Zwei öffentliche Tauschbuchregale in Telefonzellen im 16. Stadtbezirk

Perlach/Neuperlach · Neue "Mini-Bibliotheken"

Vaniessa Rashid vom Bezirksausschuss 16 erkundet begeistert das neue Tauschbuchregal in einer alten Telefonzelle an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Foto: dh

Vaniessa Rashid vom Bezirksausschuss 16 erkundet begeistert das neue Tauschbuchregal in einer alten Telefonzelle an der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Foto: dh

Perlach/Neuperlach · Allen Bürgern stehen seit einigen Wochen zwei öffentliche Tauschbuchzellen zur Verfügung. Diese kleinen "Bibliotheken", die in ehemaligen Telefonzellen untergebracht sind, befinden sich direkt an der Dietrich- Bonhoeffer-Kirche am Dietzfelbingerplatz sowie an der Lätarekirche an der Quiddestraße.

Das Prinzip: Interessierte können sich Bücher kostenfrei aus der Telefonzelle mitnehmen oder Bücher, die nicht mehr gelesen werden, hineinstellen. Am vergangenen Mittwoch fand die offizielle Eröffnung der Zellen statt. Die Idee zu diesem Projekt kam von den Mitarbeitenden der Einrichtung Junge Arbeit Neuperlach, der Diakonie Hasenbergl, die damit ihre Beschäftigungsförderung weiter ausbauen wollen.

Junge Arbeit Neuperlach mit Sitz in der Albert-Schweitzer-Str. 66 ist eine Soziale Beschäftigungseinrichtung die das Ziel verfolgt, langzeitarbeitslose Personen beruflich zu integrieren und sozial zu stabilisieren. Kritisch bei solchen Tauschbuchregalen ist häufig die Organisation, Bestückung und Pflege.

Doch genau diese Aufgaben können nun die Beschäftigten von Junge Arbeit Neuperlach übernehmen. Die Beschäftigten kontrollieren den Inhalt und ergänzen das Regal nach Bedarf durch neue Literatur. Diese wird vom Tauschbuchladen Bücherkiste im Hasenbergl – ebenfalls eine Einrichtung der Diakonie Hasenbergl - zur Verfügung gestellt. Weiteres Ziel der "Mini-Bibliotheken" ist es, dass Lesen für alle ermöglicht und gefördert wird.

Junge Arbeit Neuperlach möchte damit auch vor allem diejenigen Menschen ansprechen und erreichen, die es sich sonst nicht leisten könnten, Bücher zu kaufen. Außerdem wird eine ökologische Variante der Bücherverwertung vorangetrieben: Die wenigsten Bücher werden mehr als einmal gelesen – dann verstauben sie oft im Regal. Ein Wiederverkauf lohnt sich kaum.

Chancengeber & Durchstarter gesucht

Die Mitarbeitenden von JAN sind nun auf der Suche nach weiteren Beschäftigungsplätzen und langzeitarbeitslosen Menschen, die in einem Beschäftigungsinstrument tätig werden möchten. Die Arbeitsgelegenheit richtet sich an vermittlungs- und leistungseingeschränkte langzeitarbeitslose Personen. Das Ziel von Junge Arbeit Neuperlach und Pro. Hilfe durch Arbeit ist es, diese Personen beruflich zu integrieren und zu stabilisieren.

Die Einsatzmöglichkeiten sind in den Bereichen Hausmeisterei, Sozial- und Alltagsbegleitung, Gastronomie/Hauswirtschaft sowie Büro/Empfang zu finden. Während die Beschäftigten in einem Betrieb mitarbeiten und dort angeleitet werden, findet zusätzlich eine intensive sozialpädagogische Begleitung und Beratung durch die Mitarbeitenden von Junge Arbeit Neuperlach/Pro. Hilfe durch Arbeit bzw. im Stadtteilcafé statt. Die Dauer der Beschäftigung beträgt sechs Monate mit der Option auf Verlängerung.

Die Wochenarbeitszeit kann je nach Vereinbarung zwischen 15 und 30 Stunden betragen. Für jede geleistete Stunde erhalten die Beschäftigten vom zuständigen Jobcenter eine Mehraufwandsentschädigung von 2 Euro. Für die Einsatzstelle entstehen keine Kosten.

Wer Interesse an einer Kooperation als Einsatzstelle oder als Person, die einer solchen Tätigkeit nachgehen möchte hat, kann sich gerne bei Daniela Czarnowski unter Telefon 089/45220819 melden. Gerne werden Sie zu den Aufnahmemöglichkeiten einer AGH-Stelle, etwa der Genehmigung der zuständigen Integrationsfachkraft im Jobcenter München beraten.

Insgesamt beläuft sich das Projekt mit zwei Tauschbuchzellen auf rund 12.000 Euro, darin enthalten der Einkaufspreis der Telefonzellen, deren Umbau, Lackierung und Beklebung sowie Transport und Aufbau an den beiden Standorten. Die Kosten wurden vom Bezirksausschuss 16 Ramersdorf-Perlach sowie dem Förderverein Junge Arbeit übernommen.

Artikel vom 16.09.2020
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