Die Weihnachtsbotschaft von Pfarrer Karl-Heinz Fuchs

Fürchtet Euch nicht!

Die Weihnachtsbotschaft im Landkreis-Anzeiger schreibt Pfarrer Karl-Heinz Fuchs von der evangelischen Philippuskirche Markt Schwaben. Zum Gemeindegebiet gehören auch Anzing, Finsing, Forstinning und Ottenhofen. Foto: privat

Die Weihnachtsbotschaft im Landkreis-Anzeiger schreibt Pfarrer Karl-Heinz Fuchs von der evangelischen Philippuskirche Markt Schwaben. Zum Gemeindegebiet gehören auch Anzing, Finsing, Forstinning und Ottenhofen. Foto: privat

Markt Schwaben · Fürchtet Euch nicht! Diese Aufforderung des Engels an die Hirten in der Weihnachtsgeschichte kann uns diesem Jahr besonders ansprechen. Fürchtet Euch nicht!

Wir hören diesen Aufruf am Ende eines Jahres, das von der Corona-Pandemie bestimmt ist, und wir wissen nicht, wie lange uns das Virus und seine Folgen noch begleiten, ja den Alltag aller Menschen bei uns und rund um den Globus beschränken werden.

Fürchtet Euch nicht! Können wir den Worten trauen, weil Impfstoffe gefunden und hergestellt werden, die uns vor dem Virus schützen können? Ja, die Medikamente können uns Furcht nehmen!

Gott hilft, so heißt der Name Jesus wortwörtlich. Und so können wir in diesen Tagen auch bekennen: Gott hilft, indem Impfstoffe und Medikamente gefunden werden!

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Zweifel und Bedenken am Weihnachtsfest

Fürchtet Euch nicht! Wir hören die Worte - und haben doch unsere Zweifel und Bedenken, auch an diesem Weihnachtsfest! Die Ängste rund um die Corona-Pandemie und viele weitere Ängste können uns lähmen und die Freude am Leben nehmen! So ganz unterschiedliche Lasten schleppen wir alle mit uns herum und uns alle drücken sie nieder.

Wir bringen diese Lasten in die Kirche oder auf den Marktplatz mit, Lasten aus der Familie, aus der Schule oder vom Arbeitsplatz, Lasten wenn wir auf die nicht nur wegen Corona so gefährdete Welt blicken.

Fürchtet Euch nicht! Können wir diese Worte für uns annehmen und in unser ganz persönliches Leben hinein buchstabieren?

Ich lade uns alle ein, mich selbst ganz ausdrücklich eingeschlossen, diesen Worten von den Feldern vor Bethlehem zu trauen. Zwei Gedanken aus der Weihnachtsgeschichte machen mir Mut.

Der eine: " ... denn euch ist heute der Heiland geboren." Ein altes, altertümliches Wort ist das: "Heiland". Der, der Heil und Leben bringt. Ich möchte es heute so verstehen: In Jesus, dessen Geburt wir feiern, zeigt sich Gott und seine Liebe zu uns.

Und so geht es beim "Fürchtet Dich nicht" um viel mehr als die Bekämpfung von Corona. Es geht darum, dass wir vertrauen, dass unser Leben in Gottes Hand ist, egal wie gesund oder krank wir sind, egal ob wir uns einsam fühlen oder die Liebe anderer spüren, und sei es auf Distanz.

Wir sind in Gottes Hand und geliebt, geborgen und getragen. Wir können uns gehalten fühlen von dem, der hinter dieser Welt steht, sie geschaffen hat und erhält und einen guten Weg für sie hat.

Der Heiland, der uns zeigt, dass Gott uns hält und nicht fallen lässt, ist für mich die eine Begründung für das "Fürchte dich nicht!"

Dazu kommt ein zweiter Gedanke in der Botschaft des Engels: "Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen."

Gott freut sich und leidet mit uns

Ganz klein und niedrig macht sich Gott in diesem Jesus und kommt uns in unseren Freuden und Sorgen ganz nahe: Gott freut sich mit uns - und er leidet mit uns. In diesem Jesus ist Gott denen nahe, die klein sind oder klein gemacht werden, die sich klein und verletzlich fühlen, ob nun wegen Corona oder aus vielen anderen Gründen. Darum möchte ich uns einladen, an diesem Weihnachtsfest besonders darauf zu hören: Fürchtet Euch nicht! Fürchte dich nicht!

Karl-Heinz Fuchs, Pfarrer,
evangelische Philippuskirche Markt Schwaben

Artikel vom 23.12.2020
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