Kuriose Polizeimeldungen aus dem vergangenen Jahr

Bayern · Das Beste zum Schluss

Da nutzte auch die freundliche Löwenmaske nichts, der Dieb von Spirituosen im Wert von über 500 Euro wurde von der Bundespolizei dingfest gemacht. Foto: Bundespolizei

Da nutzte auch die freundliche Löwenmaske nichts, der Dieb von Spirituosen im Wert von über 500 Euro wurde von der Bundespolizei dingfest gemacht. Foto: Bundespolizei

Wie schon in den letzten Jahren, so wollen wir Ihnen auch dieses Mal unsere ganz persönliche Top-Ten-Liste der skurillsten Polizeimeldungen nicht vorenthalten. Bei allen Widrigkeiten, die uns dieses Jahr gebracht hat, tut es schließlich gut ein wenig zu schmunzeln oder gerne auch kräftig zu lachen. Viel Vergnügen!

Platz 10 - Alter schützt vor Liebe nicht

Im März erwischte die Polizei in Poing in den späteren Abendstunden ein verliebtes Pärchen im Vorraum einer Sparkasse beim Liebesspiel. Ob den 51-Jährigen und die 43-Jährige einfach die Frühlingsgefühle übermannt hatten oder aber der Anblick des eigenen Kontostandes so beflügelte wurde leider nicht verraten.

Platz 9 - Ausgebrüllt

Die Bundespolizei fing Ende Mai am Hauptbahnhof einen Löwen ein, allerdings keinen echten sondern einen kostümierten. Der fuhr auf einem E-Roller spazieren und verhielt sich auch abgesehen vom Kostüm verdächtig. Der Riecher der Beamten hat sich hier als richtig erwiesen, neben dem geklauten E-Roller konnte die Polizei gestohlenes Diebesgut im Wert von 1.200 Euro auffinden. Damit hatte es sich für den falschen Löwen erst einmal ausgebrüllt, er wurde dem Haftrichter vorgeführt.

Platz 8 - "Dino gekrallt"

Im Urzeitmuseum in Taufkirchen/Vils wurde ein dreister Diebstahl entdeckt. Ein unbekannter Täter nutzte einen unbeobachteten Moment und stahl die Mittelkralle des ausgestellten Beines eine Diplodocus (gehört zur Gattung der sauropoden Dinosaurier - er konnte bis zu 27 Meter lang werden, Anm. d. Red.). Der Schaden wird auf rund 3.000 Euro geschätzt. Wer also eine derartige Kralle unterm Weihnachtsbaum vorgefunden hat, kann sich mit der Polizeiinspektion in Dorfen in Verbindung setzen - das Museum hofft sehr darauf, dass die Kralle wieder wohlbehalten ihren Weg ins Museum findet.

Platz 7 - Nackedei für die Kunst

Ende November musste die Polizei zu den Gleisanlagen des Rangierbahnhofes München-Nord in Moosach ausrücken. Zwei nackte Männer - nur mit einer Streitaxt aus Papier und ihren Handys ausgerüstet, trieben sich zwischen den Waggons herum. Sie gaben an, sich gegenseitig für ein Kunstprojekt fotografieren zu wollen. Wie die Polizei in ihrer Mitteilung erklärte, dürfte es sich aufgrund der vorherrschenden Temperaturen wohl eher um ein kurzes Bildershooting gehandelt haben. Die Bundespolizei warnt davor, sich für Fotoaufnahmen in den Gleisbereich zu begeben. Ob für ein Kunstobjekt oder für Selfies – stets herrscht akute Lebensgefahr, insbesondere in allen Bereichen von Rangier-, Güter- und Containerbahnhöfen.

Platz 6 - Mit Fahne und Blaulicht

Zu viel Alkohol verführt zu wirklich dummen Aktionen, wie die eines 38-Jährigen aus dem Landkreis Bad Tölz. Der war Anfang Oktober kurzerhand in einen während eines Einsatzes abgestellten Rettungswagen in der Ani-Albers-Straße in Milbertshofen gestiegen. Damit nicht genug, fuhr er unter Verwendung des Blaulichts los. Da der Fahrer alles andere als nüchtern war, verursachte er gleich mehrere Unfälle und floh dann zu Fuß weiter. Die Polizei konnte ihn allerdings schnell dingfest machen. Der Führerschein ist weg, zudem wurde ein Schaden in Höhe von mehreren zehntausenden Euro verursacht.

Platz 5 - Zu jung zu schnell

Auf Platz 5 landete ein 14-Jähriger, der Ende Juli gegen 23 Uhr unerlaubt das Auto seiner Eltern entwendet und sich mit Freunden auf eine Spritztour begeben hatte. Einer Polizeistreife entzog er sich zunächst durch Flucht, die sich bis nach Neuperlach hinzog, wo er schließlich dingfest gemacht werden konnte. Nach erfolgter Sachbearbeitung wurde er wieder in die Obhut seiner Eltern übergeben. Gleich wegen mehrerer Straftaten muss sich der 14-Jährige nun verantworten.

Platz 4 - Was kostet die Welt

Seine Aktentasche mit 14.900 Euro darin vergaß ein 62-Jähriger am 2. Mai am Haltepunkt Furth. Als er den Fehler bemerkte und zum Haltepunkt zurückeilte, fand er seine Tasche, jedoch ohne Inhalt, wieder. Nun bekommt er sein Geld doch noch zurück. Was war passiert? Ein 13-Jähriger sah die vergessene Tasche am Bahnsteig und schaute rein. Er entdeckte ein Kuvert mit dem wertvollen Inhalt darin und nahm es an sich. Anschließend stieg er in die S-Bahn, wo er zufällig einen Freund traf, dem er von seinem Fund erzählte. Am Ende wussten drei Jungen und zwei Mädchen (alle unter 14 und aus dem südlichen Landkreis München) von dem Fund. Die Gruppe, die sich aus der Schule kennt, machte sich mit dem Geld eine schöne Zeit. Neben Ohrringen und Schmuck für die Mädchen, gab es Rucksäcke, Ausflüge zum Bowling und Essen und zum Schluss sogar einen E-Roller. Als die Hälfte des Geldes ausgegeben war, fiel den Eltern auf, dass die Kinder scheinbar über ihre Verhältnisse lebten und sie gingen der Sache auf den Grund. Die Kinder räumten dann ein das Geld genommen und verprasst zu haben. Einen Großteil der Käufe konnte zurückgegeben werden, sodass am Ende ein Fehl von ca. 1.000 bis 2.000 Euro übrigblieb, welches die Eltern der Kinder gemeinschaftlich aufbrachten.

Platz 3 - Ohne Worte

Mitte Dezember musste ein 26-Jähriger Erdinger seinen Führerschein bei der Polizei abgeben. Der 26-Jährige wurde daraufhin eingehend belehrt, welche strafrechtlichen Folgen die weitere Benutzung eines Pkw haben könne. Nachdem er das Gebäude der Inspektion verlassen hatte, stieg er dennoch als Fahrer wieder in einen Pkw ein und fuhr vom Parkplatz. An seiner Wohnadresse wurde er daraufhin von einer Streife angehalten und die Fahrzeugschlüssel wurden sichergestellt. Darüberhinaus wurden auch noch Betäubungsmittel in seinem Auto gefunden.

Platz 2 - Setzen 6!

Im Zeitraum von 5. April bis 16. Mai arbeitete ein 23-Jähriger aus München als Lehrer an einer Grundschule in Pullach. Dann stellte sich heraus, dass seine Bewerbungsunterlagen gefälscht waren. Erinnert stark an die Geschichte von "Catch me if you can", die die Geschichte des Hochstaplers Frank Abagnale erzählt. In mehreren Gesprächen mit verschiedenen Eltern machte der 23-Jährige Angaben zu seinem Lebenslauf, unter anderem zu vermeintlich besuchten Hochschulen und Universitäten. Diese Angaben wurden in der Folge durch Eltern anhand öffentlich zugänglicher Quellen im Internet überprüft. Hierbei ergaben sich Widersprüche, aufgrund derer eine 47-Jährige Anzeige bei einer Polizeiinspektion erstattete.

Platz 1 - Gründlich schief gegangen

Ein Junggesellenabschied der gründlich in die Hose ging: Am Dienstag, 22. März, gegen 14.00 Uhr, wurde dem Polizeinotruf 110 mitgeteilt, dass in Neubiberg vier mit Sturmhauben maskierte Männer einen Mann in einen Pkw gezerrt hätten. Hierbei sei dem Mann auch ein Sack über den Kopf gezogen worden. Nachdem auf Grund dieser Mitteilung von einer mutmaßlichen Entführung und somit von einer akuten Gefährdungslage ausgegangen werden musste, wurden unmittelbar umfangreiche Fahndungsmaßnahmen veranlasst. Hierbei kam neben zahlreichen Streifen der Münchner Polizei auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Des Weiteren wurden auch Spezialkräfte alarmiert. Im Rahmen der Fahndung konnte das Fahrzeug im Bereich der A99 festgestellt werden. Um eine mögliche Gefährdung der mutmaßlich entführten Person auszuschließen, erfolgte eine Anhaltung des Pkw erst im Bereich des Flughafens München. Während der anschließenden Kontrolle stellte sich die vermeintliche Entführung als Streich im Rahmen eines Junggesellenabschieds heraus. Sie wollten ihren Freund zu einem Kurztrip nach Mallorca "entführen". Die Kosten des Einsatzes müssen von den "Tätern" getragen werden. Wir haben aber nicht nur die skurrilsten Meldungen sondern auch das Glückskind des Jahres für Sie herausgesucht: Ende Oktober kam es am Ostbahnhof zu einem Personenunfall: Ein 12-Jähriger aus Ebersberg wurde von einer einfahrenden S-Bahn erfasst und geriet zwischen Zug und Bahnsteigkante. Der Grund dafür: Der Junge war von seinem Handy so abgelenkt, dass er den einfahrenden Zug nicht bemerkte. Ein Mann hatte die gefährliche Situation beobachtet und eilte dem Jungen ohne zu zögern zu Hilfe. Er zog den 12-Jährigen in Richtung Bahnsteig. Der Mann hielt den Jungen unter enormen Kraftaufwand fest, sodass er nicht zurück unter die S-Bahn gezogen wurde. Der Bub wurde verletzt aber überlebte den Unfall dank seines Retters.

Artikel vom 30.12.2022
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...