Tagesstätte für psychisch Kranke hat in Denning neu eröffnet / »Gut angelaufen«

Lichtblick »Sonnenhaus«

Tagesstellen-Leiterin Stephanie Richardi und Dipl.-Psychologin Klara Hofer (v. li.) versuchen den Klienten in den gemütlichen Räumlichkeiten der Tagesstätte, einen »normalen« Tagesablauf zu bieten.

Tagesstellen-Leiterin Stephanie Richardi und Dipl.-Psychologin Klara Hofer (v. li.) versuchen den Klienten in den gemütlichen Räumlichkeiten der Tagesstätte, einen »normalen« Tagesablauf zu bieten.

Nagelneue Holztische, liebevoll gedeckt, bestimmen das Bild des lichtdurchfluteten Raumes.

Daneben laden ein gemütliches rotes Sofa und Regale mit Gesellschaftsspielen zum verweilen ein.

Doch nicht nur mit dem freundlichen Ambiente macht die neueröffnete Tagesstätte »Sonnenhaus« für psychisch kranke Erwachsene, ihrem Namen alle Ehre.

Die neue Einrichtung im Münchner Nord-Osten bringt tatsächlich Sonne in das Leben von Menschen, die in ihrem Alltag sonst kaum Lichtblicke haben.

»Unsere Zielgruppe sind chronisch psychisch Kranke, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr am Berufsleben teilnehmen können«, erklärt Dipl.-Psychologin Klara Hofer vom Sozialpsychiatrischen Dienst Bogenhausen. »Meistens leben diese Menschen sehr vereinsamt, haben kaum noch Kontakt zur Außenwelt und verbringen die meiste Zeit des Tages in ihren Wohnungen«, weiß die Leiterin des »Sonnenhaus« Stephanie Richardi.

Ziel der Tagesstätte ist, wieder etwas »Normalität« in das Leben dieser Menschen zu bringen, ihnen einen geregelten Alltag zu bieten. In der Praxis sieht das so aus: Die Klienten gehen gemeinsam einkaufen, kochen und essen zusammen zu Mittag. So sollen die Besucher lernen, Verantwortung zu übernehmen. »Ein ganz besonderes Highlight für die Besucher sind die monatlichen Ausflüge ins Konzert oder Museum«, verrät Stephanie Richardi.

Daneben gibt es jede Menge Möglichkeiten, brachliegende Fähigkeiten und Interessen wieder zu aktivieren. So werden beispielsweise verschiedene Kurse angeboten, eine Malgruppe, eine Spiele- und Freizeitgruppe und in Kürze vielleicht sogar ein Computerkurs. Den Raum dafür gibt es schon, die Geräte noch nicht. Dafür fehlt das Geld. Deshalb ist die Tagesstätte auf die Unterstützung der Bürger angewiesen. Wer schon lange seinen Computer oder Zubehör ausrangieren wollte, darf ihn gerne in der Tagesstätte abgeben. Dort werden gerne auch ältere Modelle angenommen!

Finanziert wird die Tagesstätte von der Inneren Mission und dem Bezirk Oberbayern. Pro regelmäßigem Besucher erhält das »Sonnenhaus« eine Fallpauschale aus der Personal- und Sachkosten sowie die Miete bestritten werden. Die Erstausstattung wurde zum Teil vom Bezirk und der Regierung von Oberbayern finanziert, für den Rest muß die Innere Mission aufkommen. Lebensmittel zahlen die Besucher selbst.

Geöffnet ist das »Sonnenhaus« Montag bis Freitag und ist unter Tel: 93 09 45 41 zu erreichen. ct

Artikel vom 22.05.2002
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