Sanierungssatzung für Giesing wird Ende 2021 weitgehend aufgehoben

Giesing hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Die Umstruktierung des Agfa-Geländes zum Wohngebiet mit ausgedehnten Grünflächen war die umfangsreichste Maßnahme im Sanierungsgebiet „Tegernseer Landstraße/Chiemgaustraße“. Foto: bs

Giesing · Die Stadtsanierung in Giesing war erfolgreich: Das hat die Stadt München in der Rathaus Umschau mitgeteilt. Damit kann die Sanierungssatzung zum Jahresende nahezu für das gesamte Sanierungsgebiet aufgehoben werden.

Seit der förmlichen Festlegung als Sanierungsgebiet im Jahr 2005 werden im Sanierungsgebiet „Tegernseer Landstraße/Chiemgaustraße“ erfolgreich Städtebauförderungsmittel eingesetzt. "Eine beauftragte Abschlussevaluation hat gezeigt, dass die Sanierungsziele weitestgehend erreicht wurden und etwa die Aufwertung der öffentlichen Grünflächen zu einer Vernetzung und deutlichen Verbesserung von Wegebeziehungen geführt hat", heißt es in der Rathaus Umschau.

Die Gesamtkosten der bis Anfang 2021 durchgeführten und geförderten Sanierungsmaßnahmen betragen rund 50 Millionen Euro, sie wurden mit rund 20 Millionen Euro Städtebauförderungsmitteln kofinanziert. Als Initiator und Motor vieler Sanierungsprojekte sowie als Schnittstelle zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung fungierte das Stadtteilmanagement Giesing, das von 2005 bis Ende 2020 im Stadtteilladen an der Tegernseer Landstraße 113 eingerichtet war.

Zu den Maßnahmen, die mit Städtebauförderungsmitteln unterstützt wurden, gehören zahlreiche Projekte in Giesing. So wurden zum Beispiel der Park an der Weißenseestraße und am Katzenbuckel aufgewertet und erweitert. Auch die Unterführung für den Fuß- und Radverkehr unter dem Mittleren Ring, auf Höhe der Otkerstraße, ist aufgewertet und mittels Aufzügen barrierfrei ausgebaut worden.

Ein wichtiges Projekt war auch der Neubau der Gemeinbedarfseinrichtung „Pavillon an der Pöllatstraße 15“, in dem Familien- und Beratungszentrum, Nachbarschaftstreff, mobile Tageskinderbetreuung sowie Musikübungsräume ihren Platz gefunden haben. Am angrenzenden Neuschwansteinplatz ist die öffentlich nutzbare Grünanlage durch Neugestaltung aufgewertet worden, dazu zählt auch die Errichtung einer geschwungenen Lärmschutzwand zum Mittleren Ring. Ebenso ist die öffentliche Grünanlage am Scharfreiterplatz und Hohenschwangauplatz aufgewertet und umgestaltet worden.

Als größtes Projekt der Stadtsanierung in Giesing kann die Umstrukturierung des Agfa-Geländes bezeichnet werden. Auf der ehemaligen Gewerbefläche entstanden rund 950 Wohnungen, die 2,3 Hektar große öffentliche Grünfläche „Agfa-Park“, drei neue Kindertageseinrichtungen sowie in der neuen Gewerbebebauung entlang des Mittleren Rings Arbeitsplätze für etwa 1.200 Menschen.

Nach Angaben der Stadt kann die Sanierungssatzung Ende 2021 weitgehend aufgehoben werden. In Fortsetzung der bereits erfolgten Neuordnung des Straßenraumes in der Tegernseer Landstraße südlich des Tegernseer Platzes zugunsten der Verbesserung von Aufenthaltsqualität und der Situation für den Radverkehr soll der öffentliche Straßenraum im Stadtteilzentrum an der Tegernseer Landstraße weiterhin Sanierungsgebiet bleiben.

Dieses verkleinerte Sanierungsgebiet „Tegernseer Landstraße“ umfasst den Bereich des Tegernseer Platzes und der Tegernseer Landstraße nördlich davon. Damit kann auch hier künftig ein Teil der entstehenden Kosten für Neuordnungs-, Entsiegelungs- und Aufwertungsmaßnahmen mit Städtebauförderungsmitteln unterstützt werden. Außerdem sollen am St.-Quirin-Platz mögliche Aufwertungs- und Entwicklungspotenziale, insbesondere zu einer Entwicklung mit Wohnen und der Stärkung von Aufenthalts- und Freiraumqualitäten, weiter geklärt werden.

Artikel vom 03.11.2021
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