Anhaltende Proteste gegen Montagsspiele

Klare Haltung: Westkurve Grünwalder Stadion. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vergibt die TV-Rechte für die Dritte Liga ab der Saison 2023/2024 neu und hat die teilnehmenden Klubs um ein Meinungsbild gebeten. Die Haltung der aktiven Fanszenen der großen Vereine in dieser Spielklasse ist einhellig. Sie fordern in Stellungnahmen die Abschaffung der bei vielen Stadionbesuchern unbeliebten Spiele am Montagabend. Klubs wie der VfL Osnabrück und der 1. FC Kaiserslautern folgen der Argumentation ihrer Anhängerschaft und wünschen sich einen spielfreien Wochenbeginn.

Nach jahrelangen, am Ende erfolgreichen, Protesten von den Rängen wurden in der Bundesliga und Zweiten Liga die Montagspartien wieder aus dem Pflichtspielkalender genommen. Unter dem Slogan »Montagsspiele abschaffen – gegen Spieltagszerstückelung!« fordern neben anderen Fanszenen die Ultras der Münchner Löwen die Rücknahme auch für die Dritte Liga. Ihrer Ansicht nach würden zu Gunsten der Pay-TV-Sender »Spieltage zu Vermarktungszwecken zerpflückt, sodass möglichst wenig Spiele gleichzeitig stattfinden«. Sie reklamieren: »Fußball findet im Stadion und am Wochenende statt!« und stellen fest: »Was der Verband als ›Alleinstellungsmerkmal‹ für die Vermarktung der Liga fortführen will, sehen wir als Unzumutbarkeit.«

Bereits vor drei Jahren hatten Interessenvertreter der Fanszenen in Deutschland einen zeitlichen Wunschrahmen für Anstoßzeiten formuliert. Spiele an einem Freitagabend sollten nicht vor 19:30 Uhr stattfinden. An einem Wochenende der Spieltag nicht vor 14 Uhr beginnen und sonntags ein Spiel nicht nach 15:30 Uhr angepfiffen werden. An Randspieltagen sollten Gastvereine zudem nicht mehr 300 Kilometer anreisen müssen. Das nächste Spiel an einem Montagabend bestreitet der TSV 1860 München am 21. Februar 2022 um 19 Uhr gegen den Halleschen FC. Auch dessen Anhänger haben sich öffentlich gegen Montagsspiele positioniert.

(as)

Fanprotest der Münchner Löwen

Artikel vom 07.02.2022
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