Messerattacke

Giesing · Am Donnerstag, 28.09.2000, gegen 15 Uhr wurde ein 58-jähriger Obdachloser auf einer Parkbank am Kolumbusplatz niedergestochen.

Der Obdachlose war offenbar mit einem Frührentner in Streit geraten, wobei offensichtlich der schwarze Pudel des Frührentners Ursache der Auseinandersetzung war. Im Verlauf dieses Streites schlug der zwei Meter große Obdachlose dem gehbehinderten Hundebesitzer mit der Faust ins Gesicht. Dieser zog daraufhin ein Messer, und brachte dem Angreifer einen Bauch- und Bruststich bei. Anschließend flüchtete er. Der Verletzte musste in ein Krankenhaus gebracht werden, wobei jedoch keine Lebensgefahr besteht.

Eine sofort durchgeführte polizeiliche Fahndungsaktion blieb zunächst erfolglos. Allerdings führten Zeugenhinweise bald auf die Spur des erwähnten 61-jährigen Frührentners. Dieser ist bekannt, da er regelmäßig mit seinem Pudel im Tatortbereich spazierengeht. Beamte der Polizeiinspektion 23 konnten ihn noch in den Abendstunden zuhause festnehmen.

Das Tatmesser, ein Klappmesser mit 10 cm langer Klinge, wurde in seiner Wohnung ebenfalls gefunden. Der Mann räumte auch sofort die Tat ein, wies jedoch darauf hin, dass er angegriffen worden sei und nur in Notwehr gehandelt habe. Dies bezeugen auch Schlagverletzungen, die er im Gesicht vorzuweisen hatte.

Die Ermittlungen dauern an. Ob hier wirklich der Rechtfertigungsgrund der Notwehr gegeben war, prüft nun die Staatsanwaltschaft.

Artikel vom 04.10.2000
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