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Turbulente Szenen in der Innenstadt: Demonstranten attackieren Polizei
München · Corona-Demo mit 5000 Teilnehmern
Im Verlauf des Einsatzes kam es wiederholt zu Angriffen auf Polizeibeamte und Widerstandshandlungen. Foto: CC0
München · Am Mittwochabend kam es im Zuge einer nicht angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in der Münchner Innenstadt zu teils turbulenten Szenen. 5.000 Personen beteiligten sich an dem Protestmarsch. Elf Personen wurden festgenommen.
Eine zunächst angemeldete Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen und der angekündigten Impfpflicht für Mittwoch, 22. Dezember, wurde durch den Anmelder im Vorfeld abgesagt. In Messenger-Gruppen wurde stattdessen zu sogenannten "Spaziergängen" im Stadtgebiet München aufgerufen. Die Münchner Polizei besetzte aufgrund dieser Erkenntnisse neuralgische Punkte, wie Marienplatz, Stachus, Odeonsplatz und Theresienwiese, im Stadtgebiet.
Zunächst wurde ab ca. 17.40 Uhr am Odeonsplatz eine Kundgebung gegen die ursprünglich angemeldete Versammlung abgehalten. Diese wurde um 19.10 Uhr mit 160 Teilnehmern in der Spitze ohne besondere Vorkommnisse beendet.
Gegen 18 Uhr konnte ein starker Zustrom von Personen in Richtung Ludwigstraße und Geschwister-Scholl-Platz festgestellt werden. Die Personenanzahl stieg in der Spitze auf 5.000 an. Ein großer Teil der Personen begann sich geschlossen über die Ludwigstraße zu bewegen. Die Personengruppe konnte schließlich durch Einsatzkräfte in der Schellingstraße gestoppt werden.
Die Personen waren polizeilicher Ansprache nicht zugänglich. Die Ansammlung, welche Versammlungscharakter hatte, bewegte sich daraufhin wieder zurück Richtung Ludwigstraße, wo sie im Bereich des Siegestors erneut gestoppt werden konnte. Auch hier gab sich weder ein Verantwortlicher zu erkennen, noch wurde eine Versammlung angezeigt. Vereinzelt wurden Kundgebungsmittel, wie Fahnen oder Banner, mitgeführt. Die Personengruppe bewegte sich daraufhin wieder in Richtung Schellingstraße, wobei sie eine polizeiliche Absperrung überliefen. Im weiteren Verlauf mussten Personengruppen mehrmals im Bereich der Ludwig- und der Schellingstraße gestoppt werden. Dadurch konnte ein größerer Marsch in Richtung Innenstadt verhindert werden.
Einzelne Personengruppen verstreuten sich und wurden an verschiedenen Örtlichkeiten im Stadtgebiet angetroffen. In der Sonnenstraße betraten mehrere Personen die Fahrbahn und die Tramgleise, sodass der Verkehr für kurze Zeit unterbrochen werden musste. Letzte vereinzelte Gruppen konnten gegen 21.30 Uhr im Innenstadtbereich festgestellt werden.
Die Stimmung wurde von den Einsatzkräften als aggressiv wahrgenommen. Personen, welche zum Teil sogar Kinder dabei hatten, verhielten sich respektlos und beleidigend gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten. Im Verlauf des Einsatzes kam es wiederholt zu Angriffen auf Polizeibeamte und Widerstandshandlungen. Hierbei wurden Einsatzkräfte derart bedrängt und angegangen, sodass diese Pfefferspray und den Einsatzmehrzweckstock einsetzen mussten.
Vorläufige Einsatzbilanz der Polizei
Es wurden elf Personen vorläufig festgenommen. 14
weitere Delikte wurden zur Anzeige gebracht: Verstoß wegen des Verwendens
von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung mit Messer,
drei Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte (1x mit gefährlicher Körperverletzung),
tätlicher Angriff auf Polizeibeamte, Urkundenfälschung, Hausfriedensbruch,
3x Beleidigung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Verstoß gegen
das Waffengesetz sowie versuchte gefährliche Körperverletzung. Unter anderem
wurde ein Angriff auf einen Medienvertreter bekannt. Der Täter wurde festgenommen.
Insgesamt wurden 43 Platzverweise ausgesprochen. Unmittelbarer Zwang wurde
in 522 Fällen angewendet (279x Schieben und Drücken, 232x Einsatzmehrzweckstock,
11x Pfefferspray). Insgesamt waren am Mittwochabend ca. 500 Polizeikräfte
im Einsatz.
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