Bezirksausschuss 5 beschäftigt sich mit Plänen zur Umgestaltung

Haidhausen · Orleansplatz aufwerten

Schön ist er nicht und daher meistens menschenleer: der Orleansplatz am Ostbahnhof. Ideen, um den Platz aufzuwerten, gibt es aber durchaus. Foto: bs

Schön ist er nicht und daher meistens menschenleer: der Orleansplatz am Ostbahnhof. Ideen, um den Platz aufzuwerten, gibt es aber durchaus. Foto: bs

Haidhausen · Mit dem Weißenburger Platz oder dem Bordeauxplatz gibt es im Franzosenviertel begrünte Freiflächen, auf denen sich die Bewohner gerne aufhalten. Der Orleansplatz gehört trotz seiner zentralen Lage am Ostbahnhof nicht dazu. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) hat sich mit Plänen beschäftigt, um den Platz aufzuwerten.

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Christian Horn und Maximilian Seidel, zwei Geschäftsleute aus Haidhausen, stellten in der jüngsten Sitzung des BA 5 ihre Ideen für den Umbau des Orleansplatz vor. Momentan werde der Platz von Menschen nicht zum längeren Aufenthalt genutzt. Ziel ist, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen, damit zum Beispiel Familien gerne dort verweilen wollen. Die vier Segmente und Kiesflächen sollen begrünt werden, in der Mitte ein Café entstehen.

Das Urheberrecht werde durch die Pläne nicht gefährdert, ließ der Bezirksausschuss verlauten. Denn der Orleansplatz ist bereits einmal umgestaltet worden, das damals zuständige Architekturbüro müsste möglichen Veränderungen zustimmen. In den 1980er Jahren ließ die Stadt München im Zuge der Bauarbeiten am U-Bahnhof Ostbahnhof auch die Freifläche aufwerten. Im Oktober 1988 war der neue Orleansplatz fertig, umgerechnet kostete das Ganze fast sechs Millionen Euro.

Der damalige Oberbürgermeister Georg Kronawitter sprach von einem "kleinen Stadtteilpark" und einer "Bereicherung für Haidhausen und die ganze Stadt". Allerdings wollten die Politiker seinerzeit einen Platz schaffen, auf dem auch Veranstaltungen stattfinden können. Daher wurden statt Rasen feste Sandflächen angelegt, sogenannte wassergebundene Decken. Zur Attraktivität für die Bürger hat das nicht beigetragen. Daran, dass der Orleansplatz vor den baulichen Maßnahmen einmal ein grünes Idyll mit Blumenbeeten war, erinnern sich nur noch die älteren Haidhauser.

Seine Existenz und seinen Namen verdankt der Platz der Tatsache, dass die Stadtplaner entschieden, das Viertel um den 1871 eröffneten Ostbahnhof ("Braunauer Bahnhof in der Vorstadt Haidhausen") nach französischem Vorbild zu gestalten: In einem symmetrisch angelegten Stadtquartier laufen die Straßen sternförmig auf Plätze zu. Im Siegestaumel nach dem deutschen Triumph im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 benannte man die Straßen und Plätze nach den Orten erfolgreicher Schlachten - darunter die Stadt Orléans. Den Namen "Franzosenviertel" gaben die Bürger dem Quartier.

Im Zentrum des Orleansplatzes stand früher der große Zierbrunnen des Münchner Glaspalasts, entworfen von August von Voit. Im Zuge des S-Bahn-Baus musste der Brunnen Anfang der 1970er Jahre an den Weißenburger Platz umziehen. Der heutige Brunnen am Orleansplatz liegt seit Jahren trocken. bs

Artikel vom 24.11.2021
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