Vor 76 Jahren starb Dr. Thomas Max

Mahnmal am Rathaus erinnert an Freiheitskämpfer

Mit diesem Mahnmal erinnert die Gemeinde Grünwald an Dr. Thomas Max, der kurz vor Kriegsende hier erschossen wurde. Foto: hw

Mit diesem Mahnmal erinnert die Gemeinde Grünwald an Dr. Thomas Max, der kurz vor Kriegsende hier erschossen wurde. Foto: hw

Grünwald · An der Dr.-Max-Straße im Zentrum Grünwalds liegen mehrere wichtige Gebäude der Gemeinde, wie beispielsweise das Bürgerhaus Römerschanz oder die Martin-Kneidl-Grundschule. Doch wer war jener Dr. Thomas Max, nach dem die Straße benannt ist?

76 Jahre ist es nunmehr her, dass Dr. Max wenige Schritte vom heutigen Rathaus am 28. April 1945 ermordet worden ist. Dr. Max war Mitglied der Freiheits-Aktion Bayern, die in den letzten Kriegstagen versuchte weiteres Blutvergießen und Zerstörungen zu verhindern. Dr. Max musste diese Bemühungen mit seinem eigenen Leben bezahlen. Wer mehr über das Leben und Wirken von Dr. Max erfahren möchte bzw. was während des Dritten Reiches in Grünwald passiert ist, dem wird das Werk von Hella Neusiedl-Hub empfohlen. Seit mehr als fünf Jahren bietet Hella Neusiedl-Hub für die M-VHS Grünwald Radtouren durch Grünwald zu Relikten aus der Zeit von 1933 bis 1945 an. Ausgehend von diesen Führungen ist ein Buch entstanden, in dem sich die Autorin an 35 Schauplätzen mit der Vergangenheit Grünwalds auseinandersetzt. Das im März 2020 veröffentlichte Buch war binnen drei Monaten vergriffen.

Dank der Berichte weiterer Zeitzeugen konnte die Autorin drei zusätzliche Schauplätze recherchieren und in die zweite Auflage aufnehmen. Anhand eines Ortsplans aus dem Jahr 1934 beschreibt sie an 38 Schauplätzen was dort geschehen ist und wer dort gelebt hat. Nicht selten wohnten prominente Täter, Opfer und Gegner des Nationalsozialismus in unmittelbarer Nachbarschaft. Unfassbares und scheinbar Banales liegen oft dicht beieinander.

Die Zeitreise beginnt auf dem Bavaria Filmgelände und führt über den Ortskern bis zum Gut Laufzorn. Durch die Darstellung bedeutsamer Orte und tragischer Schicksale wird Geschichte im täglichen Umfeld erlebbar. Dabei stützt sich die Autorin auf 55 Zeitzeugeninterviews, Dokumente aus 15 Archiven, 133 Bücher, 36 Zeitschriften, 41 digitale Quellen, bisher unveröffentlichte Fotos und Tagebucheintragungen aus Privatbesitz, u.a. von den Nachkommen der jüdischen Familien Schöpflich und Theilheimer.

Über die Autorin
Hella Neusiedl-Hub ist Diplom-Kauffrau und arbeitet seit 33 Jahren im mittleren Management eines Kreditinstituts. Seit 1961 lebt sie in Grünwald und hat nebenberuflich als Lokalreporterin von 1997 bis 2011 für die Gemeindezeitung „Isaranzeiger“ geschrieben. Für die Vereinigung der Freunde Grünwalds hat sie die Chronik zum 50-jährigen Jubiläum verfasst und für die Gemeinde Grünwald Zeitzeugen über die Jahre 1933 bis 1945 befragt. Seit 2017 begleitet sie für die M-VHS Führungen zur NS-Zeit.

Erhältlich ist die gebundene Ausgabe, 192 Seiten, 169 Abbildungen für 20 Euro, bei der Autorin, Tel. 089/6415617, per E-Mai, hella.neusiedl-hub@t-online.de oder in der Buchhandlung Rupprecht, Schloßstraße 14 C, 82031 Grünwald, Tel. 089/6410471.

Artikel vom 22.04.2021
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