Grandioser Auftakt in Erding

Erding · Schwedenspiele stimmen auch nachdenklich

Erleichterung und Freude nach der gelungenen Premiere in der letzten Woche. Foto: cba

Erleichterung und Freude nach der gelungenen Premiere in der letzten Woche. Foto: cba

Erding · Nach zwei Pandemie-Jahren samt zahlloser Absagen und Rückschläge hätten die Rahmenbedingungen für die Premiere der Schwedenspiele, die die Volksspielgruppe Altenerding (VSG) derzeit inmitten der guten Stube Erdings vor eindrucksvoller Kulisse zur Aufführung bringen, nicht besser sein können.

Der Wettergott hatte es gut mit den Theaterleuten gemeint: Am Donnerstag, 23. Juni, bot die perfekt-aufwändige Kulisse vor dem Schönen Turm beste Bedingungen für eine gelungene Premiere. Dennoch hatte es bis kurz zuvor ungeahnt viele Probleme gegeben, die die Aufführung beinahe zum Scheitern gebracht hätten. Eine Messer-Attacke in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kulisse, ein Wasserrohrbruch und am allerschlimmsten der an Corona erkrankte Tontechniker brachten vor allem die Theatermacher Erich Peinelt, Renate Eßbaumer und Manuela Schieder an den Rand der Verzweiflung.

Die Schwedenspiele blicken zurück auf dunkle Zeiten in Erding im 30-jährigen Krieg. Die Stadt wurde 1632 zerstört, zahlreiche Tote waren zu verzeichnen. Im Hinblick auf das aktuelle Zeitgeschehen nachgerade doch im Gegensatz zu früheren Aufführungen bedrückend wird dargestellt, wie Erding in Rauch und Flammen lag, anhand tragischer persönlicher Schicksale kommt das Leid der Bevölkerung für die etwa 800 Zuschauer anschaulich zum Ausdruck. Kaum kam die Kriegslage zur Ruhe, brach überdies die Pest aus...

"Geht mit Mut und Zuversicht in eine friedliche Zeit!"

Zum Ende der zweistündigen Vorstellung schließlich kommt Oberbürgermeister Maximilian Gotz, ganz in Schwarz gekleidet, durch das Tor des Schönen Turms. Im Epilog blickt er sodann nicht nur auf die dunkle Zeit zurück und zeigt die Parallelen zur Jetztzeit auf, sondern er appelliert auch eindringlich an das Publikum "Geht mit Mut und Zuversicht in eine friedliche Zeit!"

Den 150 Mitwirkenden kann man nur ein Kompliment aussprechen, das nicht ganz einfache Sujet so eindrucksvoll auf die Freiluftbühne gebracht zu haben. Allen voran haben die "Macher" Erich Peinelt (technische Leitung) sowie die beiden Regisseurinnen Renate Eßbaumer und Manuela Schieder eine Mammutaufgabe beeindruckend gestemmt.

Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen gibt es noch bis 23. Juli: Infos unter www.volksspielgruppe.de - Karten gibt es bei der Stadthalle. Beginn ist jeweils um 21 Uhr, das Schwedenlager mit Biergarten ist an den Spieltagen ab 16 Uhr geöffnet. Ausgefallene Aufführungen werden nachgeholt.

Artikel vom 02.07.2022
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