Endlich geht es wieder los!

Caritas Tisch nimmt am Freitag, 19. Februar, wieder seine Arbeit auf

Bürgermeister Ullrich Sander (Bildmitte) dankt den ehrenamtlichen Helfern unter Leitung von Emily Widmann von der Caritas (roter Anorak), die am kommenden Freitag wieder mit der Verteilung von kostenlosen Lebensmitteln beginnen. Foto: hw

Bürgermeister Ullrich Sander (Bildmitte) dankt den ehrenamtlichen Helfern unter Leitung von Emily Widmann von der Caritas (roter Anorak), die am kommenden Freitag wieder mit der Verteilung von kostenlosen Lebensmitteln beginnen. Foto: hw

Hachinger Tal · Ein Seufzer der Erleichterung macht sich bei vielen der ehrenamtlichen Helfer des Caritas Tisches in Taufkirchen breit, denn am kommenden Freitag, 19. Februar, startet die Verteilung kostenloser Lebensmittel an Bedürftige im Hachinger Tal nach langer, Corona-bedingter Pause, wieder.

Mitte November hatte der Tisch seine Verteilung eingestellt, da die Fallzahlen anhaltend hoch waren und die Gefahr für die ehrenamtlichen Helfer zu groß, sich bei der Ausgabe möglicherweise anzustecken. Der Großteil der Helfer gehört allein schon wegen seines Alters mit 60+ beziehungsweise 70+ zur Risikogruppe.

Jetzt habe man einen sicheren Weg für die Wiederaufnahme gefunden, wie die Leiterin der Sozialen Dienste der Caritas im Landkreis München, Claudia Mammach, erfreut mitteilen konnte. Auf Vermittlung von Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander, wurde die Verteilung der Lebensmittel in die Einkaufspassage verlegt, sodass sie nun entlang der leer stehenden Ladenzeilen stattfinden, anstelle im ursprünglichen, eher kleinen Ladengeschäft an der Eichenstraße. "Die Caritas ist auf mich zugekommen und natürlich habe ich gerne zwischen dem Eigentümer und dem Caritas Tisch vermittelt. Gerne war hier der Eigentümer bereit, die Fläche für die gute Sache zur Verfügung zu stellen", betont der Taufkirchner Rathauschef.

Froh sind über diese Lösung auch viele der Helfer, die sich darauf freuen, ihr Ehrenamt wieder aufnehmen zu können. Allerdings werden nicht alle Helfer wieder mit von der Partie sein, wenn es am 19. Februar wieder losgeht. "Ein Drittel meiner Helfer hat gesagt, dass sie gerne wiederkommen, wenn sie denn dann geimpft sind", berichtet beispielsweise Ursula Büchner vom Helferkreis.

Tatkräftige Unterstützung bekommen die Helfer aber von neuen, jungen Helfern, die weder zur Risikogruppe gehören noch ein Problem mit den eisigen Temperaturen haben, die derzeit herrschen. Nicht vergessen darf man nämlich, dass die Verteilung selbst rund zwei bis drei Stunden in Anspruch nimmt, aber auch vorher die Tische aufgebaut und die Waren hergerichtet werden müssen. Da kommen etliche Stunden zusammen.

Die Freude war deshalb groß, als sich der FC Deisenhofen bei der Organisatorin des Hachinger Tisches, Emily Widmann von der Caritas gemeldet haben. Solange sie ihre Trainertätigkeit in der Jugendarbeit nicht ausüben können, wollen sie gerne die gute Sache unterstützen. Glücklich sind nun die Helfer, so tatkräftige Mitstreiter gefunden zu haben. Elisabeth Kauffmann, die seit der Gründung des Caritas Tisches mit von der Partie ist, sieht die Öffnung auch aus anderen Gründen als dringend notwendig an.

"Wir haben zu den Spendern, Lebensmittelhändlern aus der Region, über die Jahre ein gutes Verhältnis aufgebaut. Wenn man zu lange pausiert besteht am Ende die Gefahr, dass man in Vergessenheit gerät und die Spenden an eine andere Organisation fließen. Da ist es gut, dass wir uns jetzt wieder in Erinnerung bringen und wieder für unsere Bezieher Spenden abholen dürfen", so die Taufkirchnerin. Rund 300 Personen versorgt der Caritas Tisch jede Woche.

Die Bezieher kommen aus Taufkirchen, Unterhaching und Oberhaching. In Sauerlach hat die Gemeinde einen eigenen Tisch unter der Federführung der Caritas organisiert. Die Verteilung findet jeweils freitags ab 11 Uhr in der Eichenstraße statt. Die Fahrer sind hingegen bereits am Donnerstag unterwegs und sammeln bei den teilnehmenden Lebensmittelhändlern die Spenden ein. Die Aufgabe der Helfer vor Ort ist dann das Aussortieren und portionieren der Ware. Sehr willkommen sind beim Hachinger Tisch auch Spenden von Drogerieprodukten, wie Duschgel oder Waschmittel, welches in den Läden wegen des fehlenden Ablaufdatums fast nie aussortiert wird. „Wenn es dann mal so etwas gibt, freuen sich die Leute natürlich ganz besonders“, betont Edeltraud Kauffmann.

Ebenso haltbare Lebensmittel wie Reis oder Nudeln sind bei den Empfängern sehr beliebt, aber auch Kaffee oder Tee. Derzeit kann der Hachinger Tisch keine Sachspenden für das kleine Warenlager im Keller der Ausgabestelle annehmen, diese wird bis auf Weiteres geschlossen.

Wer Spenden wie haltbare Lebensmittel oder Drogerieartikel abgeben möchte, kann dies während der Öffnungszeit des Hachinger Tisches ab 11.00 Uhr tun. Personen, die sich bei der Caritas für den Hachinger Tisch engagieren wollen, bekommen weitere Infos unter der E-Mail gsa-taufkirchen@caritasmuenchen.de oder telefonisch unter 9 60 51 70.

Nicht alle Caritas Tische können übrigens wie in Taufkirchen ihre Pforten wieder öffnen. So bleibt der Caritas Tisch Südost in Ottobrunn weiterhin geschlossen.

Die Räumlichkeiten dort sind einfach zu eng, um den erforderlichen Abstand einhalten zu können. "Hier suchen wir noch nach einer Lösung", betont Claudia Mammach. Ihre Forderung richtet sich aber vielmehr an die Politik. "In schwierigen Zeiten wie diesen braucht es ein politisches Signal und schlicht und ergreifend Sonderzahlungen an Bedürftige. Die Anschaffung der geforderten Masken kostet viel Geld, dazu Desinfektionsmittel und Handschuhe. Das geht alles vom sowieso knapp bemessen Bedarf für das tägliche Leben ab. " hw

Artikel vom 17.02.2021
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