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Einstündiges Überzahlspiel bringt keinen Erfolg
Wieder nur ein Punkt – Löwen hadern
Erfolgreiche Rückkehr nach längerer Verletzungszeit: Daniel Wein. Archivfoto: Anne Wild
München/Giesing · Mit dem dritten 1:1-Remis in Folge ist der TSV 1860 München von seiner Auswärtsreise zum Halleschen FC zurückgekehrt. Unter der Regie von Co-Trainer Günter Brandl spielten die Gäste nach einer Roten Karte wegen Handspiels gegen Terrence Boyd eine Stunde lang in Überzahl, vermochten aber die frühe Führung des HFC durch Neuzugang Jan Löhmannsröben (13. Min.) nur noch durch Daniel Wein (65. Min.) auszugleichen.
Auf Intervention der örtlichen Behörden in Sachsen-Anhalt hatte Löwen-Trainer Michael Köllner zuhause bleiben müssen, obwohl das Münchner Gesundheitsamt dem Geimpften die Reise zunächst ermöglichen wollte. Die darüber erbosten Giesinger fanden zudem ein eigenmächtiges Verhalten des Halleschen Ordnungsdienstes, der den Mannschaftsbus der Gäste bei der Anfahrt kontrollieren wollte, kritikwürdig.
Vor 6.476 Zuschauern nutzten die Gastgeber die Anfangsviertelstunde zur Führung. Jonas Nietfeld schlug eine Ecke in den Münchner Strafraum, die Löhmannsröben mit dem Kopf zum 1:0 in die lange Ecke setzte (13. Min.). Die Antwort der Weiß-Blauen ließ nicht lange auf sich warten, doch Richard Neudecker stand bei seiner Flanke auf den verhinderten Torschützen Stefan Lex wohl knapp im Abseits (18. Min.). Zehn Minuten später brachte eine Ecke Gefahr für die Saalestädter. Einen platzierten Kopfball von Stefan Salger klärte Stürmer Terrence Boyd in höchster Not mit dem Arm auf der Linie (29. Min.). Schiedsrichter Robin Braun ahndete die Aktion regelkonform mit einem Platzverweis und Elfmeter für den TSV 1860. Kapitän Sascha Mölders schnappte sich den Ball, scheiterte aber an Halles Schlussmann Sven Müller (30. Min.).
Nach dem Seitenwechsel drückten die Gäste mit viel Ballbesitz und Flügelspiel auf den Ausgleich, doch die Gastgeber brachten in jeder Situation noch ein Bein oder einen Kopf dazwischen. Die Defensive der Rot-Weißen verrichtete leidenschaftlich Schwerstarbeit. Nach 65 Minuten klärte der eingewechselte Kebba Badjie eine der zahllosen Flanken vor die Füße von Daniel Wein, der mit einem platzierten Schuss per Spann-Drop-Kick aus 20 Metern zum hochverdienten 1:1-Ausgleich traf (65. Min.). Mehr war für die Gäste jedoch nicht mehr drin, die zwar bis zum Schlusspfiff unermüdlich anrannten, aber auch zwei nicht ungefährliche Kontergelegenheiten zu überstehen hatten.
In der Pressekonferenz nach Schlusspfiff beschrieb Halles Trainer Florian Schnorrenberg die Löwen als »spielstärkste Mannschaft der letzten Saison«, von der er persönlich annehme, »dass sie noch richtig in Fahrt kommen«. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel attestierte den Löwen ein »ordentliches Auswärtsspiel«, bei dem sein Team aber »in der einen oder anderen Szene etwas unglücklich« agiert habe.
Am kommenden Samstag empfangen die Weiß-Blauen im Grünwalder Stadion um 14 Uhr den FSV Zwickau. Die Schwäne aus Sachsen sind schwer in die neue Spielzeit gestartet und stehen aktuell im Tabellenkeller. Zu diesem Spiel darf der TSV 1860 München erstmals in der Saison nach neuer Verordnung 10.000 Zuschauer auf Giesings Höhen empfangen. Dann ist auch Köllner wieder mit dabei.
(as)
Artikel vom 12.09.2021Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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