Neue Weihnachtsstudie geht von einem schönen Fest aus

Bayern · Optimismus siegt

Anderen eine Freude zu machen steht auch in diesem Jahr an Weihnachten hoch im Kurs. Foto: hw

Anderen eine Freude zu machen steht auch in diesem Jahr an Weihnachten hoch im Kurs. Foto: hw

Bayern · Nach zwei Jahren Pandemie könnte Weihnachten 2022 wieder normal werden - wäre da nicht die nächste Krise. Werden die Kostensteigerungen dem fröhlichen Fest einen Riegel vorschieben? Die jährliche Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München gibt eine eindeutige Antwort auf die Frage - und zeigt, wie die Deutschen mit der Krise umgehen. "Wir lassen uns die Laune nicht nehmen", so fasst Studienleiter Prof. Philipp Rauschnabel die Stimmung in Deutschland zusammen. "Die meisten Menschen leiden unter der Krise. Für das Weihnachtsfest haben sie aber ihre Wege gefunden, diese Krise auch in finanzieller Hinsicht gut zu meistern". Nur wenige verhalten sich dabei offensichtlich unvernünftig.

Geliehenes Geld oder überzogene Konten für Geschenke stellen eher eine Ausnahme dar (5 Prozent). Rund ein Viertel der befragten Personen gibt an, auf Last-Minute Käufe zu verzichten (27 Prozent), ähnlich viele haben bereits am Black Friday/Cyber Monday Geschenke gekauft (25 Prozent). "Gute Planung ist in der Tat das A&O", so der Marketingprofessor. Für die lokalen Einzelhändler ist das eine Herausforderung: Sie können bei dem Preiskampf im Internet nicht mithalten. Ihre Chance liegt darin, den Wunsch nach weihnachtlicher Stimmung zu erfüllen - immerhin planen 38 Prozent der Deutschen, bei sich zu Hause an der Dekoration zu sparen.

Die weihnachtlichen "Smart Shopper" machen knapp die Hälfte der Befragten aus (52 Prozent). Dank besser geplantem Einkaufen müssen sie auf nichts oder nur sehr wenig verzichten. Rund 24 Prozent der befragten Personen verzichtet bewusst. Gut jeder Neunte (11 Prozent) gibt an, das Thema Geld in der Weihnachtszeit bewusst auszublenden - wohl wissend, dass diese Strategie gefährlich sein könnte. Rund jeder achte (13 Prozent) geht unbesorgt in die Vorweihnachtszeit. Übrigens: 82 Prozent der Befragten beschenken lieber andere, als selbst beschenkt zu werden - trotz Krise. 2018 - vor der Pandemie und der Krise - war dieser Wert mit 80 Prozent zu 20 Prozent nicht bedeutend anders. Schenken macht also weiterhin Spaß!

Geschenke: Geldwunsch auf Platz 1

Bei den Wünschen liegt Geld weiterhin auf Platz 1 (44 Prozent; 2021: 43 Prozent), gefolgt von Büchern und Selbstgemachtem. Gemeinsame Events, wie zum Beispiel Ausflüge (41 Prozent; 2021: 37 Prozent), und Reisen (41 Prozent; 2021: 33 Prozent) gewinnen an Relevanz. Im Gegensatz zum Vorjahr planen auch mehr Menschen, gemeinsame Erlebnisse (23 Prozent; 2021: 18 Prozent) zu verschenken. Es dürfte also einige fröhliche Gesichter am Weihnachtsfest geben. "Gemeinsame Ausflüge sind eine klasse Geschenkmöglichkeit, die nicht unbedingt teuer sein muss", so Rauschnabel. Ein weiterer Vorteil: "Solche Erlebnisse bleiben den Beschenkten meist sehr lange in Erinnerung - länger, als manch teures Luxusgeschenk oder ein Geldschein."

Heiligabend 2022: Zu viele Aktivitäten können den Tag gefährden

Eine Bescherung (65 Prozent) und ein gemeinsames Abendessen (65 Prozent) mit besonderem Essen (49 Prozent) sind die Klassiker unter den Aktivitäten, denen die Deutschen an Weihnachten nachgehen. Rund die Hälfte schaut an Heiligabend Filme (48 Prozent). Weihnachtslieder liegen knapp dahinter (42 Prozent). Rund ein Drittel bekommt Besuch bzw. besucht andere Menschen. 19 Prozent bauen ihren Weihnachtsbaum erst an Heiligabend auf. Bei 25 Prozent der befragten Personen wird er früher aufgebaut, aber erst an Heiligabend dekoriert.

Der traditionelle Weihnachtsgottesdienst könnte dieses Jahr etwas weniger stark besucht ausfallen. Während 2019 noch 24 Prozent der befragten Personen den Gang in die Kirche planten, ist dieser Wert in diesem Jahr auf 15 Prozent gefallen. "Nach zwei Jahren Kontaktbeschränkungen haben sich einige Menschen wohl damit abgefunden und möglicherweise ihre Traditionen angepasst", so Rauschnabel, "Menschen sind sich bewusst, dass Heiligabend ein vollgepackter Tag ist, der für viele Menschen stressig ist. Dann wird hinterfragt, ob man nach zwei Jahren Zwangspause doch wieder in die Kirche geht, oder lieber gemeinsam einen Film schaut. Fazit: Die Weichen stehen für ein schönes Weihnachtsfest bereit!

Artikel vom 16.12.2022
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