Kunstvolle Ostern!

Truderinger Kunst-Tage über Ostern im Kulturzentrum

Sie machten sich ihre Aufgabe nicht leicht, aus 120 Einsendungen 21 Künstler auszuwählen: Martin Hubensteiner, Anna Kirsch, Viola Poschenrieder-Schink, Ernst Horbelt und Peter Gierse (v.l.). Kl. Bild: "Bus-Stop" von Judith Reiter. F: VA / Judith Reiter

Sie machten sich ihre Aufgabe nicht leicht, aus 120 Einsendungen 21 Künstler auszuwählen: Martin Hubensteiner, Anna Kirsch, Viola Poschenrieder-Schink, Ernst Horbelt und Peter Gierse (v.l.). Kl. Bild: "Bus-Stop" von Judith Reiter. F: VA / Judith Reiter

Trudering · Ein Osterspaziergang zur Kunst, in diesem Frühling ist er wieder möglich. Von Gründonnerstag bis Ostermontag steht das Kulturzentrum Trudering an der Wasserburger Landstraße 32 ganz im Zeichen der Kunst-Tage. Das ganze Haus vom Foyer bis zu den Seminarräumen ist voller moderner bildender Kunst – die man auch käuflich erwerben kann.

Aus rund 120 Einsendungen aus dem ganzen Bundesgebiet und auch aus Österreich hat eine Fachjury die 21 Malerinnen, Fotografen, Bildhauerinnen und andere Kreative ausgewählt. Vor Corona war die Zahl der Bewerber mehr als doppelt so hoch gewesen, vor allem die Bewerbungen aus dem Ausland fehlten in diesem Jahr.

Trotzdem war es keine leichte Aufgabe für die Jury, die die Organisatoren des Kunstevents, Peter Gierse, Renate Winkler-Schlang und Martin Hubensteiner, zusammengestellt haben. Neben Gierse und Hubensteiner hatten Anna Kirsch, Viola Poschenrieder-Schink und Ernst Horbelt die Aufgabe, alle Einsendungen zu sichten und eine Auswahl zu treffen, in der sich die gesamte Vielfalt der Einsendungen und der Kunstrichtungen widerspiegelt, von der Malerei bis zur Fotografie, von der Holzskulptur bis zum kunstvoll gehäkelten Drahtgeflecht.

Alle Bewerbungen wurden genau unter die Lupe genommen und diskutiert. Die Auswahl fiel schwer, denn die Einsendungen hatten allesamt professionelle Qualität und es dauerte, bis die beste Mischung zusammengestellt war. Was es nun bei den Kunst-Tagen zu sehen gibt, ist so vielseitig wie die Welt der Kunst. Da sind zum Beispiel die Arbeiten von Alžběta Müller, Im Mittelpunkt ihrer expressiven Arbeit steht der Mensch als Individuum, auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Sie ist fasziniert vom Gesicht mit seinem Ausdruck und seiner Ausstrahlung. Ihre Figuren sind melancholisch, nachdenklich, in sich versunken.

Stefan Seffrin war zuerst Werbefotograf, ehe er sich der konzeptionellen Kunst-Fotografie zuwandte. Seine Arbeiten stehen für die Suche des modernen Menschen nach seinen spirituellen Wurzeln, für Wandlung, Neuanfang, trotz aller Zerbrechlichkeit. Was das mit dem Psychonauten, einer Kunstfigur und damit Projektionsfläche für jeden Menschen auf der Suche nach innerer Heimat, zu tun hat, den der Künstler aufwendig inszeniert in den Mittelpunkt seiner Bilder rückt? Das können Besucherinnen und Besucher von ihm selbst erfahren.

Judith Reiter nennt ihre Art, zu arbeiten, „atmosphärische Malerei“. Alltagssituationen dienen ihr als Ideengeber und ihr Fotoapparat ist ihr Skizzenbuch. Spontane Momente haben für sie eine besondere Ästhetik, ja Magie. Den Stil ihrer Malerei bezeichnet Reiter als expressiv, figurativ, geprägt durch intensive Beobachtung und Freude an der Farbe. Der Betrachter kann den Faden aufnehmen und mit seinem Erlebten die Geschichte weitererzählen. Vermeiden möchte diese Künstlerin Sachlichkeit, Nüchternheit oder Dokumentation einer Situation: „Um reines Verstehen geht es bei meiner Kunst nicht.“

Mit Ton arbeitet Jutta Körner. Das Material birgt für die Keramikkünstlerin eine archaische Kraft. „Die Finger spüren die Figur, lange bevor der Kopf es begreift“, berichtet Jutta Körner. Um die Kraft des Tones umzusetzen, fahnden die Finger der Künstlerin nach ebenso kraftvollen Szenen – und stoßen dabei immer wieder auf zwei Themen: den Stier und den Tanz, beides Ausdruck von kraftvoller und beherrschter Bewegung.

Die Künstler sind die ganze Ausstellungsdauer von Gründonnerstag bis Ostermontag anwesend und beantworten alle Fragen der Gäste. Diese wählen am Ende zwei der Kreativen für die beiden Publikumspreise in Höhe von 500,- und 700,- Euro aus, gestiftet vom Mitveranstalter Kulturkreis Trudering und von der Otto-Eckart-Stiftung.

Die Vernissage ist am Gründonnerstag, 14. April, um 19 Uhr. Öffnungszeiten sind von Karfreitag, 15. April, bis einschließlich Ostermontag, 18. April, jeweils von 14 bis 18 Uhr. Am Ostermontag um 18 Uhr ist Preisverleihung. Der Eintritt ist frei.

Alltagssituationen dienen Judith Reiter als Ideengeber für ihre Kunstwerke, so wie hier der "Bus-Stop". Judith Reiter

Artikel vom 14.04.2022
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