Puppentheater war das Fernsehen anno 1700

München/Schliersee · Lachen mit dem Kasperl

Ein Puppenensemble. Foto: Markus Wasmeier

Ein Puppenensemble. Foto: Markus Wasmeier

München/Schliersee · Wenn der Kasperl ruft, kommen alle gern! Ich bin immer wieder fasziniert von dem Zauber, den ein kleiner Kasten, ein bemalter Hintergrund und ein paar Handpuppen verbreiten können. Sicher, ganz so leicht ist es nicht, es muss schon der richtige Puppenspieler wortwörtlich seine Hände im Spiel haben. Aber dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Das Puppen- und Marionettentheater hat eine lange Tradition und war ursprünglich gar nicht zur Unterhaltung der Kinder gedacht. Ich sage immer, das Puppentheater war der Fernseher des 17.

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Jahrhunderts. Und so abwechslungsreich heute das Programm der TV Sender ist, war das Repertoire der Puppenspieler. Es gab Puppentheater mit kunstvoll geschnittenen und bemalten Papierkulissen, in denen ganze Opern aufgeführt werden konnten. Daneben gab es lustige aber auch tragische Stücke mit Holzpuppen wie sie heute noch im Einsatz sind. Nicht nur vorgefertigte Stücke wurden dargeboten, pfiffige Puppenspieler improvisierten durchaus auch politische Satire mit ihren Figuren. Ende des 19. Jahrhunderts hielt dann das Kinderprogramm Einzug und begeistert bis heute. Nächstes Wochenende, am Sonntag, den 25. Juli, findet unser Kasperltheaterfestival statt. Unter der Schirmherrschaft des großen Kasperlbegeisterten und Kabarettisten Gerhard Polt präsentieren unterschiedliche Ensembles ihre Stücke. Damit wollen wir im altbayerischen Dorf die Vielfalt dieser Kunstform hervorheben.

Denn je nach Region haben sich unterschiedliche Spielarten entwickelt, außerdem färben die einzelnen Dialekte die Abenteuer des Kasperls und seinen Freunden abwechslungsreich ein. Wie ich in den letzten Ausgaben schon betont habe, stehen die Kinder dieses Jahr bei uns im Mittelpunkt, denn sie haben auf vieles verzichten müssen, in den letzten Monaten. Beim Kasperltheater können die Kinder eintauchen in spannende Geschichten und mitfiebern mit dem Kasperl, dem Seppl und natürlich dem Krokodil. Ein Krokodil haben wir zwar nicht im Museum, aber viele andere Tiere, von den kleinen Bienen über Gänse, Enten und Schweinen bis hin zu Schafen und Kühen. Nicht nur die Kinder lassen sich von unseren tierischen Bewohnern begeistern!

Dazu führt die Biene Pauline an vielen Stationen die kleinen Besucher durchs Museum. Einiges gibt es da zu entdecken und Ihre Kinder erhalten spielend einen Einblick in den Alltag unserer Vorfahren und das Leben auf dem Land. Kinder haben diese Saison übrigens freien Eintritt ins Freilichtmuseum, beim Kasperltheaterfestival kosten lediglich die jeweiligen Theatervorstellungen einen kleinen Obolus. Wir sind froh, dass wir das Festival trotz der Pandemie durchführen können, die gültigen Regeln des Infektionsschutzes erfahren Sie am einfachsten und immer aktuell auf unserer Internetseite.

Schirmherr Gerhard Polt ist begeisterter Kasperltheatergänger

Und während die Kinder mit dem Kasperl auf Abenteuerreise gehen, können Sie eintauchen in eine längst vergangene Zeit und sich lösen von der Hektik des Alltags. Besonders gut gelingt das zum Beispiel in unserem Biergarten, bei einem frisch gebrauten Museumsbier, aus der museumseigenen historischen Brauerei. Bayerische Schmankerl aus der Küche des altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« sorgen für das leibliche Wohl und der Blick in die Schlierseer Berge lässt keine Wünsche offen. Besuchen Sie uns im altbayerischen Dorf und lachen und fiebern Sie mit Ihren Kindern beim Kasperltheaterfestival mit.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 16.07.2021
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