Große Geburtstagssause für Unterhachinger Gymnasium

Unterhaching · 50 Jahre LMGU

Fotos v. li.: LMGU-Schulleiterin Michaela Trinder über gelungene Beiträge. Zu den Gratulanten gehörte Bürgermeister Wolfgang Panzer und Staatsminister Michael Piazolo. Musikalisch unterhielten der Schulchor gemeinsam mit dem Alumni-Chor. F: hw

Fotos v. li.: LMGU-Schulleiterin Michaela Trinder über gelungene Beiträge. Zu den Gratulanten gehörte Bürgermeister Wolfgang Panzer und Staatsminister Michael Piazolo. Musikalisch unterhielten der Schulchor gemeinsam mit dem Alumni-Chor. F: hw

Unterhaching · Im dritten Anlauf klappte es nun endlich mit der Geburtstagssause zum 50. Geburtstag des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching. Corona bedingt mussten die Feierlichkeiten immer wieder verschoben werden, bevor in der gut besuchten Aula der Schule sich so hochrangige Festredner wie Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo oder Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für politische Bildung Tutzing ein Stell-Dich-Ein geben konnten.

Gewürzt wurden die Grußworte und Festreden durch Auftritte der Schüler, die zeigten, dass man am LMGU mannigfaltige Talente ausbildet. So trat die Bigband der Schule ebenso auf wie es Ausschnitte aus einem selbst komponierten Musical des P-Seminars Musik und Theater zu sehen gab, sang der Schulchor gemeinsam mit dem Alumni-Chor und zeigte die Turnergruppe warum sie einen Titel nach dem anderen einheimst.

Demokratische Grundwerte werden vermittelt

Schulleiterin OStDin Michaela Trinder betonte, dass es der rechte Zeitpunkt für ein Fest sei, um nach schwierigen Zeiten die Gemeinschaft zu erneuern und zu stärken. Seit der Eröffnung des Gymnasiums wurden rund 3,5 Millionen Unterrichtsstunden gegeben, nicht eingerechnet, die zahlreichen Exkursionen und Klassenfahrten. Ziel sei es immer Wissen, aber auch Werte zu vermitteln. Hier setzte man unter anderem auf die Kraft der kleinen Schritte, um den Schülern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die aktuellen Krisen ließen, so Trinder, weder Schüler noch Lehrer kalt und weiter: "Wir erleben diese Zeit mit euch, wir versuchen Themen zu versachlichen, helfen Dinge richtig einzuordnen." Aber nicht nur Wissen und handwerkliches Können wolle man den jungen Menschen mit auf den Weg geben, sondern auch Zuversicht, die es brauche, um den eigenen Weg zu finden.

Kultusminister Piazolo betonte, dass viele Schüler durch die Pandemie und ihre Begleiterscheinungen die Schule als sozialen Ort neu schätzen gelernt hätten. Schön sei es gewesen, zu erleben, wie sehr sich diese darauf gefreut hätten, nach langem Home-Schooling wieder zurückkehren zu dürfen. Piazolo würdigte nicht nur die herausragende pädogische Arbeit, die hier geleistet werde, sondern hob auch die Baulichkeiten hervor, die besonders attraktiv seien. So attraktiv, dass an dieser Stelle sogar schon Kinofilme gedreht worden seien. Landrat Christoph Göbel erinnerte in seinem Grußwort an die Entstehungsgeschichte des Gymnasiums vor 50 Jahren. Vor dem Gymnasiumsbau sei es üblich gewesen, dass Kinder aus dem Landkreis in die Landeshauptstadt gependelt seien, um eine weiterführende Schule zu besuchen.

Mit dem Bevölkerungswachstum im Landkreis vor mehr als fünf Jahrzehnten sei auch der Wusch gewachsen, wohnortnah ein entsprechendes schulisches Angebot zu haben. Gebaut worden sei die Schule für 1.500 Schüler, damals in größeren Klassen mit kleineren Räumen. Stolze 23 Millionen DM hätte der Bau zu dieser Zeit gekostet. Ins Leben gerufen worden seien damals auch die Schulzweckverbände, die seitdem für die Schulbauten im Landkreis zuständig seien, berichtete Göbel weiter. Die Investitionen, die in den letzten 50 Jahren zur ständigen Erweiterung des Gymnasiums geleistet wurden, machten sich bezahlt, denn schließlich würden hier junge Menschen nicht nur mit dem nötigen Wissen sondern auch mit einem erforderlichen moralischen Kompass ausgerüstet, um ins Leben zu gehen. Ein großes Dankeschön an die hervorragende Arbeit, die hier geleistet werde, gab es sowohl von Bürgermeister Wolfgang Panzer als auch vom Vorsitzenden des Elternbeirates, Dr. Christoph Heer.

Den Festvortrag zum Thema "Demokratieerziehung als Allheilmittel? Chancen und Grenzen" hielt schließlich Prof. Dr. Ursula Münch. Sie ermunterte die Zuhörer, sich auf Konflikte einzulassen, "Konflikte sind Freiheit", betonte sie. Dabei sei es wichtig, sich hier auf Fakten zu berufen, nicht auf Meinungen, Wissen sei dazu nötig, nicht Polemik oder eine moralische Aufladung von Themen. Zur Demokratie gehöre es zu akzeptieren, dass andere Menschen andere Meinungen haben.

Den Abschluss bildete schließlich ein Reigen von Geburtstagswünschen der Schüler, bevor es zum geselligen Teil des Abends überging. hw

Artikel vom 30.06.2022
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