Investitions-Offensive statt Ticket-Geschenke!

München Landkreis · CSU-Kommunalpolitiker fordern

München Landkreis · Mit Ende August läuft das bundesweite Neun-Euro-Ticket aus. Es wird derzeit auf verschiedenen Ebenen bereits über eine mögliche Anschlusslösung dafür diskutiert. Die Kommunalpolitische Vereinigung der CSU im Landkreis München (KPV) nimmt dies zum Anlass, eine Investitions-Offensive für den ÖPNV in der Region zu fordern.

"Nicht blind spendieren, sondern gezielt investieren. Das muss die Devise für den öffentlichen Nahverkehr sein", so KPV-Kreisvorsitzender Maximilian Böltl. "Es ist keinem geholfen, wenn Bahnen quasi kostenlos fahren, aber am Ende proppen voll, unzuverlässig, unpünktlich und schlecht getaktet sind. UnsereRegion forderteine kraftvolle Ausbau-Offensive im MVV-Netz. Für die Kosten, die das Neun-Euro-Ticket bundesweit ausgelöst hat, könnte man zum Beispiel fünf Mal den U-Bahnbau nach Ottobrunn finanzieren! Wir brauchen jetzt langfristig wirksame Investitionen und keine Strohfeuer mit Ticket-Geschenken".

Einzelne Tarif-Rabatte sollen laut KPV derweil denen zugutekommen, die finanzielle Unterstützung tatsächlich brauchenund gleichzeitig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, wie beispielsweise Rentner. Konkret fordern die CSU-Kommunalen nun mehr erstens eine stringente Umsetzung des Baus der zweiten Stammstrecke, um den extrem störungsanfälligen, innerstädtischen Flaschenhals zu entschärfen. Zweitens eine Verlängerung und den Ausbau verschiedener S-und U-Bahn-Außenäste imund in den Landkreis, wie sie zum Teil auch das Programm "Bahnausbau Region München" des Freistaats oder die Perspektivstudie des Landkreises München bereits vorsehen.

Und drittens die Ausweitung des MVV-Raums auf weitere Landkreise in Oberbayern, um deren Anbindung zu verbessern und dadurch den Druck auf die Orte um München herum zu reduzieren. Neben diesen drei großen Paketen seien kurzfristig betriebliche Verbesserungen und netzergänzende Maßnahmen notwendig, mit denen Takt, Pünktlichkeit, Qualität und Zuverlässigkeit nach Ansicht der KPV bereits im Bestand zugunsten der Fahrgäste erheblich verbessert werden könnten.

"Wir erleben in unseren Kommunen täglich den Verkehrskollaps, der die Pendler und Unternehmen immens belastet. Unser Landkreis und seine Bürger verlangeneine große, gemeinsame Offensive von Land, Bund und Bahn. Auch damit wir nach der Krise weiterhin wirtschaftlicher Motor für ganz Bayern sein können", erklärt Böltl. Nur miteinem deutlich verbesserten Netz könne dann auch die Idee für ein 365-Euro-Ticket eine spürbare und nachhaltige Wirkung im Großraum München entfalten.

Artikel vom 24.08.2022
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