Münchner Löwen mit Remis gegen SV Meppen

»Hatten heute nicht den Punch«

Vorbereiter: Richard Neudecker. Foto: Anne Wild

Vorbereiter: Richard Neudecker. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der Sportverein Meppen 1912 zeigte sich als der erwartet unangenehme Gegner für den TSV 1860 München. Mit einer starken Defensivleistung eroberten die Emsländer beim 1:1 (0:0) einen Punkt im Grünwalder Stadion. Wie schon im Hinspiel (1:3) traf der eingewechselte Dejan Bozic gegen die Löwen. »Wir hatten heute nicht den Punch«, kommentierte Sechzig-Trainer Michael Köllner das leistungsgerechte Ergebnis.

Vor dem Anpfiff zeigten sich die Gastgeber mit einem Solidaritätsplakat für ihren verletzten Mitspieler Quirin Moll. Daniel Wein stand an seiner Stelle in der Startelf. Die ersten 45 Minuten der Begegnung waren von einer Fülle an Zweikämpfen geprägt. Spielfluss kam in der zähen Partie selten auf. Auf dem mittlerweile sichtlich abgespielten Rasen im Grünwalder Stadion hielten die Gäste gegen die beste Offensive der Liga diszipliniert die Räume eng. Die beste Tormöglichkeit eröffnete sich Merveille Biankadi nach 25 Minuten. Er war in eine verunglückte Rückgabe gesprintet, doch Meppens Torhüter Eric Domaschke klärte den Schuss des Münchner Winterneuzugangs reaktionsschnell. Eine weitere gefährliche Szene im Strafraum des Gegners verzeichneten die Löwen erst kurz vor der Halbzeit. Fabian Greilinger hatte sich im Strafraum gegen zwei Verteidiger durchgedribbelt, doch sein Abschluss geriet zu harmlos.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam bei den Gästen Ex-Löwe Nicolas Andermatt ins Spiel. Doch die Initiative übernahmen zunächst die Weiß-Blauen. Erik Tallig versuchte sich aus der Distanz (46. Min.). Der Ball lief nun besser durch die Reihen des TSV 1860. Bis zum ersten Treffer sollte es gut eine Stunde dauern. Nach einem Foul von Florian Egerer an Sascha Mölders in Höhe der Strafraumgrenze pfiff der gut leitende Unparteiische Asmir Osmanagic Freistoß. Richard Neudecker legte sich den Ball zurecht und trat ihn mit Wucht flach aufs Tor – über ein Bein in der Abwehrmauer sprang der Ball dem mit nach vorn gerückten Münchner Innenverteidiger Semi Belkahia ans Knie und von dort zum 1:0 ins Netz (62. Min.).

Mit der Führung im Rücken suchten die Löwen die Entscheidung. Köllner brachte Stefan Lex und Dennis Dressel für Greilinger und Tallig. Mölders legte eine Flanke von Neudecker geschickt auf Phillip Steinhart ab, doch dessen Schuss flog deutlich über den Querbalken (71. Min.). Nur eine Minute später klärte Meppens Innenverteidiger Jeron Al-Hazaimeh mit letztem Einsatz im Strafraum gegen Dressel.

Für die Schlussviertelstunde beorderte Meppens Trainer Torsten Frings seinen Stürmer Bozic für Luka Tankulic in die Offensive und bewies mit der Entscheidung ein glückliches Händchen. Nach einem Einwurf von der rechten Seite und einer Kopfballverlängerung in den Strafraum kam der Joker zum Abschluss und überwand Sechzigs bis dahin weitgehend beschäftigungslos gebliebenen Schlussmann Marco Hiller mit einem Flachschuss zum 1:1 (76. Min.). Die Bemühungen der Löwen in den letzten Minuten einen weiteren Treffer zu erzielen, blieben erfolglos. »Wir haben an uns geglaubt und hundertprozentig verdient den Ausgleich erzielt«, fand Frings. Seine Mannschaft sei »keine Minute schlechter« als der Gegner gewesen.

Bei den Löwen sah Mölders seine fünfte Gelbe Karte. Der Kapitän des TSV 1860 ist damit am Mittwoch, den 27. Januar im Auswärtsspiel der Münchner beim 1. FC Magdeburg gesperrt. Anpfiff der Partie in Sachsen-Anhalt ist um 19 Uhr. Köllner bereitet das Fehlen seines führenden Torschützen wenig Kopfzerbrechen. »Es war klar, dass er irgendwann fehlen wird. Aber wir werden in Magdeburg eine Mannschaft auf den Platz bringen, die gute Beine hat und Offensivgefahr ausstrahlt.«

(as)

Artikel vom 24.01.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...