Kleine Tiere – große Zahlen

Bis 15. August werden beim Insektensommer wieder Sechsbeiner gezählt

Der Naturschutzbund ruft zur Teilnahme an seiner großen Insektenzählaktion auf. Mitmachen ist ganz einfach: eine Stunde Zeit nehmen, ein grünes Fleckerl suchen und Schmetterlinge und Käfer, Bienen, Wespen oder auch Blattläuse zählen. Foto: CC0

Der Naturschutzbund ruft zur Teilnahme an seiner großen Insektenzählaktion auf. Mitmachen ist ganz einfach: eine Stunde Zeit nehmen, ein grünes Fleckerl suchen und Schmetterlinge und Käfer, Bienen, Wespen oder auch Blattläuse zählen. Foto: CC0

Bayern/München · Der NABU-Insektensommer ist am vergangenem Freitag in die nächste Runde gestartet. Deutschlandweit werden seitdem fleißig Insekten gezählt. Mitmachen ist ganz einfach: Einfach eine Stunde lang Zeit nehmen, sich ein grünes Fleckerl suchen und alle Schmetterlinge und Käfer, Bienen, Wespen oder auch Blattläuse zählen. Eben alles, was sechs Beine hat.

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Schwarzgelb, unbeliebt, aber auch unersetzlich: Wespen haben ein Imageproblem. Jetzt im Hochsommer sind die Hautflügler wieder unterwegs und stören uns beim Eis essen und Grillen. Beim deutschlandweiten Insektensommer vom 6. bis 15. August kann man diese und auch alle anderen Sechsbeiner besser kennen- und schätzen lernen.

Der NABU möchte herausfinden, ob es in diesem Jahr – vermutlich aufgrund des kühlen und verregneten Frühlings – weniger Wespen gibt. Insekten sind enorm wichtig für uns Menschen. Auch Wespen bestäuben Nutzpflanzen, sie vertilgen Schädlinge, wie Blattläuse und Spannerlarven und nützen so in Landwirtschaft und Gartenbau. Zudem beseitigen sie als geflügelte Gesundheitspolizei Aas. Wer bei Wespen gleich ans Stechen denkt, liegt falsch: Nur etwa jede fünfte der weltweit rund 137.000 Wespenarten hat einen Wehrstachel. Die in Deutschland häufige Gemeine Wespe gehört zu diesen Arten. Wer einige Grundregen beachtet, hat jedoch wenig zu befürchten.

Eine besondere Rolle spielt wie im Vorjahr der Marienkäfer. Auch wenn fast alle das beliebte Glücksymbol kennen, weiß kaum jemand, dass es in Deutschland etwa 70 Marienkäfer-Arten gibt. Am häufigsten werden allerdings der heimische Siebenpunkt und den Asiatischen Marienkäfer entdeckt. Der wurde erst vor wenigen Jahrzehnten eingeschleppt. Wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat, soll nun der Insektensommer zeigen. Dafür sollen die Teilnehmer melden, wie oft sie den Asiatischen und den Siebenpunkt entdecken konnten.

Um belastbare Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen bei der Insektenzählung mitmachen. Im vergangenen Jahr wurden fast die 10.000 Meldungen geknackt und es gab 15.000 Beobachtende. Heuer haben bereits 9.060 Menschen vom 4. bis 13. Juni Insekten beobachtet und an den NABU gemeldet.

Das ist eine Steigerung zum vergangenen Jahr, als 8.370 Teilnehmende im ersten Zählzeitraum mitgemacht haben. Der Asiatische Marienkäfer schwirrte bei der Zählung erstmals auf Platz 1 beim NABU-Insektensommer und verdrängte damit die Steinhummel, die in den Vorjahren die Rangliste anführte. Der Spitzenplatz für den auch "Harlekin "genannten Asiatischen Marienkäfer erklären die NABU-Insektenexperten vor allem mit dem Wetter. Durch das sehr kühle und feuchte Frühjahr konnte der Asiatische Marienkäfer erst vergleichsweise spät mit der Fortpflanzung beginnen.

Jeder gesichtete Sechsbeiner soll gezählt und gemeldet werden. Jetzt im August soll dabei auf einige häufig vorkommende Arten besonders geachtet werden: Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs, Ackerhummel, Blaue Holzbiene, Siebenpunkt-Marienkäfer, Streifenwanze, Blaugrüne Mosaiklibelle und Grünes Heupferd.

Wer diese Tiere nicht kennt, kann sie ganz einfach mit dem NABU-Insektentrainer unterscheiden lernen. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. In der Ergebniskarte des Insektensommers unter www.nabu.de bekommt man einen Überblick über die Beobachtungspunkte, Arten, Lebensräume und alle bisher eingegangenen Meldungen

Artikel vom 09.08.2021
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