Runter vom Gas

Neues Tempolimit an fünf Autobahnabschnitten soll für mehr Ruhe sorgen

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Michael Kordon, Niederlassungsdirektor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes präsentieren die neuen Tempolimits an Münchner Autobahnen. Foto: StMB

Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und Michael Kordon, Niederlassungsdirektor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes präsentieren die neuen Tempolimits an Münchner Autobahnen. Foto: StMB

München-Landkreis · Das Thema Verkehr und die damit verbundene Lärmbelastung trifft nahezu alle, die in der Nähe der Autobahn wohnen, ob im Landkreis oder in der Landeshauptstadt. Flüsterasphalt und Lärmschutzwände sind Mittel, die helfen, allerdings auch teuer sind.

Die einfachste und auch günstigste Lösung ist es in der Regel, das Tempo der vorbeifahrenden Autos zu drosseln. So geschehen an fünf Autobahnabschnitten rund um München und im Landkreis.

Viele Kommunen, wie beispielsweise Unterhaching und Taufkirchen versuchen schon lange ein entsprechendes Tempolimit an der A995 und A8 auf Höhe der beiden Gemeinden zu erlangen, sind allerdings mit einer diesbezüglichen Petition im Landtag gescheitert. Jetzt gibt es einen Silberstreif am Horizont, denn einige Verbesserungen sollen durch die Temporeduzierungen nun erreicht werden.

Folgende Abschnitte gehören in den Maßnahmenkatalog:

  • A 9, Anschlussstelle (AS) München-Frankfurter Ring bis AS München-Schwabing: durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h
  • A 8 Ost, AS München-Perlach bis AS Neubiberg: ergänzende Geschwindigkeitsbeschränkung tagsüber auf 100 km/h
  • A 995, AS München-Giesing bis Taufkirchen: ergänzende Geschwindigkeitsbeschränkung in Fahrtrichtung Salzburg tagsüber auf 120 km/h
  • A 95, AS München-Kreuzhof bis Schloss Fürstenried: durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h
  • A 96, AS München-Sendling bis AS München-Blumenau: durchgehende Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h

Minsterin Kerstin Schreyer setzt sich deswegen für mehr Lärmschutz an den Münchner Autobahnen ein. An der A8 hat sie sich vergangene Woche ein Bild vom neuen Tempolimit gemacht.

Ministerin Schreyer erklärte dazu: „Mir ist wichtig, dass wir uns genau anschauen, wie stark die Anwohner lärmbelastet sind. Wir müssen das Thema Lärmschutz insgesamt stärker gewichten, weil die Menschen geräuschempfindlicher werden. Im Ergebnis werden die bestehenden Tempolimits an fünf Abschnitten in der Regel um 20 km/h gesenkt. Damit haben wir passende Maßnahmen für die einzelnen Strecken. Vor allem erreichen wir aber überall eine deutliche Verbesserung für die lärmgeplagten Anwohner.“

Anlass für die neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen waren umfangreiche Untersuchungen im Rahmen des „Lärmaktionsplans für das Umfeld der Bundesautobahnen in der Landeshauptstadt München“. Dabei wurden für die Bundesautobahnen im Umfeld von München verschiedene Kriterien wie die Überschreitung der straßenbaulichen oder verkehrsrechtlichen Lärmgrenzwerte, die Dichte der Wohnbebauung, die Zahl der Betroffenen, die Möglichkeit baulicher Lärmschutzmaßnahmen oder eine Harmonisierung des Geschwindigkeitsniveaus usw. beleuchtet.

Ministerin Schreyer abschließend: „Wo für Lärmschutzwände kein Platz ist und schon lärmarme Fahrbahnbeläge vorhanden sind, können wir im städtischen Gebiet versuchen, die Situation mit Geschwindigkeitsbeschränkungen weiter zu verbessern. Dafür habe ich mich gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann eingesetzt. Wir sind mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen an die Grenze dessen gegangen, was rechtlich machbar ist. Dabei ist aber das Augenmaß entscheidend. Die Maßnahmen dürfen nicht dazu führen, dass am Ende in Wohngebieten mehr Lärm durch Ausweichverkehre entsteht. Ich freue mich, dass die Anwohner nun ein Stück mehr Lebensqualität bekommen!“

Artikel vom 18.03.2021
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