0:2-Niederlage gegen FSV Zwickau

Heimserie der Löwen ist gerissen

Glücklos: die Sechzger gegen den FSV Zwickau. Foto: Anne Wild

Glücklos: die Sechzger gegen den FSV Zwickau. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Unter keinem guten Stern stand für den TSV 1860 München die Begegnung gegen den FSV Zwickau. Wie bereits in der vergangenen Saison entführten die Westsachsen drei Punkte aus dem Grünwalder Stadion, in dem die Münchner Löwen zuvor spielzeitübergreifend elf Spiele lang ungeschlagen geblieben waren. »Am Ende hat sich Zwickau die drei Punkte verdient«, bekannte auch Löwen-Trainer Michael Köllner.

Einem zunächst verhaltenen Beginn folgte eine Druckphase der Gastgeber gegen einen tief stehenden und engmaschig verteidigenden Gegner. Weil aber sowohl Sascha Mölders (12. Min.) wie auch Richard Neudecker (16. Min.) und Merveille Biankadi (17. Min.) ihre Torgelegenheiten nicht nutzen konnten, gingen die Zwickauer nach einem Abwehrschnitzer von Semi Belkahia in Führung. Dem lange verletzten Innenverteidiger, der erst langsam zu alter Spielstärke zurückfindet, war ein ähnliches Missgeschick wie schon im Toto-Pokalspiel in Burghausen passiert. Einen eigentlich bereits gesicherten Ball verlor er im Strafraum, etwas hüftsteif, gegen den nachsetzenden Lars Lokotsch, der allein vor Schlussmann Marco Hiller mit einem Flachschuss zum 0:1 traf (25. Min.).

Bis zum Halbzeitpfiff verteidigten die Sachsen mit großem Einsatz ihren knappen Vorsprung. »Natürlich war die Führung ein bisschen glücklich«, analysierte Zwickaus Trainer Joe Enochs in der Pressekonferenz, lobte aber seine Mannschaft für die Phase bis zur Pause. »Wie sie sich in jeden Ball reingeschmissen hat, das war aller Ehren wert.« Die dominanten Sechzger vermochten aus ihrer spielerischen Überlegenheit einfach kein Kapital zu schlagen, scheiterten an und um den Strafraum immer wieder an einem Verteidigerbein. Glück hatten die Gäste auch, als Maximilian Jansen nach einem brutalen Foul an Neudecker in Höhe der Mittellinie von Schiedsrichter Tom Bauer nur Gelb sah (45. Min.). Enochs begriff sofort auf welchem schmalen Grat sein Spieler wanderte und ließ ihn zur zweiten Hälfte in der Kabine.

Nach dem Seitenwechsel verpasste Belkahia aus kurzer Distanz und spitzem Winkel einen möglichen Treffer (56. Min.), dann wurden Mölders und Lex einmal mehr im Strafraum geblockt (59. Min.). Stattdessen schlugen die Gäste nach einer klassischen Kontersituation ein weiteres Mal zu. Der eingewechselte Yannik Möker wurde nicht angegriffen und jagte den Ball aus über zwanzig Metern ins Netz (63. Min.). »Das war ein sehr schöner Schuss, der in den Knick gegangen ist«, beschrieb Enochs den Treffer. Sechs Minuten später lief nach einem feinen Pass von Yannick Deichmann plötzlich Lex allein auf Johannes Brinkies zu, scheiterte aber am Zwickauer Torhüter. Auch in der Folge blieb Brinkies Sieger in Situationen gegen Deichmann und Neudecker. Trotz verzweifelter Bemühungen wollte den Hausherren kein Treffer mehr gelingen.

Neudecker machte nach Spielschluss vor der Kamera von Magenta Sport aus seiner Enttäuschung kein Hehl. »Wir sind im Moment niedergeschlagen und das Selbstbewusstsein fehlt. Wir wissen, dass wir alles reinwerfen müssen und als Team auch konsequenter verteidigen.« Die Sprechchöre von den Rängen »Wir wollen euch kämpfen sehen«, empfand der Mittelfeldspieler als etwas ungerecht, denn seine Mannschaft sei sicher keine, die »arrogant oder überheblich« auftrete. Sein Mitspieler Dennis Dressel fand: »Wir haben alles reingehauen. Leider ist im Moment der Wurm drin.«

Am kommenden Samstag besteht für die Weiß-Blauen in der Auswärtspartie beim SC Verl die nächste Möglichkeit, eine Trendwende einzuleiten. Anpfiff im Stadion am Lotter Kreuz, der Exilspielstätte des Vereins, ist um 14 Uhr.

(as)

Artikel vom 19.09.2021
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