Einfach Teil der Lösung sein

Gemeinsam gegen die Müllflut vor der Haustüre vorgehen

Achtlos weg geworfener Müll schadet der Umwelt. Warum nicht eine eigene Cleanup-Gruppe gründen und Teil der Lösung sein?! Foto: hw

Achtlos weg geworfener Müll schadet der Umwelt. Warum nicht eine eigene Cleanup-Gruppe gründen und Teil der Lösung sein?! Foto: hw

Landkreis-Ebersberg-Erding · Die Schneeschmelze bringt es an den Tag! Die Rede ist von achtlos weggeworfenem Müll auf öffentlichen Straßen, Plätzen und in der Natur. Während die Schneedecke noch bis zum Wochenende Zigarettenkippen, Plastikmüll und sonstigen Unrat verdeckte, liegt er nun wieder gut und oftmals weithin sichtbar am Wegesrand und in der Natur. Das sieht nicht nur scheußlich aus, sondern schadet auch Fauna und Flora nachgewiesenerweise.

Das muss nicht so sein, auch wenn die Gemeinden in diesem Jahr aufgrund der Abstands- und Hygienemaßnahmen eher nicht zu einem gemeinsamen Rama-Dama mit anschließender Brotzeit einladen können. Nichts und niemand hindert einen aber daran, selber aktiv zu werden und am Wochenende beispielsweise ein Cleanup-Rennen innerhalb der Familie oder der Nachbarschaft, gerne auch im Freundeskreis zu veranstalten. Da es in Parks, Waldstücken und Straßenabschnitten meist genug zu tun und auch ausreichend Platz gibt, besteht hier auch keine Gefahr, sich zu Nahe oder in die Quere zu kommen.

Katharina von der Harlachinger Cleanup-Gruppe nimmt seit gut zwei Jahren regelmäßig an kleineren und größeren Sammlungen bei ihr vor Ort teil: "Wenn man einmal angefangen hat, den Müll, der überall herumliegt zu sehen, dann kann man nicht mehr wegschauen." Gerade für Familien eignet sich so eine Sammlung gut als Event, das nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch Spaß macht. Wer am Ende den meisten Müll gesammelt hat, erhält beispielsweise einen kleinen Preis. "Das spornt Kinder ganz ungemein an", so Katharina.

Von Glasflaschen über Plastikmüll, von Zigarettenkippen bis hin zu alten Schuhen gibt es praktisch nichts, das man dabei nicht finden kann. Plastikmüll sei für die Natur aber besonders gefährlich. Nicht selten wird dieser durch darüberfahrende Autos in Kleinstteile zersplittert, die so durch den Gulli ins Abwasser und wenn sie nur klein genug sind, auch ins normale Wasser gelangen. Hier lohnt es sich, auch vor der eigenen Haustüre ordentlich zu kehren. Zum Müll, den die Naturfreunde einsammeln, gehören auch unzählige Zigarettenkippen.

Die Fakten hierzu kennen viele Bürger gar nicht: Eine Kippe verunreinigt 40 Liter Grundwasser. Es reichen 30 Minuten Regen, um einer achtlos weggeworfenen Kippe den größten Anteil ihrer Schadstoffe zu entlocken. So gelangen Nikotin, Arsen, Blei, Chrom, Kupfer und Cadmium, um nur einige der zahlreichen Schadstoffe zu nennen, in die Erde und ins Grundwasser. Auch die Vögel, die die weggeworfenen Glimmstängel irrtümlicherweise als Nistmaterial betrachten, werden so belastet.

Deshalb haben die Harlachingerin und ihre Mitstreiter an besonders frequentierten Wegen entlang der Isar selbstgemachte Aschenbecher aufgehängt. Dazu haben sie alte Konservendosen bunt bemalt und mit Löchern im Boden versehen. "Wenn es regnet, muss das Wasser ablaufen können", erklärt sie. Auch hierbei wird sie von einer Vielzahl von Mitstreitern unterstützt. "Wer so eine Dose aufhängt, sollte natürlich auch schauen, dass er sie leert", erklärt die Harlachingerin.

Ein Kavaliersdelikt ist es übrigens nicht, seinen Müll in der Natur oder auf dem Gehweg zu entsorgen: Der Bußgeldkatalog spricht hier eine eindeutige Sprache. Zu Handschuhen rät sie beim Müllsammeln aus hygienischen Gründen ganz unbedingt, ideal ist auch ein Greifer, wie ihn Senioren gerne benutzen. Der beste Müll ist natürlich der, der gar nicht erst entsteht!", betont sie und setzt auf Müllvermeidung im Alltag. hw

Artikel vom 03.02.2021
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