Liebe kann mehr

Den Valentinstag in Zeiten der Pandemie feiern

Die Liebe und die Freundschaft feiern, dazu bietet sich am bevorstehenden Valentinstag die perfekte Gelegenheit. Foto: ghw

Die Liebe und die Freundschaft feiern, dazu bietet sich am bevorstehenden Valentinstag die perfekte Gelegenheit. Foto: ghw

Bayern/München · "Es gibt Augenblicke, da ist eine Rose wichtiger als ein Stück Brot", sagte einst der Dichter Rainer Maria Rilke. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen man ständig von neuen großen und kleinen Katastrophen heimgesucht wird ist es wichtig, einmal inne zu halten und seinen Lieben dafür zu danken, dass sie das eigene Leben reicher machen.

Ob man dafür zu den oben genannten Rosen greifen will, oder sich zum bevorstehenden Valentinstag lieber andere Gedanken machen möchte, um einen lieben Menschen zu überraschen, bleibt natürlich jedem selber überlassen.

Eigentlich gilt der Valentinstag ja als Tag der Verliebten, allerdings nicht überall auf der Welt, wie Sophie von Seydlitz, Vorstandsmitglied der Dt.-Knigge-Gesellschaft e.V. und Knigge-Trainerin verrät. Vor allem im angelsächsischen Raum wie Großbritannien oder in den USA nutzt man den Tag auch, um lieben Freunden und der Familie Karten zu schicken. "Wir haben fast alle ein weiteres schweres Jahr hinter uns, ein Jahr, das wir ohne die moralische Unterstützung von lieben Freunden, Verwandten und Kollegen wahrscheinlich nicht so gut gemeistert hätten", erklärt die Benimm-Expertin aus Grünwald.

Warum also nicht einmal den Stift in die Hand nehmen, und ein kleines Dankeschön formulieren oder einfach liebe Grüße schicken?! Ein handgeschriebener Brief wiegt da viel mehr als nur eine WhatsApp oder eine SMS, findet Sophie von Seydlitz. Eine handgeschriebene Karte ist etwas Bleibendes, etwas, das man sich auf den Schreibtisch oder ins Regal stellen und immer wieder ansehen kann.

Auch in Finnland wird der 14. Februar laut von Seydlitz als "Freundetag" begangen. Wer mag, kann der Karte, ob gekauft oder selbstgebastelt, auch gerne noch ein paar Blumen oder Pralinen hinzufügen. In Japan schenken an diesem Tag vor allem die Frauen Kollegen und Mitarbeitern Schokolade als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. In Ungarn feiern Paare den Valentinstag gerne, indem sie an Brücken die sogenannten Liebesschlösser aufhängen - ein Brauch, der hier auch immer mehr Anhänger findet.

Es geht am Valentinstag nicht um den Wert eines Geschenks, wohl aber um die Geste. Wer sich Gedanken darüber macht, womit er Freunden oder dem Partner eine Freude machen kann, hat eigentlich schon gewonnen. "Das Ganze hat etwas mit Empathie und Wertschätzung zu tun. Das muss man natürlich nicht ausgerechnet am Valentinstag tun, sondern kann dies natürlich an jedem Tag des Jahres machen", so Sophie von Seydlitz.

Tierisch viel Spaß

Gänse wählen sich einen Partner fürs Leben, mit dem sie zusammenbleiben, bis dass der Tod sie scheidet. Normalerweise, denn auch Trennungen, Seitensprünge, Partnertausch oder "One-Night-Stands" sind möglich, auch Homosexualität und sogar Geschwisterliebe kommen vor. Am Valentinstag, Montag, 14. Februar, um 15.30 Uhr, führt die Diplom-Biologin Dr. Silke Sorge einen amüsanten Spaziergang auf den Spuren von Treue, Reue und Liebeskummer - bei Gänsen. Für Frischverliebte und Langverheiratete und sogar für Singles geeignet!

Kosten: 8 Euro. Bis 13 Jahre Teilnahme frei. Treffpunkt an der Freitreppe vor dem Schloss Nymphenburg. Dauer 2 Stunden. Bitte Fernglas mitbringen, sofern vorhanden. Weitere Information unter www.gaensewelt.de

Kirchlicher Segen für die Liebe

Die Kirchen haben den Valentinstag ebenfalls für sich entdeckt.

Grafing/Ebersberg:
Ein Gottesdienst für Liebende wird am Sonntag, 13. Februar, 10 Uhr in der Pfarrkirche Grafing-St. Ägidius Kirchenplatz 5 in Grafing angeboten.

In St. Sebastian in Ebersberg wird zum Valentinsgottesdienst, einer Abendmesse mit Paarsegnung am 20. Februar um 19.00 Uhr eingeladen.

München:
Eine Wort-Gottes-Feier zum Valentinstag mit Segnung der Liebenden findet am Sonntag, 13. Februar von 14 bis 15 Uhr in der Pfarrkirche München-St. Elisabeth in der Breisacher Straße 9 a in Haidhausen statt.

Ein Abend für Liebende wird ebenfalls am Sonntag, 13. Februar um 19.00 Uhr in St. Ursula am Kaiserplatz 1a in München angeboten. "Wir laden alle Paare - egal ob frisch verliebt oder schon lange treu - zu einem gemeinsamen Abend nach St. Ursula ein, beginnend mit einer Andacht", heißt es hier vom Organisatorenteam.

"Pray & Eat Kirchenbrunch zum Valentinstag" heißt es ebenso am 13. Februar, von 11.00 bis 12.30 Uhr in der Magdalenenkirche, Ohlauer Straße 16. Während die Großen brunchen, basteln die Kleinen unter Anleitung bunte Bilderrahmen. Alle sind herzlich eingeladen, egal, ob sie zur Gemeinde gehören oder nicht. Wer möchte, kann sich im Pray & Eat Gottesdienst auch persönlich segnen lassen. Für die Speisen, Getränke und das Bastelmaterial sind gerne Spenden möglich.

Ein Gottesdienst für Verliebte mit Passiflora findet am 14. Februar, um 18 Uhr in der Passionskirche in der Tölzer Str. 17 in München statt.

Musik am Valentinstag, 14. Februar wird um 19 Uhr in der Lätarekirche in Neuperlach geboten. Während viele Musikerinnen und Musiker sehnlichst darauf warten, wieder öffentlich auftreten zu können, nähert sich der Valentinstag als Hochfest aller Liebenden am 14. Februar. Daher haben sich Carolyn Breuer und ihr Vater Hermann Breuer entschlossen, Liebe und Musik in einer andächtigen Weise zusammenzubringen. Gemeinsam mit Pfarrer Paul Streidl widmen sie sich in diesem Abend-Gottesdienst der Frage, wie es derzeit um die Liebe steht.

Auch im Landkreis München werden solche Gottesdienste angeboten:

Haar: Ökumenischer Gottesdienst zum Valentinstag am 14. Februar, um 19 Uhr in evang. Jesuskiche in Haar.

Putzbrunn: Auch in der Pfarrkirche St. Stephan in der Glonner Straße 19c in Putzbrunn wird gefeiert, allerdings bereits am 13. Februar, um 18 Uhr.

Neubiberg: Ein ökumenischer Abendgottesdienst zum Valentinstag findet am Montag, 14. Februar, um 19 Uhr in der Corneliuskirche Neubiberg (mit Pfarrer Joachim Rohrbach) statt.

Oberschleißheim: Der Pfarrverband Oberschleißheim bietet einen "Parcours der Liebe", am Sonntag, 13. Februar um 16.30 Uhr in St. Wilhelm an. Alle, die sich zusammengehörig fühlen, sind willkommen, ausdrücklich auch queere Paare oder wenn jemand allein kommen möchte. Am Vorabend des heiligen Valentin laden wir ein, über die eigene Beziehung nachzudenken, zu verschiedenen Impulsen miteinander zu sprechen und den eigenen Weg der Liebe anzuschauen. Dazu gehört auch: Liebeslieder anhören, beten, gesegnet werden und danach zu zweit ein Glas Sekt trinken.

Auch im Landkreis Erding feiert man diesen Tag, genauer gesagt in Wörth.

Hier erwartet die Liebenden statt eines Gottesdienstes ein Segensweg. Der Segensweg wird in der Kirche St. Bartholomäus in Hörlkofen aufgebaut und kann jeweils am Samstag, 12. Februar und am Sonntag, 13. Februar, von 13 bis 17 Uhr zusammen gegangen werden.

Anders als viele glauben, ist der Valentinstag übrigens keine US-amerikanische Erfindung, sondern hat seine Wurzeln hier in Europa. Über den Ursprung gibt es allerdings verschiedene Thesen. Der Namensgeber ist höchstwahrscheinlich Valentin von Terni. Trotz eines Verbotes des römischen Kaisers soll der Priester im dritten Jahrhundert christliche Liebespaare getraut haben und dafür hingerichtet worden sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Katholische Kirche den Todestag des populären Mannes, der später heiliggesprochen wurde, geschickt mit einem Feiertag der Antike verknüpfte.

Im alten Rom gedachte man am 14. Februar nämlich der Göttin Juno, die als Schützerin der Ehe galt. Schon damals sollen Frauen an diesem Tag Blumengeschenke erhalten haben. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte hatten dann verschiedene Entwicklungen Einfluss auf die Bräuche zum Valentinstag. Mit der Minnegesang-Bewegung im 14. Jahrhundert wurde es beispielsweise modern, Frauen mit Liebeslyrik zu schmeicheln. Bis zum Mittelalter hatte sich das Datum schließlich endgültig in Frankreich und England als Tag der Liebenden durchgesetzt. Auswanderer nahmen die Tradition später mit nach Amerika, wo sie sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Egal also, wie und wann, Hauptsache DASS!
hw

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Artikel vom 11.02.2022
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