Hilfe für junge Frauen

Neuer Verein "Big Girls Foundation" unterstützt junge Frauen in Kenia

Fünf der Münchner Gründer der Big Girls Foundation: Marlis Hiegemann, Nicole Vargas Crispieri, Jörg Delhaes, Susanne Schemmerl und Johannes Viehhauser (v.l.n.r. ). Foto: Verein

Fünf der Münchner Gründer der Big Girls Foundation: Marlis Hiegemann, Nicole Vargas Crispieri, Jörg Delhaes, Susanne Schemmerl und Johannes Viehhauser (v.l.n.r. ). Foto: Verein

Schwabing/Maxvorstadt · Geschlossene Schulen sind weltweit eine Folge der Corona-Epidemie. Was das für die Kinder vor Ort bedeutet, ist jedoch höchst unterschiedlich. Während in Deutschland über Wissenslücken diskutiert wird, ist es in armen Ländern wie Kenia weit fernab der Realität, allen Kindern Schulbildung ermöglichen zu können.

Aus diesem Grund wurde in München nun die "Big Girls Foundation" gegründet, die dieser Entwicklung Einhalt gebieten möchte.

Acht Freunde gründen einen neuen Verein

Der Verein, der von acht Freunden aus München ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Mädchen in Kenia Schulbesuche und damit den Start in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. "Aktuell gibt es 120 Mädchen, für die wir dringend Unterstützung benötigen. Unsere Paten übernehmen die Verantwortung für ein spezielles Mädchen, können via E-Mail Kontakt halten und die schulischen Fortschritte mitverfolgen", so Johannes Viehhauser, Vorsitzender der neuen Big Girls Foundation. Die Spendensummen variieren dabei je nach Art der Schule. Von 130 Euro bis 480 Euro pro Jahr ist für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Armut, Kinderabeit, Zwangsheirat & mehr

„Das Coronavirus trifft die Familien in Afrika hart“, stellt die stellvertretende Vorsitzende Marlis Hiegemann fest und meint damit nicht nur die Krankheit und ihre Folgen, sondern auch die wirtschaftliche Situation. „Die Länder sind vom Tourismus abhängig, und der liegt seit über einem Jahr brach. Viele Familien haben kein Einkommen mehr und können das Schulgeld für ihre Kinder nicht mehr bezahlen. Die Armut nimmt extrem zu“.

Einige der Gründer haben selbst für einige Zeit in Afrika gelebt und kennen damit die Schwierigkeiten: Zwangsheirat, Kinderarbeit und Beschneidung sind für die Mädchen vor Ort ein großes Problem. Oft ist Schulbildung der einzige Weg auf eigenen Füßen zu stehen, sich eine Existenz aufzubauen und vorsichtig Schritte in die so wertvolle Unabhängigkeit zu machen.

Mit der Finanzierung der Schulbildung leistet der neu gegründete Verein einen wertvollen Beitrag. Unterstützt werden sie dabei von dem in der Branche bekannten kenianischen Natur- und Umweltschützer Richard Bonham und dem britischen Naturfotografen Nick Brandt sowie Tom Hill. Die drei waren 2010 Gründer der „Big Life Foundation“, der ersten Organisation in Ostafrika, die koordinierte grenzüberschreitende Maßnahmen gegen Wilderei einführte.

Haupteinsatzgebiet ist das Ökosystem Amboseli-Tsavo-Kilimanjaro. Diese bereits bestehende Infrastruktur und ihre guten Kontakte zu den Menschen vor Ort kann die Big Girls Foundation auch für die eigenen Ziele nutzen. In jeder Region gibt es einen Ältestenrat, der in Entscheidungen über die Stipendienvergabe mit einbezogen wird. Kontaktperson vor Ort ist Richard Bonham. Das Geld der Paten wird zu 100 Prozent direkt an die Schulen gezahlt, quittiert und ist damit zweckgebunden.

"Gemeinsam kämpfen wir für unser Ziel, eine Welt zu schaffen, in der jede Frau ihr volles Potenzial entfalten und die Zukunft ihrer Familien, Gemeinden und Länder gestalten kann", so einheitlich und voller Tatendrang die Gründer. Wer die Arbeit von Big Girls Foundation unterstützen möchte kann sich gerne jederzeit mit den Gründern in Verbindung setzten.

Weitere Information gibt es unter www.biggirlsfoundation.org

Artikel vom 23.06.2021
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