Fantastische Zeitreise

Das Wasmeier Freilichtmuseum öffnet wieder seine Pforten

Traditionelles Handwerk kann im Wasmeier Freilichtmuseum erlebt und bestaunt werden. Foto: Markus Wasmeier

Traditionelles Handwerk kann im Wasmeier Freilichtmuseum erlebt und bestaunt werden. Foto: Markus Wasmeier

Bayern/München · Seit 12. Juni hat das Museum wieder für Besucher geöffnet und Markus Wasmeier will vor allem den Kindern ein Stück Normalität und Freude zurückgeben. „Die Kinder hatten meiner Ansicht nach am meisten unter der Pandemie zu leiden und deshalb wollen wir sie dieses Jahr besonders belohnen“, verspricht Markus Wasmeier, „Jedes Kind unter 15 Jahren hat bei uns diese Saison freien Eintritt!“

Altbayerisches Dorf: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum
Das Leben am Schliersee von anno dazumal kennenlernen

> Hier werden Eintrittskarten verlost (bis 5.7.2021)

Zudem haben er und seine Mannschaft ein spannendes und abwechslungsreiches Kinderangebot im Freilichtmuseum erarbeitet. An zahlreichen Stationen kann gespielt werden wie vor 150 Jahren, etwa beim Schussern oder Angeln im Brunnen. Katzen wollen gestreichelt werden und auf dem ganzen Gelände gibt es viel zu entdecken, im Kinderstadl oder beim Hühnerstall. Aber auch Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele sind dabei, das ist dem Doppelolympiasieger ganz wichtig: „Ich denke an die Kinder, die in den letzten Monaten viel zuhause sitzen mussten. Ich habe auch gelesen, dass die Zeit vor Computer und Fernseher bei vielen deutlich mehr wurde, da tut es doch sicher gut, sich beim Skibrettllaufen oder Stelzengehen in der frischen Luft zu bewegen.“ Und frische Luft kann das Markus Wasmeier Freilichtmuseum in ausreichender Menge bieten, sodass beispielsweise für die Besucher auch keine Maskenpflicht auf dem Freigelände besteht. Lediglich in den Häusern und im Gastronomie- und Eingangsbereich ist das Tragen verpflichtend.

Ein echter Geheimtipp sind die Familienführungen. Da große Museumsführungen aufgrund der Kontaktbeschränkungen derzeit nicht möglich sind, bietet das Freilichtmuseum exklusive und preiswerte Führungen für Familien an. Die Museumsführer können dabei besonders gut auf die einzelnen Teilnehmer eingehen und diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen!

Wer anschließend eine Stärkung braucht, kann sich im gemütlichen Biergarten vor dem Wirtshaus „Zum Wofen“ niederlassen und das einmalige Bergpanorama der Schlierseer Hausberge genießen. Dazu locken zahlreiche Schmankerl auf der Speisekarte, von hausgemachten Kuchen über deftige Brotzeiten bis hin zum saftigen Schweinebraten. Für die Kinder gibt es erfrischende Kräuterlimonade und die Erwachsenen können sich ein frisch gebrautes Museumsbier gönnen. Denn auch eine Brauerei beheimatet das Freilichtmuseum des ehemaligen Skirennläufers.

Dort wird gebraut wie vor dreihundert Jahren, über dem offenen Feuer und mit viel Handarbeit. Zum Beispiel wird die Maische mit großen hölzernen „Maischeharfen“ umgerührt. Den Namen haben die Werkzeuge von dem Aussehen, dass an eine Harfe erinnert. Von einem Braugefäß zum anderen muss das Bier mit Holzkellen geschöpft werden, weshalb man auch von einer Schöpfbrauerei spricht. „Wenn man selbst einmal per Hand Bier gebraut hat und weiß, welche Arbeit in einem Krug Bier wirklich steckt, dann trinkt man das Bier danach mit einer ganz anderen Achtung vor dem Beruf des Bierbrauers!“, erzählt Markus Wasmeier, dem man die Begeisterung für das alte Handwerk deutlich anmerkt.

Und wer dieses Gefühl einmal selbst erleben will, der kann im Freilichtmuseum einen Bierbraukurs belegen, bei dem man dann alle Arbeitsschritte mit eigener Kraft durchführen darf. Allerdings sollte man sich früh um einen Termin kümmern, das Interesse an dem beeindruckenden Handwerk ist stets groß und die Kurse schon weit im Voraus ausgebucht. Eng mit dem Bierbrauen verwandt ist das Brotbacken, man geht sogar davon aus, dass das erste Bier der Welt versehentlich aus nass gewordenem Brotteig entstanden ist. Im Museum wird der historische Backofen täglich befeuert und traditionell Brot gebacken. Wenn das Brot dann schön langsam fertig wird, weht ein verführerischer Duft durch das altbayerische Dorf. Wer dieser Verführung erliegt, findet im Museumsladen Abhilfe, denn dort kann man das ofenfrische Brot für zuhause einkaufen. Ein besonderer Genuss ist das Treberbrot, bei dem die Reste der Maische, der sogenannte Treber, in den Teig gegeben werden. Hier zeigt sich erneut die Nähe vom Bier zum Brot. Demzufolge gibt es das Treberbrot allerdings nur, wenn kurz zuvor gebraut wurde, ein bisschen Glück braucht der Besucher also schon. Aber danach zu fragen lohnt sich auf alle Fälle.

Viele weitere Handwerker sind im Freilichtmuseum regelmäßig aktiv und tragen mit der Präsentation ihrer Zunft zu einem sehr lebendigen Museumserlebnis bei. Und das war Markus Wasmeier von Anfang an wichtig. Die Höfe, die ursprünglich verstreut in der nähren Umgebung standen und kurz vor dem Verfall waren, wurden von ihm selbst, seinem Vater und einigen Helfern abgebaut, restauriert und hier am Schliersee wieder aufgestellt. Zusammen wurden die historischen Gebäude zu einem altbayerischen Dorf gruppiert, von dem man meinen könnte, es stehe schon seit hunderten von Jahren hier. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn nun können die Besucher mit allen Sinnen längst vergangene Zeiten erleben, wenn zum Beispiel der Hammerschlag des Schmieds zu hören ist, der das glühende Eisen auf dem Amboss formt oder der Webstuhl klappert und Reihe um Reihe ein neuer Stoff entsteht.

Der Alltag der Menschen, wie er einst war, wird greifbar und die Hektik unserer Zeit muss draußen bleiben. Abschalten und Kraft tanken wird hier leicht gemacht. Neben menschlichen Museumsmitarbeitern gibt es aber auch eine große Anzahl tierischer Kollegen, die zum Gesamteindruck des lebendigen Dorfes gehören.

Natürlich ist das für die Kinder ein besonderes Vergnügen. Auf der einen Seite gackert und schnattert es, während die Kühe auf der Weide eine stoische Ruhe ausstrahlen. Zusätzlich zum normalen Museumsbetrieb gibt es zahlreiche Veranstaltungen, in dieser Saison, allerdings aufgrund der Pandemie in einer reduzierten Form. Geplant sind jedoch die Bauerngartentage, bei denen die Besucher in die Besonderheiten der verschiedenen Gartenformen eingeweiht werden. Ebenfalls auf dem Programm steht Ende Juli das Kasperltheaterfestival unter der Schirmherrschaft von Gerhard Polt. Zudem kommt mehrmals im Jahr Kasperls Spuikastl in das altbayerische Dorf um die jüngsten Besucher zu unterhalten. Im August soll das Ross- und Schmiedetreffen stattfinden, bei dem die Pferdefreunde voll auf ihre Kosten kommen und auch der Handwerkermarkt an Kirchweih ist eingeplant.

Generell lohnt sich ein Blick auf die Homepage des Museums. Auf der Seite findet man stets die aktuellen Veranstaltungen und Hinweise zu besonderen Aktionen. Außerdem kann man sich dort immer über die geltenden Coronabestimmungen informieren.

Wer einmal dem Stress des Alltags entfliehen und in eine längst vergangene Welt eintauchen will, ist bei Markus Wasmeier im Freilichtmuseum am Schliersee bestens aufgehoben, inmitten der wunderschönen Schlierseer Berge an einem der schönsten Flecken Bayerns!

Verlosung:
Wir verlosen 3 x 2 Eintrittskarten ins Freilichtmuseum. Teilnehmen kann man bis Mittwoch, 5. Juli

Artikel vom 18.06.2021
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