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Ein Fest rund um die heimlichen Nachtakrobaten
Englischer Garten · Batnight im Englischen Garten
Die Zwergfledermaus ist die kleinste heimische Fledermausart: Sie passt in eine Streichholzschachtel! Foto: S. Masur
Englischer Garten · Längst haben die Fledermäuse ihr ehemals unheimliches Image abgelegt. Heute gelten sie zu Recht als schützenswerte Tiere. Erfahren Sie mehr beim nachmittäglichen Fledermausfest des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) am Samstag, 27. August im Englischen Garten.
Am Abend findet bei gutem Wetter eine Exkursion statt, bei der Sie live Fledermäuse beobachten können. In ganz Europa ist die vom europäischen Sekretariat für Fledermausschutz "Eurobats" ins Leben gerufene Batnight Anlass für spannende Veranstaltungen rund um die heimlichen Nachtakrobaten – der LBV in München lädt zu einem bunten Fledermausfest für die ganze Familie.
Der Nachmittag bietet jede Menge Spiel, Spaß und spannende Informationen rund um die Welt der Fledermäuse. Bei Bio-Kaffee und -Kuchen können Groß und Klein entdecken, warum diese Tiere so schützens- und liebenswert sind. Zudem erhalten Interessierte Tipps, wie sie selbst im Alltag aktiv zu ihrem Schutz beitragen können.
Am Abend startet dann die Fledermausexkursion: Über die nachtaktiven Tiere, die mithilfe von Flughäuten zwischen den Fingern fliegen und dank Ultraschall selbst nachts nie die Orientierung verlieren, gibt es viel Interessantes zu erzählen. Um ihre nächtliche Jagd hautnah erleben zu können, werden ihre Rufe mit Bat-Detektoren hörbar gemacht. Über die unterschiedlichen Ultraschalllaute können die verschiedenen in München vorkommenden Fledermausarten, wie z. B. der Große Abendsegler, die Zwerg- oder die Wasserfledermaus, identifiziert werden.
Obwohl Fledermäuse mittlerweile in weiten Teilen der Bevölkerung große Sympathien genießen, sind immer noch alle 23 bayerischen Fledermausarten gefährdet, 14 Arten stehen auf der Roten Liste. Durch das Bundesnaturschutzgesetz sind in Deutschland alle Arten geschützt. Doch die zunehmende Veränderung in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden verursacht Insektenmangel und setzt die Tiere vielerorts unter Druck; ihre Quartiere in und an Gebäuden oder Bäumen werden durch Sanierungsmaßnahmen oder Baumfällungen zerstört.
"Wer Fledermäusen helfen will, muss an vielen verschiedenen Rädchen drehen", betont Dr. Irene Frey-Mann, Vorstandsvorsitzende des LBV München und Leiterin des LBV-Arbeitskreises Fledermäuse. "Wichtig sind eine ökologische Landnutzung und der Erhalt von Quartieren. Im Kleinen kann zum Schutz der Tiere aber jeder beitragen: Schon ein paar duftende Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, z. B. mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft unseren bayerischen Fledermäusen."
Was man noch tun kann, um die fliegenden Kobolde der Nacht zu unterstützen, und vieles mehr zum Thema Fledermaus erfährt man bei der LBV-Batnight. Das Nachmittagsprogramm findet von 14 bis 18 Uhr am Rumfordschlössl im Englischen Garten statt. Treffpunkt für die Fledermausführung (Anmeldung unter: info@lbv-muenchen.de) ist um 19.15 Uhr an der Bushaltestelle Chinesischer Turm. Bei Regen entfällt die Veranstaltung.
Artikel vom 25.08.2022Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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