Holzkirchen · Schnell beantragen!

Der Vorsitzende von Holzkirchen hilft, Marc Gerstner (l.) und der Schatzmeister des Vereins, Stefan Dillig, freuen sich auf viele Anträge für den Inflationskostenzuschuss. Foto: hw

"Unsere Motivation ist einfach zu erklären: Wir wollen helfen, nicht irgendwo und irgendwem, sondern Menschen aus unserer Region", fasst der Vorsitzende von "Holzkirchen hilft", Marc Gerstner, die Motivation der rund 250 Mitglieder zusammen. Vor 30 Jahren wurde der Verein aus der Taufe gehoben, seitdem leistet er neben einer umfangreichen Einzelfallhilfe (landkreisweit) auch Aktionen wie den Wunschbaum (nur in Holzkirchen) oder dreimal jährlich eine "Packerlaktion (ebenfalls nur in Holzkirchen).

Rund 100.000 Euro und mehr kommen damit jährlich den Menschen aus dem Landkreis Miesbach zu Gute, die in Not geraten sind und die von staatlicher Seite nicht gefördert werden können. Dabei sind die Hilfen vielfältiger Natur: Sei es ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine, die ersetzt werden müssen, eine Autoreparatur, ohne die derjenige nicht mehr zur Arbeit fahren könnte, medizinische Zuzahlungen zu Brillen oder Zahnersatz, Nachhilfe oder die Kosten für eine Klassenfahrt, die Liste der Dinge, die der Verein unterstützt ist lang.

In den Genuss der Förderungen kommen Menschen die Sozialleistungen wie beispielsweise Bürgergeld beziehen, aber auch alle Bürger, deren Einkommen bis zu 25 Prozent über dem vergleichbar gerechneten Bürgergeldniveau liegt. "Viele Anträge an unseren Verein werden über die jeweiligen Sozialämter der Landkreisgemeinden gestellt. Die haben keine freien Mittel, wenn einem Bezieher von Wohn- oder Bürgergeld beispielsweise der Kühlschrank kaputt geht oder Ähnliches. Oftmals kommen die Mitarbeiter dann auf uns zu, froh, dass sie ihren Klienten helfen können und sie nicht tatenlos wieder nach Hause schicken müssen", erklärt der Schatzmeister des Vereins, Stefan Dillig.

Jetzt will der Verein mit einer gesonderten Spendenaktion den Menschen, die zu den unteren Einkommensklassen und Geringverdienern gehören, ein wenig unter die Arme greifen. Einmalig soll an jeden Antragsteller, der unter die genannten Kategorien fällt, ein Betrag in Höhe von 100 Euro pro Haushaltsmitglied ausgezahlt werden. "Die steigenden Kosten in allen Bereichen treffen vor allem die Menschen, die mit jedem Euro rechnen müssen. Wir haben dabei einen Betrag gewählt, der aus juristischer Sicht als "unschädlich" gilt, sprich, Sozialhilfebeziehern nicht auf der anderen Seite wieder abgezogen wird", erläutert Marc Gerstner weiter.

Im November hatte der Verein zu entsprechenden Spenden in der Bevölkerung aufgerufen und die Resonanz war überwältigend. Der Verein schätzt, dass im Landkreis rund 2.500 Menschen zu den potenziellen Beziehern des Zuschusses gehören könnten. Noch bis Ende Februar kann man diesen entweder im Sozialamt seiner Gemeinde beantragen bzw. persönlich auf der Homepage des Vereins (www.holzkirchen-hilft.de) downloaden und inklusive Nachweise direkt an Holzkirchen hilft e.V. schicken.

Geringverdiener, deren Einkommen bis zu 25 Prozent über dem Bürgergeldniveau liegt, können unter Nachweis ihrer Einkünfte und Ausgaben, über ihre jeweilige Gemeinde einen Antrag stellen. Hierzu hat Holzkirchen hilft e.V extra eine Art „Selbsttest“ erstellt, um die Antragsberechtigung vorab zu prüfen. Auch dieses Formular ist auf der Homepage des Vereins zu finden. "Es macht uns stolz zu sehen, wie hilfsbereit die Menschen im Landkreis sind, das können wir auch jedes Jahr wieder feststellen, wenn wir unsere Wunschbaumaktion durchführen. 172 Wunschzettel hatten wir letzten Dezember auszugeben und schon nach wenigen Tagen hatten alle Wünsche einen entsprechenden Weihnachtsengel gefunden", berichtet Stefan Dillig berührt.

Ihr Dank gilt vor allem den vielen treuen und zuverlässigen Spendern, die die Arbeit des Vereins erst ermöglich, da der Verein alle Ausgaben rein auf Spendenbasis bestreitet. Wer mehr über den Verein erfahren oder spenden will, findet weitere Infos unter www.holzkirchen-hilft.de

Artikel vom 14.02.2023
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