Seniorin übergibt mehrere zehntausend Euro Bargeld

Betrug durch falschen Polizeibeamten

Vorsicht: Immer wieder rufen angebliche Polizeibeamte bei Senioren an. Symbolbild: Free-Photos, CC0

Vorsicht: Immer wieder rufen angebliche Polizeibeamte bei Senioren an. Symbolbild: Free-Photos, CC0

Putzbrunn/Waldperlach · Am Montag, 14. Juni, gegen 8 Uhr, erhielt eine über 80-jährige Frau aus München einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Er behauptete, dass gegen 4 Uhr nachts drei Täter bei der über 80-Jährigen einbrechen wollten. Glücklicherweise sei es der Polizei gelungen, zwei Verdächtige festzunehmen.

Der dritte Tatverdächtige sei jedoch noch auf der Flucht und soll als Angestellter der Bankfiliale tätig sein, bei welcher die Seniorin Kundin sei.

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Die Polizei warnt und rät zu einem Rückruf bei Familie, Hausverwaltung, Behörde oder den Notruf der Polizei.

Anschließend wurde die Seniorin um Mithilfe gebeten, damit der dritte Täter auch festgenommen werden könne. So begab sich die über 80-Jährige auf Anweisung des bislang unbekannten Anrufers zu einer Bankfiliale im Nahbereich ihrer Wohnung.

Unter dem Vorwand einer geplanten größeren Anschaffung ließ sie sich über mehrere zehntausend Euro auszahlen. Mit diesem Geld begab sie sich auf weitere Anweisungen des unbekannten Anrufers hin auf einen Parkplatz im Bereich der Münchner Straße in Putzbrunn.

An einer vereinbarten Stelle legte die Seniorin das Bargeld in einem Kuvert ab und begab sich in ein nahegelegenes Geschäft. Hierbei hielt sie weiterhin telefonischen Kontakt mit dem falschen Polizeibeamten. Als sie zu dieser Stelle zurückkehrte, war das Geldkuvert bereits durch einen bislang unbekannten Täter abgeholt worden.

Nach Rückkehr zu ihrer Wohnanschrift schöpfte die über 80-Jährige den ersten Verdacht und verständigte die Polizei über den Notruf 110.

Durch Polizeikräfte wurde eine Anzeige wegen des Verdachts des Trickbetrugs durch falsche Polizeibeamte aufgenommen. Erste Ermittlungen im Nahbereich führten zu keiner Festnahme eines möglichen Tatverdächtigen. Die AG-Phänomene hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum am Montag, 14. Juni, von 9.30 bis 10.30 Uhr, im Bereich der Münchner Straße, Mangfallstraße, Oedenstockacherstraße in Putzbrunn Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3, AG-Phänomene, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweis der Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können.

Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat. Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.

Artikel vom 16.06.2021
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