"Einmalig und einfach krass"

Rauschende Saisonabschluss- und Meisterfeier in Grafing

Das Team der Rot-Weißen mit einer "Feiereinlage" und dem Pokal. Foto: smg

Das Team der Rot-Weißen mit einer "Feiereinlage" und dem Pokal. Foto: smg

Grafing · Eine Saisonabschluss- und Meisterfeier legte der EHC Klostersee am vergangenen Samstagabend im riesengroßen Partyzelt vor dem Grafinger Eisstadion hin, die von vorne bis hinten – oder besser gesagt vom Abend bis in die frühen Sonntagmorgenstunden – zu der außergewöhnlich beeindruckenden und schwer zu toppenden Saison 2021/22 der Rot-Weißen passte.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

„Das wird für alle im und um den Verein, vor allem aber für die Spieler unvergessen und immer in Erinnerung bleiben“, meinte eine langjährige EHC-Anhängerin, während sogar der neben ihr stehende Trainer Dominik Quinlan aus dem Staunen und Schwärmen nicht mehr herauskam: „Das ist ja einfach Wahnsinn, so etwas war in Grafing noch nie da.“ Schon die zweijährige Corona-Durststrecke ohne durchgehend geordneten Spielbetrieb und ohne den in der Bärenstadt obligatorischen Ausstand zusammen mit den Fans schienen die gut 500 Gekommenen sowieso ausgehungert, was gemeinsames Feiern betraf.

Der durchgehende sportliche Höhenflug der Mannschaft um Kapitän Bernd Rische und der Gewinn der Bayerischen Eishockey-Meisterschaft waren dazu noch die Sahnehäubchen auf der Torte. „Ich spiele jetzt seit insgesamt 35 Jahren Eishockey, aber so eine Saison, so ein dominantes Jahr, ist einmalig und einfach krass. Das war ja schon wie beim FC Bayern, du bist immer unter Druck und der Favorit, das hat es natürlich nicht einfacher gemacht“, sagte Capitano Rische, während die Queen-Hymne „We are the champions“ aus den Boxen donnerte. Es gebe wohl keinen Verein in Deutschland, der sechs Jahre nach dem freiwilligen Rückzug in die unterste Ligastufe so zurückgekommen sei und dass ohne die notwendigen finanziellen Mittel. „Das geht nur mit diesem Zusammenhalt und Teamspirit.“

Zur Einstimmung und dem weiteren Anheizen der Stimmung im voll besetzten Zelt bekamen die Fans noch einmal alle Highlights der fünf Playoff-Spiele auf einer Großleinwand serviert; dazu einen Teaser mit Eindrücken rund um das entscheidende Endspiel gegen den TEV Miesbach, den Marinus Leitner vom Sprade-TV-Team der EHCler vor, während und nach der Partie gedreht hatte. Vor der Trikotversteigerung durch Willi Vollmayer, der als Kommentator der EHC-Spiele auf Sprade-TV bereits Kultstatus genießt und am Samstag „in würdigem Rahmen“ zugleich seinen 55. Geburtstag feiern konnte, hatte Präsident Sascha Kaefer die „EHC-Familie“ begrüßt, in Gedanken und Worten ein wenig zurückgeblickt und auch dem neben ihm versammelten Team ums Team mit Betreuern, Ordnern und vielen mehr („Das riesige Engagement so vieler macht uns stark, ohne euch wäre das alles nicht möglich“) herzlich gedankt.

Bei der folgenden Trikotversteigerung gingen sämtliche Gebote durch die Decke, die Shirts von Bob Wren, Lynnden Pastachak, Florian Engel und Kapitän Rische sogar für eine beachtliche vierstellige Euro-Summe über den Tisch. Erst nach Mitternacht hatte das letzte Trikot den Besitzer gewechselt. Dann war bei noch ausgelassener Stimmung (wenn das überhaupt möglich war) zu heißen Beats Durchhaltevermögen gefragt. smg

Artikel vom 12.04.2022
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