30 Jahre Dienst am Nächsten

Rotary Club Grünwald feiert sein Jubiläum per Video-Konferenz

Der Grünwalder Rotary Club feiert jetzt sein 30-jähriges Bestehen. Zu den beliebten Einnahmequellen des Rotary Clubs Grünwald gehören normalerweise auch Golfturniere. Foto: Archiv Wochenanzeiger

Der Grünwalder Rotary Club feiert jetzt sein 30-jähriges Bestehen. Zu den beliebten Einnahmequellen des Rotary Clubs Grünwald gehören normalerweise auch Golfturniere. Foto: Archiv Wochenanzeiger

Grünwald · 1991 wurde der Rotary Club in Grünwald von Rotary International anerkannt und so Teil eines weltumspannenden Netzwerks von über 30.000 Clubs mit ca. 1,2 Mio. Mitgliedern in 166 Staaten.

Am 23. April 1990 fanden sich 20 Rotarier im Forsthaus Wörnbrunn zusammen, um einen neuen Rotary Club in Grünwald zu gründen. Heute gehören dem Club zwei weibliche und 58 männliche Mitglieder an.

Dabei war es eine schwere Geburt. Gründungsmitglied und Gründungsbeauftragter Ulrich Börm erinnert sich: „Die Münchner Rotary Clubs waren massiv gegen einen eigenen Club im „kleinen“ Grünwald.“ Aber Dank der Hartnäckigkeit von Ernst-Otto Holthaus, der heute noch Mitglied des Clubs ist, konnten sich die Grünwalder gegen alle Widerstände durchsetzen. All dies ist heute vergessen und es gibt ein freundschaftliches Miteinander, auch bei gemeinschaftlichen Projekten wie beispielsweise der Berufsinformation, bei der Rotarier aus allen Branchen und Berufszweigen Schülern Einblicke ins Berufsleben vermitteln.

„Service above self“ (selbstloses Dienen) - dies ist der oberste Grundsatz von Rotary. So hat auch der Club in Grünwald während seines 30jährigen Bestehens viele kleinere und größere Hilfsmaßnahmen durchgeführt. Dabei gehört die lokale Verwurzelung ebenso zu den rotarischen Prinzipien wie die Verbesserung der Völkerverständigung und die Hilfe zur Selbsthilfe. Zu den lokalen Förderprojekten zählen seit vielen Jahren die Nachbarschaftshilfe Grünwald und Reversy, das Wohnheim für hirnverletzte Patienten in Grünwald. Auch werden Schulen mit Bücherspenden und durch die Finanzierung von Schachunterricht unterstützt.

Ebenso gibt es Förderprojekte auf überregionaler Ebene. So unterstützt Rotary in Zusammenarbeit mit anderen Münchner Clubs das Projekt Rotary4Hauner, hierbei geht es um die Förderung des neuen Haunerschen Kinderspitals in München-Großhadern, um Einrichtungen zu bezahlen, die der Staat nicht stellt, die aber die medizinische und psychische Betreuung der Kinder und ihrer Eltern verbessert.

Vielleicht der größte Erfolg von Rotary ist international das Projekt „End Polio Now!“. In Zusammenarbeit mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung wurden viele 100 Millionen Euro aufgebracht, um die Kinderlähmung auf der ganzen Welt durch Impfungen endgültig auszurotten. Als das Projekt im Jahr 1985 gestartet wurde, gab es die Infektionskrankheit Polio noch in 125 Ländern, mittlerweile tritt sie nur noch vereinzelt in zwei Ländern (Afghanistan und Pakistan) auf. Der Rotary Club Grünwald liegt seit langer Zeit mit seiner Förderung dieses Projekts auf einer Spitzenposition unter den bayerischen Clubs.

Besonders stolz sind die Grünwalder Rotarier auf ein Projekt in Japan. Hierzu sagt der derzeitige Präsident des RC Grünwald Jürgen Steuer: „Was unser rotarischer Freund Yukiharo Okamoto für junge Menschen aus Grünwald und Umgebung leistet, ist schlichtweg großartig!“ Herr Okamoto ist Mitglied des mit den Grünwaldern befreundeten Clubs in Suita/Osaka.

Er hat in Japan die Grünwald-Stiftung (www.gruenwald.co.jp ) gegründet, die es seit zehn Jahren jedes Jahr zwei Stipendiaten ermöglicht, für drei Monate in Japan die japanische Sprache und Kultur kennenzulernen. „Das Ehepaar Okamoto kümmert sich persönlich und aufopferungsvoll um unsere Stipendiaten,“ so Präsident Steuer. „Es reist mit ihnen durch Japan, knüpft Kontakte, erklärt Essensgewohnheiten, Traditionen sowie die japanische Kultur; es gab noch keinen Stipendiaten, der nicht begeistert zurückgekommen wäre,“ so Jürgen Steuer. „Sobald Corona es zulässt, wird dieser so wertvolle Austausch mit einer uns doch sehr fremden Kultur natürlich wieder aufgenommen.“

Gefeiert werden konnte nur per Video-Konferenz

In ihrem Grußwort dankte Uschi Kneidl, Grünwalds 3. Bürgermeisterin, im Namen der Gemeinde den Mitgliedern des Clubs für ihr Engagement im sozialen und lokalen Bereich, davon würden alle Grünwalder Bürger profitieren, beispielsweise als der Nachbarschaftshilfe schnell und unbürokratisch zu einem neuen Fahrzeug verholfen wurde.

Nächster Redner war Dr. Frank Meik, Governor (Vorsitzender) des Rotary Distrikt 1842 der ungefähr das östliche Bayern umfasst und zu dem auch Grünwald gehört. Er hob hervor, wie wichtig der Beitrag eines jeden Clubs zum großen Ganzen ist und berichtete von den aktuellen Projekten auf nationaler und internationaler Ebene. Gerade den Grünwalder Club habe er als Werteorientiert, sozial, fortschrittlich und weltoffen erlebt.

Es folgten herzliche Grußworte von Daniel Seibert, dem Präsidenten des Nachbarclubs aus Wolfratshausen und Walter Riffeser, dem Präsidenten des RC Pullach.

Dr. Jürgen Steuer, amtierender Präsident des RC Grünwald, zitierte Charles Darwin: „Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.“ So bemühe sich der Club, weitere Damen als Mitglieder zu gewinnen und auch die Altersstruktur zu verjüngen. Aber so wichtig die Pflege der Freundschaft zwischen den Clubmitgliedern ist, so sehr ist dies doch kein Selbstzweck. Gerade die sozialen Gemeinschaftsprojekte zeigen die Stärke von Rotary, die darin liegt, Kräfte zu bündeln. So unterstützt der RC Grünwald derzeit beispielsweise das Projekt „One-Dollar-Brille“ in Kolumbien in Zusammenarbeit mit anderen Clubs in Deutschland und weltweit, um Menschen mit Sehbehinderungen zu helfen.

Trotz der Zeitverschiebung von sieben Stunden ließ es sich auch Yukiharo Okamoto, Mitglied des befreundeten Clubs in Suita/Osaka und Gründer der Grünwald Stiftung für Japan-Stipendiaten, nicht nehmen per Video ein Grußwort zu senden. Er betonte, die Bedeutung des Jugendaustausches auch aus japanischer Sicht. Auch auf die dunkle Zeit der Pandemie werde ein heller Morgen folgen.

Im Anschluss hieran beleuchteten einige Mitglieder des RC Grünwald Ernst Holthaus, Harry Kremer, Gero Seeliger, Ingolf Jentsch und Hannah Eisinger die Entwicklung des RC Grünwald über die letzten 30 Jahre und seine Zukunftsperspektiven. Der Spagat zwischen dem Bewahren von Werten und ihrer zeitgemäßen Fortentwicklung sei herausfordernd, aber lohnend!

Bereichert wurde das Programm durch die gekonnten musikalischen Einlagen von Sophia Kraus (Geige) und Johannes Zahn (Klavier). Zum Abschluss des Videomeetings dankte Präsident Steuer auf das herzlichste allen Teilnehmern und verabschiedete sich mit dem freudigen Ausblick auf hoffentlich baldige persönliche Treffen. Steuer betonte: „Trotz aller technischen Möglichkeiten, der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen!“ Wer mehr über die Arbeit des Grünwalder Rotary Clubs erfahren möchte, findet weitere Informationen unter https://gruenwald.rotary.de/

Artikel vom 28.04.2021
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