Neue Wege finden & gehen

Click & Collect gibt es jetzt auch in den Klawotten im Landkreis

Die Klawotte - wie hier in Unterschleißheim - hat aus der Pandemie gelernt: Nun gibt es Kleidung auch online zu bestellen. Foto: Privat

Die Klawotte - wie hier in Unterschleißheim - hat aus der Pandemie gelernt: Nun gibt es Kleidung auch online zu bestellen. Foto: Privat

Unterschleißheim-Landkreis · Auch die sechs Klawotten des AWO Kreisverbands München-Land e.V. dürfen wegen des zweiten Lockdowns nicht öffnen. Doch die Leitungen haben sich alle etwas einfallen lassen, um mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben und sie zu versorgen.

Zum Beispiel in Unterschleißheim: Dort läuft der Verkauf besonders gut über die großen Klawotten-Schaufenster. „Wir gestalten unsere Schaufenster immer freitags neu, sodass wir unseren Kunden ein möglichst breites Sortiment präsentieren können“, sagt Klawotte-Leitung Gabi Schmid-Scherr.

Alle gezeigten Waren können sie über Click&Collect erwerben. Bei Interesse können die Kunden entweder über die E-Mail-Adresse klawotte.ush@awo-kvmucl.de bestellen oder per Telefon 0176-16720882 immer Dienstag und Donnerstag von 9 bis 13 Uhr. Schmid-Scherr: „Es ist uns wichtig, dass wir auch in diesen Zeiten immer für unsere Kunden da sind, denn wir vermissen sie sehr.“

Aber es gibt noch ein weiteres interessantes Angebot für den Klawotte-Einkauf: Die AWO-Klawotten haben aus den Erfahrungen vom ersten Lockdown im März 2020 gelernt und gemeinsam die Online-Plattform für Secondhand-Angebote www.klawotte.de aufgebaut. Über diese Onlineseite können die AWO-Sozialkaufhäuser ihr spezielles Sortiment präsentieren und über Click&Collect die Menschen mit kleinem Geldbeutel regional mit Waren versorgen.

Leider dürfen die Klawotten im Moment wegen des Lockdowns keine gespendete Ware annehmen.

Gabi Schmid-Scherr: „Wir freuen uns schon auf die Frühlingsware und den direkten Kontakt mit unseren Kunden und Spendern“.

Auch in Ottobrunn ist die Digitalisierung längst angekommen. Spiri Schnabel von der Kinder- und Kreativ-Klawotte in Ottobrunn betont: "Wir wollen den sehr gebeutelten lokalen Geschäften keine Konkurrenz machen, aber wir sprechen jetzt vor allem auch die an, die für kleines Geld beispielsweise Kinderkleidung kaufen wollen." Deshalb haben sich die Klawotten im Landkreis nun aufgemacht und einen gemeinsamen Online-Shop gegründet, denn nicht alle von ihnen verfügen über entsprechende Schaufenster, in denen sie ihre Waren präsentieren können. Unter www.klawotte.de findet man nun auch einen Online-Shop, der von den Klawotten mit entsprechenden Bildern ihre Waren bestückt werden.

Anders als bei herkömmlichen Online-Shops kann man die Ware zwar auch online reservieren, abholen und bezahlen muss man sie jedoch vor Ort. "Versand und Online-Bezahlung können wir leider nicht anbieten", bedauert Gabriela Goltios, Leiterin der Unterhachinger Klawotte. Bezahlt werden muss übrigens überall in bar und am besten bereits passend abgezählt zum vereinbarten Abholtermin. Die Klawotten erhalten nach der "Bestellung" eine E-Mail über die Reservierung der Ware und melden sich dann beim Interessenten, mit dem ein Abhol-Termin vereinbart wird. Ware angenommen werden darf derzeit leider nicht, bedauert Spiri Schnabel. Allerdings arbeitet die AWO, unter deren Leitung die Klawotten laufen, daran, dass vom Gesetzgeber auch hier eine Regelung zur Abgabe von Spenden gefunden wird. Das Prinzip der Klawotten beruht nämlich auf einem steten Spendenzufluss: Bürger aus den umliegenden Gemeinden spenden gut erhaltene Kleider, Hausrat, Bücher und Spielzeug, die dann in einer Art Sozialkaufhaus für kleines Geld weiterverkauft werden.

Die Mitarbeiter der Klawotten arbeiten bis auf die jeweilige Leitung ehrenamtlich. Jeder darf und soll in den Klawotten einkaufen. "Ein Einkauf in einer Klawotte schont nicht nur den Geldbeutel, er ist auch gut für die Umwelt.

Denn bereits vorhandene Ware wie Kleidung, Schuhe oder Spielzeug, wird weiter genutzt und nicht einfach weggeworfen, wenn sie von ihrem erstmaligen Besitzer nicht mehr gebraucht wird", so Spiri Schnabel. Bezieher von Sozialleistungen zahlen dabei nur die Hälfte des ausgewiesenen Preises. Dennoch muss niemand Angst haben, der in einer der Klawotten einkauft, dass er einem ärmeren Menschen etwas "wegkauft". "Wir wollen den Mix, wir wollen keine Kleiderkammer sein, sondern ein Ort, an dem man Dinge, die gebraucht, aber noch gut erhalten sind, kaufen kann", erklärt Gabriela Goltios, Leiterin der Unterhachinger Klawotte.

Viele Familien haben nicht genug Geld

Das Konzept geht auf und ist vor allem in Zeiten von Corona besonders wichtig. "Die üblichen Basare und Flohmärkte, in denen vor allem Familien sich für ihre Kinder eingedeckt haben, sind nahezu alle ausgefallen. Alle Sachen für Kinder neu zu kaufen, ist für viele Familien einfach zu teuer. Darüber hinaus ist aber nicht nur der Bedarf an Kleidung und Spielzeug groß, sondern sind auch die Schränke voll, da man ja andererseits in dieser Zeit auch auf eben diesen Basaren nichts verkaufen konnte. V

iele Sachen sind viel zu schade zum Wegwerfen und wurden daher an die Klawotte gespendet", berichtet Gabriela Goltios weiter. Wie Spiri Schnabel berichtet, schätzen viele Mütter auch die Tatsache, dass die Kinderkleidung auch bereits oftmals gewaschen worden und so von möglichen Schadstoffen befreit ist. Wer spezielle Kinderbekleidungswünsche hat, kann an die Kinder- und Kreativ-Klawotte auch gerne eine E-Mail unter info@awo-kvmucl.de schicken, das Team schaut, ob sich im Sortiment etwas Passendes befindet.

Die Klawotten im Landkreis im Überblick

  • Klawotte Unterschleißheim, Landshuter Straße 35 in Unterschleißheim
  • Kinder- und Kreativ-Klawotte Ottobrunn, Putzbrunner Straße 52 in Ottobrunn
  • Klawotte Ottobrunn (Erwachsenenbekleidung) Ottobrunn, Alte Landstraße 5 in Ottobrunn
  • Klawotte Hauptstraße 33a in Unterhaching, - Klawotte Gauting Pippinplatz 9 in Gauting
  • Klawotte Martinsried, Einsteinsteinstraße 1 in Planegg

Artikel vom 03.02.2021
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