Traditionelle Feldmesse im Freilichtmuseum

Schliersee · Erntedankfest im Oktober

Feldmesse vor dem Kleinod des Museums.	 Foto: Markus Wasmeier

Feldmesse vor dem Kleinod des Museums. Foto: Markus Wasmeier

München-Schliersee · Am ersten Sonntag im Oktober wird in Bayern traditionell Erntedank gefeiert, allerdings erst seit den 70er Jahren! Denn ursprünglich wurde das Erntedankfest am tatsächlichen Ende der Erntezeit gefeiert, das natürlich je nach Wetter jedes Jahr ein wenig anders lag.

Altbayerisches Dorf: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum
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Die deutsche Bischofskonferenz hat sich dann auf den ersten Oktobersonntag festgelegt um ein einheitliches Datum für das Erntedankfest zu haben, das auch im kirchlichen Jahreskreis eine wichtige Rolle spielt. Es ist ein buntes Fest, denn sowohl in der Kirche als auch bei Prozessionen, die in manchen Gegenden üblich sind, werden die Früchte des Feldes festlich geschmückt zur Schau gestellt. Wir können uns das heute schwer vorstellen, wie wichtig eine gute Ernte für unserer Vorfahren war. Die Vorräte mussten aufgefüllt werden und der gerade in den Bergen sehr lange Winter musste damit überbrückt werden. Heute ist der Einzelne nicht mehr direkt abhängig von den Erträgen der Landwirtschaft, globale Märkte gleichen eine eventuelle Knappheit entsprechen aus. Trotzdem ist das Erntedankfest eine gute Gelegenheit, sich diesen Luxus bewusst zu machen, den wir heute als selbstverständlich annehmen.

Schon in vorchristlicher Zeit gab es Erntedankfeste

Bei uns im altbayerischen Dorf begehen wir das Erntedankfest traditionell mit einer Feldmesse vor der Heilig Kreuz Kapelle im Freilichtmuseum. Die Heilig Kreuz Kapelle ist das Kleinod des Museumsdorfes. Es ist eine Holzkapelle, wie sie früher typisch für die Gegend war. Durch die Witterung sind allerdings über die Jahrhunderte kaum noch Kapellen dieser Art erhalten geblieben, weswegen es mir sehr wichtig war, diese Besonderheit ins Museum zu integrieren. Im kleinen Turm der Kapelle schlägt eine Glocke der Kramsacher Glockengießerei Dengg aus dem Jahr 1725 und im Inneren befindet sich ein von meinem Vater gestalteter Altar mit Schlierseer Motiven, mit einer gotischen Herrgottsfigur als Mittelpunkt.

Nach der Feldmesse lockt unser altbayerisches Wirtshaus »Zum Wofen« mit regionalen und saisonalen Schmankerln für jeden Geschmack und für die kleine Besucher kommt an diesem Tag ein ganz besonderer Gast ins Freilichtmuseum. Wurlitz der kleine Troll nimmt die Kinder mit auf eine Entdeckungsreise rund um den Wald und seine Bewohner. Matthias Brand-stäter schlüpft in die Rolle des Fabelwesens und bringt den jungen Museumsbesuchern mit viel Humor und Spaß unterschiedlichste »Zaubereien« der Natur nahe. Warum werden die Blätter bunt? Welche Abenteuer erleben die Zugvögel auf Ihrer Reise in den Süden? Noch viel mehr solcher Kinderfragen beantwortet Wurlitz bei seinem Besuch im altbayerischen Dorf und lässt die Kinderaugen leuchten. Und während der Nachwuchs beschäftigt ist, nutzen Sie vielleicht die Zeit, der bayerischen Geschichte auf den Grund zu gehen. Oder Sie gönnen sich eine kurze Auszeit und genießen in unserem Biergarten das hauseigene Museumsbier aus der historischen Brauerei. Denn passend zu Erntedank, sind die Früchte des Feldes dort nämlich ganz praktisch ins Glas gepackt! Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 30.09.2021
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