Dramatische Situation in Pflegeheim

Massiver Corona-Ausbruch im Walterhof in Markt Schwaben

Im Markt Schwabener Walterhof wurde ein Großteil der Bewohner und des Personals positiv getestet. Foto: CC0

Im Markt Schwabener Walterhof wurde ein Großteil der Bewohner und des Personals positiv getestet. Foto: CC0

Markt Schwaben · Massiver Corona-Ausbruch im Walterhof in Markt Schwaben: Am 24.10. wurde von der Pflegedienstleitung der Bereitschaftsarzt gerufen, weil eine 79jährige Bewohnerin seit 23.10. symptomatisch war. Sofort wurde diese in einem separaten Raum isoliert. Das Ergebnis des Tests war positiv und wurde dem Gesundheitsamt am 27.10. bekannt.

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Am 28.10. wurde eine Reihentestung mit 61 Abstrichen durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass von den 40 Bewohnern 30 positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Von den 20 untersuchten Mitarbeitern waren 13 positiv. Die Einrichtung Walterhof ist eine beschützende Einrichtung mit 42 Plätzen für gerontopsychiatrische Menschen. Träger der Einrichtung ist die Walterhof GmbH.

Am Abend des 30.10. wurden die Ergebnisse der Reihenuntersuchung bekannt, sofort wurde der Krisenstab informiert, der am nächsten Morgen des 31.10. zusammentrat. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurde unverzüglich eingeschaltet, sowie die Regierung von Oberbayern kontaktiert.

Wegen der hohen Anzahl an infiziertem Personal, auch der Küche, wurde die vorübergehende Essensversorgung über einen Caterer organisiert. Noch am Samstag fand eine Begehung durch das Gesundheitsamt statt. Bei dem Besuch war keiner der Bewohner, die zwischen knapp 50 und 99 Jahren alt sind, in einem gesundheitlich kritischen Zustand. Es wurde mitgeteilt, dass die erkrankte Bewohnerin (79 Jahre) inzwischen verstorben sei. Auch ein weiterer Bewohner (88 Jahre), der aus der Abstrichaktion am 28.10. positiv getestet wurde, sei inzwischen in der Einrichtung verstorben.

Noch am Samstag wurden im Rahmen einer Begehung von Gesundheits- und Landratsamt bei den 10 noch nicht infizierten Bewohnern Schnelltests durchgeführt, die weitere 4 positive Befunde ergaben. Die nicht infizierten Bewohner wurden als KP 1 Personen im Erdgeschoß der Einrichtung von den infizierten Bewohnern getrennt. Im 1. und 2. Obergeschoss sind die infizierten Bewohner untergebracht. Wegen der schwierigen Personalsituation wurden am Samstag, 31.10. weitere 2 Kontrollen durch das Landratsamt durchgeführt, jeweils zum Schichtwechsel.

Der Krisenstab hat die Bundeswehr mit einem Hilfeleistungsantrag um Unterstützung beim Betrieb des Heimes gebeten, für den Fall, dass der Träger die Betreuung der Bewohner alleine nicht sicherstellen kann. Auch der Pflegepool Bayern wurde auf Empfehlung des BRK um Hilfe gebeten. Warum sich das Virus in dieser Einrichtung unbemerkt so stark ausbreiten konnte, ist noch exakt zu klären. Landrat Robert Niedergesäß bedankte sich bei den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, des Landratsamtes sowie bei den Unterstützern des BRK und der Bundeswehr für die tatkräftige Unterstützung über das ganze Wochenende.

Artikel vom 03.11.2020
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