Viktoria Köln stoppt Siegesserie der Münchner Löwen

»16 Punkte, das ist eine Wahnsinns-Bilanz«

Applaus für den späten Punktgewinn: Gästeblock in Köln. Foto: M. Forster

Applaus für den späten Punktgewinn: Gästeblock in Köln. Foto: M. Forster

München-Giesing · Zwar wurde es nichts mit einem neuen Ligarekord an Siegen für die Vereinschronik des TSV 1860 München. Dennoch blieben die Weiß-Blauen mit einem 1:1-Remis beim FC Viktoria Köln auch in der sechsten Partie der Spielzeit 2022/2023 ungeschlagen und verteidigen die Tabellenführung in der Dritten Liga. »Die Mannschaft hat unaufhörlich gearbeitet, war immer wieder dran. Wir haben 16 Punkte nach sechs Spielen, das ist eine Wahnsinns-Bilanz«, strahlte Löwen-Trainer Michael Köllner nach der Begegnung im Sportpark Höhenberg vor den Kameras des Bayerischen Rundfunks.

5.112 Zuschauer, darunter die Hälfte aus München, waren an die rechte Rheinseite gepilgert und sorgten für eine dort seltene stimmungsvolle Kulisse. Sechzigs Außenverteidiger Fabian Greilinger zwang seinen Schlussmann Marco Hiller bei einer Rückgabe mit der Brust zu einer spektakulären Parade (20. Min.). Wenig später unterlief Leandro Morgalla ein Foul im Strafraum gegen den agilen Simon Stehle. Ex-Bundesliga-Profi und Kapitän Marcel Risse verwandelte sicher zum 1:0 (24. Min.). Weil Meris Skenderovic (30. Min.) und Stefan Lex (35. Min.) auf Seiten der Münchner zwei gute Chancen zum Ausgleich liegen ließen, konnten die Domstädter ihre Führung mit in die Halbzeit nehmen.

Für die im ersten Durchgang blass gebliebenen Quirin Moll und Martin Kobylanski brachte Köllner nach der Pause Daniel Wein und Erik Tallig. Seine Maßnahme zeigte Wirkung, das Spiel der Löwen wurde nun griffiger im Mittelfeld. Viktoria zog sich tief in die eigene Hälfte zurück. Keine zehn Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, da dribbelte sich Joseph Boyamba in den Strafraum, Innenverteidiger Jamil Siebert lief ihm in die Hacken – ein klarer Elfmeter, wie TV-Bilder zeigen –, doch Schiedsrichter Tom Bauer glaubte irrtümlich an eine Schwalbe. Köllner kommentierte: »Man muss keinem den Fuß brechen, sondern es reicht, ihn aus dem Rhythmus zu bringen.« Kölns Schlussmann Ben Voll parierte nach einer Stunde spektakulär zweifach gegen Skenderovic, den kurz darauf Fynn-Luca Lakenmacher ersetzte. Auch Albin Vrenezi kam für Boyamba auf den Rasen. Doch den Löwen lief langsam die Zeit davon.

Für die Schlussviertelstunde beorderte Köllner seinen Innenverteidiger Jesper Verlaat ins Sturmzentrum. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit schlug Vrenezi einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo Yannick Deichmann ein Kopfballduell gewann, Lakenmacher hob den Ball ins Zentrum zu Verlaat, der sich im Luftkampf durchsetzte und zum 1:1-Ausgleich einköpfte (86. Min.). Der Torschütze zeigte sich im Gespräch mit dem TV-Sender Magenta Sport etwas überrascht, dass sein Trainer ihn bereits früh in die Offensive beorderte. »Es ist das erste Mal in der Saison gewesen, dass wir hinten liegen. Da haben wir Charakter gezeigt.« Die Mannschaft wisse aber auch, »dass wir hinten raus gefährlich sein können.«

Viktorias Trainer Olaf Janßen zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis und erklärte, sein Team habe den Matchplan »sehr überzeugend und fokussiert« umgesetzt. »Wir wussten, mit welcher Wucht und welchem Druck Sechzig spielen kann – vor allem, wenn man ihnen ein großes Feld überlässt.« Das habe man erfolgreich zu verhindert gewusst. Am kommenden Samstag, den 3. September, empfängt der TSV 1860 München um 14 Uhr im Grünwalder Stadion den Tabellensiebten MSV Duisburg.

(as)

Artikel vom 29.08.2022
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