Vor allem Brände beschäftigen Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst

München · Arbeitsreiche Silvernacht

Das Silvesterfeuerwerk ist schön anzuschauen. Doch Pyrotechnik sorgt immer wieder für Brände und Verletzungen. Foto: hw

Das Silvesterfeuerwerk ist schön anzuschauen. Doch Pyrotechnik sorgt immer wieder für Brände und Verletzungen. Foto: hw

München · Eine sehr arbeitsreiche Silvesternacht brachte der Jahreswechsel für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst. Mit mehr als 200 Einsätzen war allein die Feuerwehr bis in den Morgen des 1. Januar beschäftigt. Bereits ab den Mittagsstunden des Silvestertages ereigneten sich im ganzen Stadtgebiet mehrere, meist kleinere Einsätze. Hierbei brannten Mülltonnen, Hecken oder Zeitungsstände. Den ersten größeren Feuerwehreinsatz mussten die Kollegen und Kolleginnen im Münchner Norden ab 21.15 Uhr abarbeiten. Hier kam es vermutlich durch eine Rakete zu einem Balkonbrand in einem Mehrfamilienhaus. Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatte sich das Feuer auf die Wohnung ausgebreitet und diese vollkommen in Brand gesetzt.

Nur durch einen massiven Löschangriff mit zwei Trupps im Innenangriff und einen weiteren Trupp mit einem Löschrohr über die Drehleiter konnte ein Ausbreiten zu einem Dachstuhlbrand in letzter Sekunde verhindert werden. Durch die massiven Flammen waren bereits Dachbalken angebrannt. Zur Kontrolle der Dachhaut musste diese in Teilen von außen geöffnet werden. Weitere nachalarmierte Einheiten kontrollierten die angrenzenden Wohnungen. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde das Mehrfamilienhaus entraucht. Alle Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Je näher der Jahreswechsel kam, desto höher war die Schlagzahl bei den Notrufen. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Integrierten Leitstelle arbeiteten unter Hochdruck. Die Notrufannahme wurde verstärkt und zur Alarmierung und Einsatzlenkung wurden alle verfügbaren Einsatzleitplätze besetzt.

Brände im gesamten Stadtgebiet

Durch Feuerwerksartikel kam es immer wieder zu Bränden im gesamten Stadtgebiet. Mülltonnenhäuser mit Containern brannten, mehrere Brände brachen auf Balkonen aus und führten zu Zimmerbränden. Oftmals konnte durch ein schnelles Eingreifen hier größerer Schaden verhindert werden. In der Landsberger Straße stand ein Hilfeleistungslöschfahrzeug auf der Rückfahrt fast direkt vor der nächsten Einsatzadresse und konnte durch ein Eingreifen innerhalb von wenigen Minuten einen Brand auf einem Balkon ablöschen. Brandmeldeanlagen lösten durch die Rauchentwicklungen der Feuerwerksartikel im gesamten Stadtgebiet vermehrt aus. Auch zu technischen Hilfeleistungen wie Wohnungsöffnung, Person im Aufzug oder Verschalen von Türen und Fenstern mussten die Einsatzkräfte ausrücken. Durch die feste Besetzung von 22 Hilfeleistungslöschfahrzeugen durch Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr München konnten die gemeldeten Einsätze schnell mit Fahrzeugen und Personal bedient werden. Um 1.50 Uhr kam es in der Ehrwalder Straße zu einem Brand mehrerer Müllcontainer am Gebäude. Das Feuer konnte zwar durch die Einsatzkräfte schnell abgelöscht werden, allerdings wurde auch die Dehnfuge des Gebäudes in Brand gesetzt. Dadurch kam es in zwei Wohnungen zu einer Verrauchung. Das gesamte Gebäude musste daher anschließend kontrolliert und zwei Wohnungen entraucht werden. Um 7 Uhr wurden die Einsatzkräfte vor Ort durch die nächste Schicht abgelöst.

Von Pyrotechnik im Gesicht getroffen

Ebenfalls alle Hände voll zu tun hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst. Hier wurden zum Teil schwere Verletzungen durch Pyrotechnik an Augen oder Händen gemeldet. So wurde eine Person im Olympiapark von umherfliegender Pyrotechnik im Gesicht getroffen und schwer verletzt. Auch übermäßiger Alkoholgenuss führte hier zu vermehrten Einsätzen durch Stürze oder Streitigkeiten.

Polizei rückt über 700 mal aus

Somit fiel die Silvesternacht auch für die Münchner Polizei arbeitsreich aus. Im Zeitraum vom 31. Dezember, 19 Uhr, bis 1. Januar, 7 Uhr, fuhren die Beamten zu über 702 Einsätzen. Es handelte sich dabei unter anderen um 82 Ruhestörungen, 34 Körperverletzungsdelikte, über 50 Einsätze wegen Pyrotechnik und 41 Einsätze im Zusammenhang mit Bränden. Unter der Knallerei litten besonders Tiere. Bereits am Nachmittag und im Laufe des Abends gingen um die zehn Anrufe beim Notruf von Tierbesitzern ein, deren Hunde – in einem Fall auch eine Katze – erschreckt durch gezündete Pyrotechnik weggelaufen waren. In über fünf Fällen wurden auch von Mitteilern zugelaufene Haustiere der Polizei gemeldet. Einige der Tiere konnten mit ihren Besitzern bereits wieder vereint werden.

Artikel vom 02.01.2023
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