Ursula Herzog liest am Freitag, 17. Februar, um 19.30 Uhr, im Münchner Literaturbüro (Milchstraße 4) aus ihrem aktuellen Romanprojekt „Mein Leben im Anzug – Carlos Wahrnehmungsstörung”, der einen fachlichen Hintergrund aufweist. Der Eintritt ist frei.
Die Geschichte handelt von einem kleinen Jungen, der mit einer kinästhetischen Wahrnehmungsstörung geboren wurde und sich selbst nicht richtig spürt. Alle Sinneseindrücke dringen ungefiltert in ihn ein. Ihm ist es oft nicht möglich, Berührungen, Bewegungen oder Geräusche aus seiner nahen Umgebung richtig wahrzunehmen und einzuschätzen. In dem Körper des Jungen werden die Eindrücke seiner Sinnes Organe nur unvollständig, ungefiltert oder gar nicht weitergeleitet. Er fühlt sich verloren, ohne Halt, flattert ziellos wie ein Schmetterling durch den unbegrenzten Raum. Ihm fehlt die natürliche Begrenzung, die für uns die Haut, mit ihren Abermillionen sensorischen Zellen bildet und uns so zu spürenden und fühlenden Wesen macht.
Ursula Herzog war Fachlehrerin für Sport an sonderpädagogischen Einrichtungen. Seit 1995 arbeitet sie als Physiotherapeutin, Osteopathin und Cranio-Sacral-Therapeutin in ihrer eigenen Praxis. Autorin ist sie seit 2021.