Münchner Löwen erhoffen Leistungsexplosion

Wann zündet Martin Kobylanski?

Auf Formsuche: Martin Kobylanski. Foto: Anne Wild

Auf Formsuche: Martin Kobylanski. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Wenn Trainer Michael Köllner vom TSV 1860 München ab Montag seine Spieler nach dem Urlaub zum Trainingsauftakt um sich versammelt, wird auch Martin Kobylanski wieder mit von der Partie sein. Der hoch gehandelte Sommer-Neuzugang aus Braunschweig konnte die in ihn gesetzten sportlichen Erwartungen während seiner bisherigen Auftritte noch nicht erfüllen. Zuletzt vor der Winterpause gegen Rot-Weiss Essen war der 28-jährige nach enttäuschenden Leistungen von Köllner gar nicht erst für den Spieltagskader nominiert worden. Sechzigs Anhänger und Verantwortliche fragen sich gleichermaßen: wann zündet Kobylanski?

Zwei Tore und zwei Vorlagen in 15 Einsätzen in der Liga sind zu wenig für die sportlichen Ansprüche, mit denen sein Engagement in Giesing verknüpft ist. Nach der Ausbildung bei den Junioren des FC Energie Cottbus führte den beidfüßigen Offensivspieler sein von häufigen Wechseln geprägter Weg im Profifußball über die Stationen Werder Bremen, Union Berlin, Lechia Gdansk, Preußen Münster und Eintracht Braunschweig zum TSV 1860 München.

Der gebürtige Berliner durchlief alle polnischen Junioren-Nationalmannschaften. Am längsten hielt es ihn in Niedersachsen bei den Braunschweiger Löwen. Dort stand er drei Jahre unter Vertrag, stieg in dieser Zeit zwei Mal von der Dritten Liga in die Zweite Liga auf, blieb allerdings in der letzten Saison ohne Stammplatz. Als Kobylanski im Sommer 2019 aus Münster zu den Blau-Gelben kam, entpuppte er sich als Königstransfer. Fans und Berichterstatter überschlugen sich geradezu vor Begeisterung. Zumeist im offensiven Mittelfeld agierend, gelangen ihm in 33 Partien satte 18 Tore und 9 Vorbereitungen. Kobylanski trug die Kapitänsbinde und wurde in Braunschweig zum Aufstiegshelden.

Das überraschte viele, die seinen sportlichen Weg verfolgen, denn die Rolle des Antreibers und Anführers auf dem Platz war bis dahin nie die seine gewesen. In der Zweiten Liga lief es sportlich nicht mehr. Der Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 musste nach nur einer Saison die neue Klasse wieder verlassen. Nach der Rückversetzung gelang der direkte Wiederaufstieg, bei dem Kobylanski allerdings nur noch eine Nebenrolle spielte. Er kam zumeist von der Bank ins Spiel, steuerte zwei Tore und sieben Vorlagen bei.

Der Sohn des in Deutschland aus seinen Engagements bei Hannover 96, dem 1. FC Köln und Energie Cottbus bekannten Ex-Profis und polnischen Nationalspielers Andrzej Kobylanski wird von Beobachtern als spielerisch hochbegabt beschrieben. Die Kehrseite des Edeltechnikers sei jedoch sein Phlegma. Er verstecke sich auf dem Spielfeld zu oft, wirke in manchen Phasen langsam und sogar schwerfällig. Zweifel an seiner körperlichen Fitness dementieren Vereinsverantwortliche der Sechzger. In München hofft man Kobylanski sportlich wieder auf das Niveau der Saison 2019/2020 zu bringen, als er ein Aufstiegsgarant für seinen Klub war. Die lange Winterpause kann dabei hilfreich sein.

(as)

Artikel vom 11.12.2022
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