"KulturGeschichtsPfad" wurde aktualisiert

Milbertshofen - Am Hart · Bedeutsame Orte

Das Bronzedenkmal an der U-Bahnstation Am Hart erinnert an das Schicksal der deportierten Jüdinnen und Juden. Es stammt von dem Bildhauer Robert Lippl und wurde am 15. November 1982, 41 Jahre nach der ersten Deportation, errichtet. Foto: Tanja Beetz

Das Bronzedenkmal an der U-Bahnstation Am Hart erinnert an das Schicksal der deportierten Jüdinnen und Juden. Es stammt von dem Bildhauer Robert Lippl und wurde am 15. November 1982, 41 Jahre nach der ersten Deportation, errichtet. Foto: Tanja Beetz

Milbertshofen - Am Hart · Was macht die Panzerwiese eigentlich so einzigartig? Wer war Toni Pfülf? Und was war das "Milbenzentrum"? Fragen wie diese werden im "KulturGeschichtsPfad" beantwortet. Jetzt wurde die handliche Broschüre für den 11. Stadtbezirk Milbertshofen-Am Hart aktualisiert und erweitert.

Kompakter Bogen

Die nach Stadtbezirken gegliederten "KulturGeschichtsPfade" der Landeshauptstadt München sind Rundgänge entlang historisch bedeutsamer Orte und Ereignisse im städtischen Raum. Gemeinsam mit Mitgliedern des Bezirksausschusses sowie lokalen und überregionalen stadtgeschichtlichen Expertinnen und Experten brachte die Historikerin und Autorin Dr. Karin Pohl das 2015 erstmals erschienene Heft auf den neuesten Stand. Die geschichtliche Einführung schlägt kompakt den Bogen von der Gründungsgeschichte des mittelalterlichen "Illmungeshoven" über die "kurfürstliche Schwaige St. Georgen zu Milbertshofen" zum modernen Stadtbezirk.

Drei Rundgänge

Drei Routen und insgesamt 29 ausgewählte Stationen laden dazu ein, den Stadtbezirk auf eigene Faust zu erkunden. Jeweils ein Rundgang ist den namensgebenden Bezirksteilen gewidmet. Kulturgeschichtliches Highlight und Mahnmal zugleich ist die Alte St. Georgskirche, die 1507 errichtet und 1944 zerstört wurde. Eine weitere Station erinnert an die ehemalige "Judensiedlung Milbertshofen", ein Barackenlager, das im Frühjahr 1941 auf Initiative der sogenannten "Arisierungsstelle" des Gauleiters und in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Gestapo errichtet wurde. Es diente zunächst als Wohn- und Arbeitslager für Jüdinnen und Juden und ab Herbst 1941 als Durchgangslager für die Deportation in die nationalsozialistischen Vernichtungslager. In Erinnerung an die Deportierten und Ermordeten schuf Robert Lippl das 1982 errichtete Mahnmal an der Knorrstraße, direkt an der U-Bahnstation Am Hart, das ebenfalls in der Broschüre aufgeführt ist. Der dritte Rundgang führt durch das Olympische Dorf und den Olympiapark mit den Olympischen Sportstätten von München 1972 und den Erinnerungsorten an das Attentat auf das israelische Olympia-Team.

Zu Fuß oder mit dem Rad

Die "KulturGeschichtsPfade" sind so angelegt, dass sie sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad erkundet werden können. "Ich wünsche allen Reisenden, die sich zu den historischen Marksteinen vor der eigenen Haustür und jenseits der ausgetretenen Wege aufmachen, anregende, neue Erkenntnisse und dem Projekt der münchenweiten ,KulturGeschichtsPfade' große Resonanz in der Bevölkerung", so Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter in seinem Vorwort. Und Fredy Hummel-Haslauer, Bezirksausschussvorsitzender Milbertshofen-Am Hart, verweist in seinem Grußwort auf die positive Entwicklung des 11. Stadtbezirks. "Das Aschenputtel der Vergangenheit ist gerade dabei, sich in eine strahlend verführerische Schönheit zu verwandeln", schreibt er. Der Stadtteil habe attraktive Ausbildungsplätze sowie mit dem Olympiapark ein Naherholungs- und Eventsgelände von internationalem Format zu bieten. "Man muss kein Prophet sein, um zu prognostizieren, dass sich der Stadtbezirk 11 zu einem sehr interessanten, attraktiven, lebendigen Stadtbezirk mit hoher Lebensqualität entwickeln wird", so Fredy Hummel-Haslauer.

Hier gibt's die Broschüre

Herausgegeben wird der "KulturGeschichtsPfad" vom Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur des Kulturreferats. Er ist ab sofort im Infopoint Museen und Schlösser in Bayern (Alter Hof 1) kostenlos erhältlich. Der Infopoint ist barrierefrei zugänglich. Außerdem ist die Broschüre unter www.muenchen.de/kgp im Internet abrufbar.

Artikel vom 17.08.2022
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