München · "Wir setzen uns ein"

Engagieren sich ehrenamtlich: Rüdiger Barth ist bei KinderHelden im Einsatz, Eva Bauer bei KulturRaum. Foto: tab

München · "Couragiert gegen Armut. Engagement wirkt!" lautet das Motto der diesjährigen Münchner Freiwilligenmesse, zu der am Sonntag, 15. Januar, von 10 bis 17 Uhr ins Alte und Neue Rathaus am Marienplatz eingeladen wird. Die erfolgreiche Messe findet wieder als Präsenzmesse statt, nachdem sie zwei Jahre in digitalem Format durchgeführt wurde.

Verschiedene Bereiche

60 Organisationen bieten Beratung und zeigen Möglichkeiten für ein ehrenamtliches Engagement aus folgenden sechs Bereichen: Gesundheit / Selbsthilfe / Inklusion, Kultur / Umwelt / Nachhaltigkeit, Kinder / Jugend / Senioren, Vielfalt und Integration, Engagementvermittlung / Weiterbildung und Wohlfahrtsverbände.

"Leben besser machen"

FöBE, die Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement, ist die Messe-Veranstalterin. "Seit über 20 Jahren ist gesellschaftliche Beteiligung unser Hauptanliegen. Wir sind Türöffner für das Bürgerschaftliche Engagement und fördern in München eine Mitmachkultur", sagte Gerlinde Wouters, Leiterin der FöBE. "Wir setzen uns dafür ein, durch die Ressource freiwilliges Engagement das Leben für viele Menschen besser und menschlicher zu machen. Als Netzwerkstelle verfügen wir über das Wissen und die Kontakte, die relevanten Organisationen einzubinden."

Formen von Armut sind vielfältig

Das Motto "Couragiert gegen Armut. Engagement wirkt!" zeigt, wie ehrenamtliches Engagement vielfältige Antworten findet, den vielen verschiedenen Facetten der Armut in München entgegenzuwirken. Nach EU-Definition ist armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung hat. In München ist jeder Sechste von Armut bedroht. Die Formen von Armut sind vielfältig und umfassen alle Lebensbereiche wie Einkommen, Bildung, Wohnen, Gesundheit, Kultur, Wissen, Umwelt usw. Ohne freiwilliges Engagement würde eine für viele Menschen wichtige Unterstützung wegfallen und die Stadt wäre insgesamt weniger lebenswert. Auf der Messe werden Lösungswege gezeigt, an denen Freiwillige beteiligt sind. Damit wird vor Augen geführt, was schon an Gutem passiert ist. "Die Freiwilligenmesse richtet sich an diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten und im neuen Jahr überlegen, ernsthaft etwas für andere zu tun", sagte Michèle Rotter, stellvertretende Leiterin der FöBE. Zu den Ausstellern zählten neben großen Wohlfahrtsverbänden auch kleinere Initiativen und Vereine. Das Engagement könne sowohl längerfristig als kurzfristig angelegt sein.

Theaterkarten und starke Kinder

Mit KulturRaum e.V. und KinderHelden waren zwei Messeaussteller bei der Pressekonferenz vertreten. KulturRaum wird von 170 freiwilligen Helfern z. B. bei Einsätzen von telefonischen Kartenvermittlungen unterstützt, die kostenlos an Menschen mit geringem Einkommen vermittelt werden. "Ich bin selbst über die Freiwilligenmesse zu diesem Ehrenamt gekommen", sagte Eva Bauer, die sich seit über zehn Jahren hier engagiert. Und Rüdiger Barth berichtete von seinem Engagement bei KinderHelden, die Mädchen und Buben im Grundschulalter mit erschwerten Startbedingungen durch individuelles Mentoring stark für die Herausforderungen ihres Alltags machen. "Man sieht die Welt auch wieder durch Kinderaugen", so Barth.

"Gelebtes Bekenntnis"

Neben dem thematischen Schwerpunkt Armut können sich die Messebesucherinnen und -besucher umfassend und zielgenau informieren. Sie erfahren, wie sie sich durch ein Ehrenamt am gesellschaftlichen Entwicklungsprozess zu einer engagierten Stadtgesellschaft beteiligen können. Ganz nach den Worten von Gerlinde Wouters: "Engagement für und miteinander ist ein gelebtes Bekenntnis für eine solidarische Gesellschaft."

Eintritt ist frei

Ein attraktives Rahmenprogramm mit Live-Musik, Diskussionsrunde, informativen Vorträgen rundet das Messeprogramm ab. Mitveranstalterin ist die Landeshauptstadt München unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter. Der Eintritt zur Freiwilligenmesse ist kostenlos und barrierefrei.

Artikel vom 12.01.2023
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