Trend macht sich auch im Münchner Osten bemerkbar

Untergiesing · Draußen fit bleiben

Beim Fitnessparcours in den Isarauen nördlich der Candidstraße können Jugendliche und Erwachsene gleich an 20 Stationen Gas geben. Foto: bs

Beim Fitnessparcours in den Isarauen nördlich der Candidstraße können Jugendliche und Erwachsene gleich an 20 Stationen Gas geben. Foto: bs

Untergiesing · Sport in Innenräumen hat laut der Studie "Fitness 2022" während der Pandemie stark abgenommen. Während vor 2020 noch 25 Prozent im Fitnesscenter aktiv waren, schrumpfte die Zahl in den Corona-Monaten auf sechs Prozent und liegt derzeit bei zehn Prozent.

Fitnessanlagen unter freiem Himmel, ob der altbewährte Trimm-Dich-Pfad oder moderne Calisthenics-Parks, boomen hingegen. Wie viele Städte hat auch München den Trend erkannt und in letzter Zeit in frei zugängliche Outdoor-Sportanlagen investiert.

Gerade während der Pandemie ist es wichtig, sich an der frischen Luft sowie in der Nähe des Wohnorts, unabhängig von Zeiten, anderen Sportlern und gegebenenfalls coronabedingten Regeln fit halten zu können. Denn regelmäßige Bewegung und ein gutes Körpergefühl in einer nervlich belastenden Zeit können ein guter Ausgleich für physische und psychische Stabilität sein. Outdoor-Fitnessanlagen sind genau dafür mit ihren unterschiedlichen Geräten, an denen verschiedene Übungen durchgeführt werden können, perfekt ausgerichtet.

Auch der legendäre Trimm-dich-Pfad, aus den 70er Jahren, hat coronabedingt wieder an Popularität gewonnen und sich über die vergangenen Jahrzehnte weiterentwickelt. Heutzutage heissen die Pfade meist Vita Parcours, Fitness-Parks oder Fitness-Parcours. Die Parcours sind meist in einem Rundkurs mit einzelnen Sportgerätestationen und Übungsstationen durch den Wald angelegt.

Die Erweiterung der traditionellen Trimm-dich-Pfade sind die sogenannten "4Fcircle"-Fitness-Parcours. Je nach Größe und Ausstattung des "4Fcircle"-Parcours, handelt es sich um ein aufeinander abgestimmtes System von Geräten, das auf einer vergleichsweise kleinen Fläche ein zielgerichtetes, effektives Training von Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer in unterschiedlichen Levels, in Parks oder Wohnanlagen ermöglicht.

Im Vergleich zum Trimm-dich-Pfad liegt der Fokus auf funktionellem Training mit dem eigenen Körpergewicht. Auf Tafeln werden dem Sportler die einzelnen Trainingseinheiten, der verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowie Trainingsziele verständlich erklärt.

Workout für den ganzen Körper

Noch mehr mit dem eigenen Körpergewicht zu trainieren, bieten die neuen Calisthenics-Parks. Diese bieten Sportlern ein Ganzkörperworkout, das durch die Imitierung der natürlichen Bewegungsabläufe den Muskel- und Kraftaufbau fördert.

Die Geräte orientieren sich dabei an herkömmlichen Fitnessstudiogeräten, wie beispielsweise Ergometer oder Stepper. Für das Eigengewichttraining stehen fest verankerte Stangen bereit, an denen Sportler hängen, klimmen und stemmen können.

Diese Oberkörperübungen werden mit Kniebeugen und Liegestützen ergänzt, um ein effektives Ganzkörpertraining zu erzielen. Da Calisthenics-Anlagen häufig in der Nähe von Spielplätzen angesiedelt sind, können auch Familien gemeinsam trainieren.

Moderne Anlagen bieten häufig technische Trainingsunterstützung an: Mithilfe von Apps oder QR-Codes an den Stationen erhalten Sportler Anleitung zum richtigen Ausführen der Übungen oder Trainingstipps.

Von Reckstange bis Slalomstrecke

In München gibt es aktuell 37 Fitnessparcours unterschiedlicher Größe, verteilt im ganzen Stadtgebiet, geplant, gebaut und unterhalten vom Baureferat mit sportwissenschaftlicher Beratung durch das Referat für Bildung und Sport.

Auch im Münchner Osten haben Sportfreunde mehrere Möglichkeiten, dem Outdoor-Fitnesstrend nachzugehen. Beim Fitnessparcours in den Isarauen können Jugendliche und Erwachsene gleich an 20 Stationen Gas geben. Eine Reckstange, eine Balancierstrecke, eine Slalomstrecke und Vorrichtungen für Liegestützen verlangen einiges ab. Zu jedem Gerät geben Tafeln ausführliche Trainingsanleitungen. Der nördlich der Candidstraße und westlich des Entenweihers gelegene Parcours ist nach dem 4F-Konzept konzipiert.

Der Parcours nahe dem Michaelibad in Neuperlach wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund entwickelt, um Spaß an der Bewegung zu fördern. An den Sportgeräten, die nach aktuellen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt wurden, kann man nach dem 4F-Konzept fit werden. Unter anderem gibt es Vorrichtungen für Bauch- und Rückentraining – und sogar ein Pedalo ist vorhanden, auf dem man Balance und Koordination schult.

Im Perlacher Forst findet man einen klassischen Trimm-Dich-Pfad mit 20 Stationen, die im ganzen Wald verteilt sind. Hier trainieren Fitnessfreunde nicht nur ihre Muskeln, sondern auch die Kondition – denn sie müssen im wahrsten Sinne des Wortes von einer Übung zur nächsten joggen. Der Fitnesspfad beginnt am Nordeingang des Perlacher Forsts, von der U-Bahn-Station Mangfallplatz läuft man knapp zehn Minuten bis zum Eingang.

Artikel vom 16.08.2022
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