Containeranlage für Geflüchtete in Unterföhring geplant

Unterföhring · Heimat auf Zeit

Immer sechs Personen werden in drei Zweierzimmern in einem Container untergebracht. Foto: hw

Immer sechs Personen werden in drei Zweierzimmern in einem Container untergebracht. Foto: hw

Unterföhring · Mehr als 5.000 Menschen sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf ihrer Flucht in den Landkreis München gekommen - über 4.400 halten sich aktuell noch immer hier auf. Ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzung ist nicht absehbar. Gleichzeitig kommen seit Sommer 2022 wieder vermehrt Schutzsuchende aus anderen Ländern nach Deutschland und über entsprechende Zuweisungen auch in den Landkreis.

Gemeinsam bemühen sich Landkreis und Kommunen intensiv, ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten zu schaffen und auslaufende Unterbringungsmöglichkeiten zu ersetzen. In Neubiberg ist dafür Ende 2022 am Rande des Landschaftsparks eine neue Containerunterkunft entstanden. Dort wurde Platz für 430 Personen geschaffen, die ersten Container wurden bereits bezogen. Mit dieser Anlage ist der Bedarf an Plätzen für Geflüchtete aber noch lange nicht gedeckt. Weitere Containeranlagen, auch in Unterföhring, sollen folgen. Geplant sind weitere Anlagen in Ottobrunn (Platz für 210 Personen), Kirchheim (200 Personen), Grünwald (116 Personen) und Unterföhring (330 Personen). Wann genau die Containeranlagen aufgestellt werden könne man noch nicht genau sagen, heißt es aus dem Landratsamt. Das hänge davon ab, wann die bestellten Container zur Verfügung stünden.

Laut Richard Bredenfeld vom Landratsamt München wurden die Container eigens für den Landkreis nach eigenen Vorstellungen konfiguriert. In einem Container können bis zu sechs Personen in drei Zimmern à zwei Personen unterkommen. Ergänzt werden die drei Schlafbereiche durch ein Bad mit Dusche und einen Küchenbereich. "Wir wollten weg von den Gemeinschaftsduschen und Gemeinschaftstoiletten. In einer kleinen Gemeinschaft ist es leichter im Sanitärbereich Ordnung zu halten und für Ordnung zu sorgen", so Bredenfeld.

Auch für Familien bedeuten die abgeschlossenen Einheiten mehr Privatsphäre, für Frauen mit kleinen Kindern mehr Sicherheit. Die Kinder, die dort wohnen werden, sollen zunächst nach dem Prinzip der Sprengelschule untergebracht werden. Sind die Kapazitäten an den örtlichen Schulen erschöpft, setzen die Mitarbeiter des Landratsamtes auf die Schulverbände, die sich untereinander austauschen und sich helfen. Jeder Container-Anlage wird ein Wachdienst zur Seite gestellt, der 24/7 ansprechbar sein wird. In die Betreuung der Geflüchteten will das Landratsamt die Helferkreise vor Ort einbeziehen.

Artikel vom 17.01.2023
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