EHC Klostersee: Zuletzt optimale Ausbeute trotz großer Personalsorgen

Kanadier Bob Wren beim Auswärtsspiel in Buchloe, der dort zwei Tore der Grafinger zum 4:3-Erfolg vorbereitet hat. Foto re.: Verteidiger Johannes Kroner wird nach einem - bereits operierten - Kahnbreinbruch für die restliche Saison fehlen. F: smg/EHC

Grafing · Der EHC Klostersee kam zuletzt sozusagen auf dem Zahnfleisch daher. Trotzdem holten sich die Grafinger in der Bayernliga-Aufstiegsrunde am vergangenen Wochenende die optimale Ausbeute von sechs Punkten.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

Der durch Krankheit und Verletzung arg ausgedünnte Kader der Rot-Weißen setzte sich bei den Buchloe Pirates mit 4:3 durch und behielt gegen die Amberg Wild Lions mit 5:1 letztlich klar die Oberhand.

Während bei den meisten der ausgefallenen Kufencracks die Hoffnung auf baldige Rückkehr besteht, ist für Verteidiger Johannes Kroner die Saison vorzeitig vorbei. Bei einem Stockschlag schon aus dem Miesbach-Heimspiel nahm der Abwehrspieler einen Kahnbeinbruch als unschönes Souvenir mit, das dieser Tage operativ behoben wurde.

Im Allgäu war die Partie erst sechs Sekunden (!) alt, als der nächste Rückschlag zu verzeichnen war. Stürmer Raphael Kaefer bekam den abgefälschten Puck im Gesicht ab und wurde bereits in der Zahnklinik in München behandelt, als die EHCler den knappen Sieg in Buchloe bejubeln konnten. „Sicher keine spieltechnische Glanzleistung. Aber kämpferisch und vom Einsatz her gesehen geht nicht mehr“, war Trainer Dominik Quinlan begeistert. In die gleiche Kerbe konnte der Grafinger Cheftrainer zwei Tage darauf nach dem vom Ergebnis her klaren, dem Spielverlauf nach aber viel engeren Erfolg gegen den Gast aus der Oberpfalz schlagen: „Unglaublich, was die Jungs trotz der extrem angespannten Personalsituation leisten.“ Wie in der Woche davor Stürmer Julian Dengl legte gegen Amberg Verteidiger Tobias Hilger aus der EHC-U20 ein tadelloses Senioren-Debüt hin.

Nun heißt es, den Schwung aus den letzten Pflichtspielen mit in die bevorstehenden zu nehmen. „Es gibt in dieser Spielrunde keine leichten Gegner“, wird Headcoach Quinlan nicht müde, diesen Satz fast schon gebetsmühlenartig zu wiederholen. Es gehe darum, das Selbstvertrauen und die Sicherheit in die eigene Stärke der Jungs nicht in Bequemlichkeit und Selbstverständnis umkippen zu lassen. „Der Grat ist sehr schmal und du musst immer wieder bereit sein, zusätzlich zu den spieltechnischen Vorzügen auch Laufbereitschaft und Einsatz am oberen Level zu halten.“

Jetzt kommen die Löwen aus Waldkraiburg

Die nächste Heim-Hürde für die EHCler sind am Freitagabend die Waldkraiburger Löwen (Spielbeginn 20 Uhr), gegen die alle bisherigen drei Vergleiche extrem spannend und eng verlaufen sind. Nach den beiden in der Overtime jeweils mit 2:3 abgegebenen Duellen setzte sich die Truppe um Kapitän Bernd Rische in der laufenden Zwischenrunde in Waldkraiburg mit 2:1 durch. Ein leidenschaftlicher Kampf und viel Spannung sollten also auch diesmal im Grafinger Eisstadion wieder garantiert sein.

Gegen die Peißenberg Miners, am Sonntag ab 17.30 Uhr Auswärts-Gegner der Quinlan-Schützlinge, konnte man in der laufenden Spielrunde noch keinen Drei-Punkte-Sieg einfahren. Die beiden Hauptrunden-Partien gingen – im November direkt nach dem Wiedereinstieg in den Spielbetrieb nach fast dreiwöchiger Unterbrechung wegen zahlreicher Corona-Fälle im Team – in Verlängerung beziehungsweise Penaltyschießen jeweils verloren. Das Hinspiel war vom Gegner kurzfristig abgesagt worden; auf einen gemeinsam möglichen Nachholtermin konnte man sich bislang noch nicht einigen. smg

Artikel vom 15.02.2022
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