Gemeinde renoviert Proberäume der Laienspieler

Grünwald · Frischer Wind weht durchs Theater

In frisch renovierten Räumlichkeiten probt es sich gleich doppelt so gut: Hier mit Bürgermeister Jan Neusiedl und der Leiterin der Grünwalder Laienspieler, Liesl Stauch.  Foto: hw

In frisch renovierten Räumlichkeiten probt es sich gleich doppelt so gut: Hier mit Bürgermeister Jan Neusiedl und der Leiterin der Grünwalder Laienspieler, Liesl Stauch. Foto: hw

Grünwald · Seit bald 60 Jahren bietet der Verein der Grünwalder Laienspieler Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich im Rollenspiel neu zu entdecken, Talente zu kultivieren und Spaß im Umgang mit Kunst zu haben. Seit 1993 proben und üben die jungen Schauspielfreunde im Untergeschoss der Gemeinde-Bibliothek in der Südlichen Münchner Straße.

Dort ist genug Platz für Proben, aber auch für den umfangreichen Schatz an Kostümen und Requisiten, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben. Zahlreiche Kinder zwischen sieben und vierzehn Jahren haben dort schon geprobt und ihre Liebe zum Theater entdeckt. So viel Kunst hinterlässt natürlich auch Spuren. Darum hat sich jetzt die Gemeinde Grünwald gekümmert, die die Räumlichkeiten von Grund auf renoviert hat. Jetzt erstrahlen die Wände wieder in hellem Weiß und der Parkettboden hat seinen alten Glanz zurück.

Aber nicht nur die Gemeinde hat hier kräftig zugepackt, sondern auch die Theaterfreunde, mussten doch für das Unterfangen die Räumlichkeiten leer geräumt werden. Wer den Fundus der Theaters kennt, weiß, was das für eine Mammutaufgabe war. Gemeinsam haben alle Beteiligten das Unterfangen gemeistert, so dass nun die Proben wieder in vollem Umfang stattfinden können. Derzeit wird das Stück "Der Hase und der Igel" geprobt, das am 19. und 20. November im Bürgerhaus gezeigt werden wird. "Wir sind der Gemeinde für ihr Engagement sehr dankbar, ohne dieses Engagement könnte der Verein gar nicht existieren", betont die Vereinsleitung, Liesel Stauch. "Wir freuen uns, dass wir die Räumlichkeiten so wunderbar herrichten konnten. Gerne engagieren wir uns für unsere Vereine im Ort", betonte hier Bürgermeister Jan Neusiedl.

Zur Historie: Ins Leben gerufen wurde der Verein 1963 von Tonilise Sieber. Die engagierte Grünwalderin studierte anfänglich mit ihren eigenen fünf Kindern und deren Freunden Stücke ein, um sie in den Seniorengruppen der Pfarrei aufzuführen. Die Zahl derer, die Lust hatten, ihr Talent auf der Bühne auszuleben, wuchs, ebenso die Zahl der Stücke, die zur Aufführung kamen. Noch heute gibt es handgenähte Kostüme aus dieser Zeit, die bei passender Gelegenheit noch auf der Bühne gezeigt werden, verrät die langjährige Vorsitzende (seit 1993) Liesel Stauch.

Das Spielen von Märchen ist unter anderem auch wegen dieser wundervollen Kostüme bis heute sehr beliebt, verrät sie. Ihr geht es aber nicht um den schönen Schein, vielmehr soll der Inhalt des Stückes überzeugen, nicht nur die Verpackung. »Es ist nicht leicht gute Stücke zu finden«, betont sie. Die Kinder müssen sich mit den Texten auseinandersetzen, sie verstehen und verinnerlichen, um sie überzeugend darzustellen. »Das Textverständnis, das man hier lernt, kann man sein ganzes Leben lang brauchen«, ist sie überzeugt. So ist der Theaterunterricht auch anspruchsvoll, chillen können die Kinder auch anderswo, so lautet das Credo der engagierten Vorsitzenden. Die Kinder kommen aber trotzdem, oder gerade deshalb gerne, denn sie spüren, dass sie hier ernst genommen werden, ein Lob noch seinen Namen verdient. Wer sich für die Arbeit der Grünwalder Laienspieler interessiert kann sich mit Liesl Stauch unter der E-Mail l.stauch@online.de in Verbindung setzen. hw

Artikel vom 21.06.2022
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