Sven Hannawald spricht über seinen Burnout

Kirchseeon · Notbremse des Gehirns

Offen spricht Skispringer-Legende Hannawald über seinen Burnout. (Von links:) B. Frey (AOK Bayern), Sven Hannawald, G. Renaltner (BFW München) Foto: G. Fuhrmann, BFW M.

Offen spricht Skispringer-Legende Hannawald über seinen Burnout. (Von links:) B. Frey (AOK Bayern), Sven Hannawald, G. Renaltner (BFW München) Foto: G. Fuhrmann, BFW M.

Kirchseeon · "Psychische Erkrankungen dürfen kein Tabu-Thema mehr sein. Es ist wichtig, damit offen umzugehen und einen gesellschaftlichen Diskurs dazu anzustoßen," erklärte Skispringlegende Sven Hannawald vor gut 100 Gästen aus mehr als 60 Unternehmen.

Der Ausnahmesportler stand im Mittelpunkt des 20. Unternehmerabends zum Thema "Die psychische Gesundheit im Arbeitsleben", zu dem das Berufsförderungswerk München und die AOK Bayern eingeladen hatten.

"Ich spürte eine unendliche Erschöpfung, mein Körper konnte und wollte nicht mehr. Ich fuhr dann in den Urlaub und kam gefühlt noch erschöpfter zurück," begann Hannawald seinen Leidensweg zu erläutern. Ein Arzt diagnostizierte ihm einen Burnout, woraufhin ein Klinikaufenthalt unausweichlich wurde. Im Anschluss wurde Hannawald klar, dass er grundlegende Veränderungen in sein Leben bringen musste. "Burnout ist ein körperlicher und emotionaler Erschöpfungszustand, der als eine Art Notbremse des Gehirns fungiert," erklärte Cristina Sanz-Albanese, Abteilungsleiterin der Psychologie im BFW, dem Berufsförderungswerk München. Um die Symptome dieser ernstzunehmenden psychischen Erkrankung zu erkennen, müssten konkrete Fragen gestellt werden. Es gibt einen klassischen Entwicklungszyklus, der jedem Burnout typischerweise vorangeht. Daher sei es so wichtig, alarmierende Symptome rechtzeitig zu erkennen.

Ursprung oft im Arbeitsleben

"Immer mehr Menschen leiden unter Stress und psychischen Erkrankungen wie Burnout, die ihren Ursprung oft in der Arbeitsbelastung haben", erklärte BFW-Geschäftsführer Günther Renaltner. "Waren es früher vor allem Personen mit somatischen Problemen, die für eine berufliche Rehabilitation in das BFW kamen, sind es heute vor allem Personen mit psychischen Leiden."

Der Trend sei alarmierend, daher sei es wichtig, sich mit den Herausforderungen auseinandersetzen und für Menschen mit psychischen Erkrankungen Lösungen anzubieten, die ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichten.

Seit 2009 veranstalten das Berufsförderungswerk München und die AOK Bayern die Unternehmerabende. Weitere Kooperationspartner sind das IHK-Gremium und die Kreishandwerkerschaft in Ebersberg. Ziel ist es, Unternehmen, Führungskräfte und Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen mit Wissen aus den Themenfeldern Arbeit, Gesundheit, Kommunikation und Wirtschaft zu stärken.

Artikel vom 04.05.2023
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