Höchster Halbzeitrückstand in der Klubgeschichte

Magdeburg demontiert Münchner Löwen

Leere Ränge: Grünwalder Stadion. Archivfoto: Anne Wild

Leere Ränge: Grünwalder Stadion. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Mit einer auch in der Höhe verdienten 2:5-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg, die bereits zum Seitenwechsel mit 0:5 feststand, verabschieden sich die Münchner Löwen aus dem Rennen um die vorderen Plätze. Die Partie muss als Zäsur gelten. Was sich in den letzten Wochen angedeutet hatte, wurde gegen den Tabellenführer vor menschenleeren Rängen überdeutlich: der TSV 1860 München benötigt dringend eine veränderte Statik in seinem Spiel. Das Halbzeitergebnis geht als höchster Rückstand zum Pausenpfiff in die Annalen der Weiß-Blauen ein.

Der Tabellenführer aus Sachsen-Anhalt war den Hausherren in allen Belangen überlegen und entschied die Partie nach einer furiosen ersten Halbzeit deutlich. Bereits nach fünf Minuten geriet der TSV 1860 München in Rückstand. Connor Krempicki nutzte beim 0:1 einen Fauxpas von Innenverteidiger Quirin Moll, von dessen Ferse der Ball direkt zum Mittelfeldspieler der Magdeburger sprang. Nach einem Foul von Leon Bell Bell an Stefan Lex gab Schiedsrichter Patrick Glaser Strafstoß. Doch wie schon unter der Woche gegen Waldhof Mannheim scheiterte der Schütze der Löwen. Dominik Reimann parierte gegen Dennis Dressel (10. Min.). Nur kurz darauf blieb der Schlussmann nach einer Kontersituation auch Sieger gegen den frei zum Abschluss gekommenen Sascha Mölders (13. Min.).

Besser machten es die Magdeburger im Gegenzug. Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball kam auf der linken Seite Andreas Müller an den Ball, ließ mit einer einfachen Körpertäuschung den schwerfällig wirkenden Mölders stehen und vollendete per Flachschuss zum 0:2 (15. Min.). Doch es sollte noch schlimmer kommen für die geschockt wirkenden Löwen. Krempicki setzte sich im Strafraum gegen drei Gegenspieler durch und erhöhte aus zwölf Metern platziert auf 0:3 (17. Min.). Zwei Minuten später bot sich Mölders die nächste »Hundertprozentige«, doch wieder blieb Reimann im Eins-gegen-eins-Duell der Sieger.

Offensiv nutzten die ganz in Weiß spielenden Münchner ihre Chancen nicht und in der Defensive luden sie die Gäste regelrecht zum Toreschießen ein. Nach einem schnell gespielten Angriff ging Baris Atik über die linke Seite auf und davon, seinen Querpass im Strafraum wehrte Fabian Greilinger unglücklich zum freistehenden Jan-Luca Schuler ab, der locker zum 0:4 einschob (29. Min.). Kurz vor der Halbzeit kam Richard Neudecker im eigenen Strafraum gegen Schuler zu spät und trat dem Magdeburger Stürmer in die Beine. Den fälligen Foulelfmeter versenkte Atik zum 0:5 (43. Min.).

Nach dem Seitenwechsel taten die Magdeburger das Nötigste, um ihren hohen Vorsprung zu verwalten. Den Gastgebern gelang etwas Kosmetik. Biankadi setzte sich nach einem Konterangriff über die linke Seite durch, seine mit Übersicht gespielte Hereingabe versenkte der mitgelaufene Greilinger zum 1:5 im Netz (71. Min.). Nachdem der aufmerksame Marco Hiller im Tor des TSV 1860 München mehrfach einen noch höheren Rückstand verhindert hatte, traf Biankadi selbst zum 2:5 (89. Min.). Marius Willsch war der Vorbereiter für den zweiten Ehrentreffer der blamierten Gastgeber.

Die Möglichkeit zur sportlichen Wiedergutmachung hat das Team von Trainer Michael Köllner am kommenden Samstag, wenn der TSV 1860 München um 14 Uhr bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund im Stadion Rote Erde gastiert.

(as)

Artikel vom 04.12.2021
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