Spenden & schlemmen

Rettung vor der Tonne: Fairteiler-Kühlschrank im diakonia-kaufhaus

Ursula Winkler, Betriebsleitung von diakonia inhouse, zusammen mit Kaspar Bleek. Er ist der Foodsaver für den Fairteiler-Kühlschrank im diakonia-kaufhaus in der Dachauer Straße 192. Foto: diakonia

Ursula Winkler, Betriebsleitung von diakonia inhouse, zusammen mit Kaspar Bleek. Er ist der Foodsaver für den Fairteiler-Kühlschrank im diakonia-kaufhaus in der Dachauer Straße 192. Foto: diakonia

Moosach · Das Sozialunternehmen diakonia hat im Erdgeschoss des kaufhauses, in der Dachauer Straße 192, seinen ersten eigenen Fairteiler-Kühlschrank aufgestellt. Hier bekommen Privatpersonen die Möglichkeit, Lebensmittel zu spenden – oder mitzunehmen – und sie auf diesem Weg vor der Vernichtung in der Tonne zu retten.

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„Hier können alle mit gutem Willen einen kleinen Beitrag im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung leisten“, erzählt Ursula Winkler. Deutsche Haushalte werfen pro Jahr durchschnittlich 75 Kilogramm Lebensmittel in den Müll, so die Statistik. „Höchste Zeit also, selbst aktiv zu werden“, meint die Betriebsleiterin von diakonia inhouse.

Der Fairteiler-Kühlschrank bietet außerdem die Möglichkeit, auch mal ein bislang unbekanntes Lebensmittel mitzunehmen, zu kosten und vielleicht für sich zu entdecken. Und direkt nebendran steht ein Regal für nicht kühlpflichtige Lebensmittel bereit. „Es ist möglich, bereits abgelaufene Lebensmittel zu spenden – selbstverständlich müssen sie aber noch genießbar sein“, betont Ursula Winkler. „Außerdem gibt es weitere Spielregeln, an die sich die Lebensmittelretter halten müssen. Es dürften keine empfindlichen Lebensmittel wie Hackfleisch, roher Fisch oder selbst hergestellte Produkte aus rohem Ei, Alkohol und andere Genussmittel gespendet werden“ Das Team von diakonia inhouse reinige und pflege den Kühlschrank und das Regal täglich, sei aber nicht für deren Inhalt verantwortlich.

Um den Inhalt des Kühlschranks möglichst abwechslungsreich zu gestalten, ist diakonia inhouse auf der Suche nach Foodsavern – also Rettern, die Lust hätten, den Fairteiler-Kühlschrank zu befüllen. „Wenn jemand jemanden kennt – gerne an uns wenden“, sagt Ursula Winkler. „In diesem Sinne hoffen wir auf einen regen Austausch, weniger Lebensmittelverschwendung und viele neue geschmackliche Überraschungen.“

Betreut wird der Fairteiler-Kühlschrank im diakonia-kaufhaus von Foodsharer Kaspar Bleek, der eigenen Angaben zufolge aus der eigenen Not auf die Homepage von Foodsharing aufmerksam geworden ist. „Ich war damals darauf angewiesen und war froh, dass es solche Initiativen gibt“, erinnert er sich. Als es ihm dann selbst besser ging, habe er etwas zurückgeben wollen und hat 2018 die dreimonatige Ausbildung zum Foodsaver absolviert.

„Am schönsten ist es, anderen Menschen so etwas Gutes zu tun und zu helfen“, sagt Kaspar Bleek – frei nach dem Motto: Jeden Tag eine gute Tat. Aus eigener Erfahrung wisse er noch, wie sehr er sich immer über einen vollen Kühlschrank gefreut habe. Kaspar Bleek arbeitet seit Februar 2019 bei diakonia inhouse. Die Arbeit mit seinen Kollegen mache ihm sehr viel Spaß. Im Cafè mooca, das sich ebenfalls im Erdgeschoss des diakonia-kaufhauses befindet, bedient er die Kunden oder steht an der Kasse. Seine Tätigkeit als Foodsaver hat sich schon ein wenig rumgesprochen, denn neben ihm füllen gelegentlich auch andere Foodsaver den diakonia Fairteiler-Kühlschrank.

Alle Interessierten, die noch mitmachen möchten, können sich bei Halina Neteler, Bereichleiterin von diakonia inhouse, informieren (E-Mail: hneteler@diakonia.de ). Simone Bauer

Artikel vom 03.11.2021
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