Containeranlage im Landschaftspark für 430 Menschen

Neubiberg · Heimat auf Zeit

Eine Containerstraße zieht sich durch den Landschaftspark - Platz wurde so für 430 Menschen geschaffen. Foto: hw

Eine Containerstraße zieht sich durch den Landschaftspark - Platz wurde so für 430 Menschen geschaffen. Foto: hw

Neubiberg · Mehr als 5.000 Menschen sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf ihrer Flucht in den Landkreis München gekommen - über 4.400 halten sich aktuell noch immer hier auf. Ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzung ist nicht absehbar. Gleichzeitig kommen seit Sommer 2022 wieder vermehrt Schutzsuchende aus anderen Ländern nach Deutschland und über entsprechende Zuweisungen auch in den Landkreis. Gemeinsam bemühen sich Landkreis und Kommunen intensiv, ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten zu schaffen und auslaufende Unterbringungsmöglichkeiten zu ersetzen.

In Neubiberg ist dafür in den vergangenen Wochen am Rande des Landschaftsparks eine neue Containerunterkunft entstanden. Dort wurde Platz für 430 Personen geschaffen, die ersten werden in der Woche nach Weihnachten einziehen. Sukzessive sollen die Container belegt werden. Betreut werden sie von einem Wachdienst, der rund um die Uhr vor Ort ist. Die soziale Betreuung dieser Anlage übernimmt die Diakonie, die eng mit Helferkreisen zusammenarbeiten wird. Laut Richard Bredenfeld vom Landratsamt München wurden die Container eigens für den Landkreis nach eigenen Vorstellungen konfiguriert. In einem Container können bis zu sechs Personen in drei Zimmern à zwei Personen unterkommen. Ergänzt werden die drei Schlafbereiche durch ein Bad mit Dusche und einen Küchenbereich. "Wir wollten weg von den Gemeinschaftsduschen und Gemeinschaftstoiletten. In einer kleinen Gemeinschaft ist es leichter im Sanitärbereich Ordnung zu halten und für Ordnung zu sorgen", so Bredenfeld. Auch für Familien bedeuten die abgeschlossenen Einheiten mehr Privatsphäre, für Frauen mit kleinen Kindern mehr Sicherheit. Die Kinder, die hier wohnen werden, sollen zunächst nach dem Prinzip der Sprengelschule untergebracht werden. Sind die Kapazitäten an den örtlichen Schulen erschöpft setzen die Mitarbeiter des Landratsamtes auf die Schulverbände, die sich unter einander austauschen und sich helfen.

Neubiberg ist aber nicht der einzige Standort für eine derartige Containeranlage. In Ottobrunn (Platz für 210 Personen), Kirchheim (200 Personen), Grünwald (116 Personen) und Unterföhring (330 Personen) sollen weitere Anlagen im kommenden Jahr folgen. In Unterhaching besteht bereits seit rund einem halben Jahr eine derartige Anlage. Reichen diese nicht aus, so werden weitere Anlagen errichtet. Die Anlage in Neubiberg ist erst einmal für die nächsten zwei Jahre geplant.

Artikel vom 22.12.2022
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