Ex-Sechzger Florian Neuhaus wird hoch gehandelt

Warmer Transferregen für Münchner Löwen?

Objekt der Begierde: Florian Neuhaus. Foto: Anne Wild

Objekt der Begierde: Florian Neuhaus. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Im Sommer 2017 wechselte Florian Neuhaus ablösefrei vom TSV 1860 München zu Borussia Mönchengladbach. Ein wahres Schnäppchen für die Fohlen. Der bestehende Profivertrag des damals 20-Jährigen mit der Kapitalgesellschaft der Löwen hatte durch den Abstieg aus der Zweiten Liga die Gültigkeit verloren. Seine sportliche Entwicklung hat Neuhaus zu einem der begehrtesten Mittelfeldspieler Europas werden lassen.

Mittlerweile wird der heute 23-Jährige bei zahlreichen Spitzenklubs als potentieller Neuzugang für die kommende Saison gehandelt. Borussia Dortmund, der FC Bayern, Real Madrid und zahlreiche englische Bieter, darunter der Tottenham Hotspur FC, sollen sich laut »Sport1« um Neuhaus bemühen. Angeblich besitzt der Mittelfeldspieler eine Ausstiegsklausel mit einer festgeschriebenen Ablösesumme in Höhe von etwa 40 Millionen Euro. Sie soll unabhängig vom sportlichen Abschneiden der Gladbacher ab der kommenden Sommer-Wechselperiode greifen, berichteten jüngst »Sky« und die »Sport Bild«.

Bei Gladbach würde Neuhaus im Falle eines Verkaufs zum zweitteuersten Abgang der Klubhistorie nach dem Schweizer Granit Xhaka – für 45 Millionen im Jahr 2016 zum Arsenal FC – werden. Spannend aus Sicht des TSV 1860 München dürfte sein, ob und in welcher Höhe die Löwen als Ausbildungsklub am Wertzuwachs des Spielers und der möglichen Transfersumme partizipieren können.

Dass Ausbildungsvereine an der Ablösesumme ehemaliger Spieler finanziell zu beteiligen sind, ist im Regelwerk des Fußball-Weltverbands FIFA festgeschrieben. Der sogenannte Solidaritätsmechanismus schreibt vor, dass insgesamt fünf Prozent der Transfersumme, gerechnet ab dem zwölften Lebensjahr, nach einem festgelegten Schlüssel an die Ausbildungsvereine zu gehen haben. Der Solidaritätsbeitrag steht allen Vereinen zu, die einen Spieler bis zu seinem dreiundzwanzigsten Geburtstag ausgebildet haben. Mit zehn Jahren kam Neuhaus in das Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 und durchlief dort alle Altersstufen, bis er schließlich in München Profispieler wurde.

Aber, und das ist aus Löwensicht die Krux an der Sache, der Solidaritätsmechanismus würde bei Neuhaus nur im Fall eines Wechsels ins Ausland greifen. Bei einem Transfer innerhalb Deutschlands ginge der TSV dagegen leer aus. Von der FIFA-Regelung in Sachen »solidarity contribution« zu unterscheiden sind mögliche individuelle vertragliche Vereinbarungen über eine Transferbeteiligung. Die hat der TSV 1860 München, so sie denn im ersten Profivertrag von Neuhaus existierten, durch den Doppelabstieg in die Regionalliga verwirkt.

(as)

Artikel vom 25.01.2021
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