Ehrung für ein interkulturelles Idyll

Bewohnergarten wird von der UN-Dekade ausgezeichnet

Vielfältiges Grün am Rande der Hochhaussiedlung in Neuperlach bietet der interkulturelle Bewohnergarten des Vereins ZAK "Zusammen Aktiv in Neuperlach". Foto: ZAK

Vielfältiges Grün am Rande der Hochhaussiedlung in Neuperlach bietet der interkulturelle Bewohnergarten des Vereins ZAK "Zusammen Aktiv in Neuperlach". Foto: ZAK

Neuperlach · Ganz versteckt zwischen den letzten Hochhäusern Neuperlachs und dem Kieswerk am Truderinger Wald, liegt der Interkulturelle Bewohnergarten des Vereins ZAK. Dort, auf zirka 4000 Quadratmetern städtischem Grund bewirtschaften 42 Gärtnerinnen und Gärtner, die ihre heimatlichen Wurzeln in 13 verschiedenen Ländern dieser Erde haben, einen gemeinschaftlichen Garten.

Mitte Juli wurde dem Bewohnergarten nun ein Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt, in der Kategorie „Natur und Soziales“ für dieses interkulturelle Gartenprojekt verliehen. „Die Jury freut sich, das Projekt auszuzeichnen, da das Projekt in vorbildlicher Weise einen interkulturellen Begegnungsort in der Natur in Neuperlach geschaffen hat“, lautete die Begründung der Jury für die Auszeichnung.

Laudatio und Preisübergabe übernahm Kurt Damaschke, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses 16 Ramersdorf-Perlach und langjähriger Unterstützer des Bewohnergartens.

Die Bewohnergärten am Oskar-Maria-Graf-Ring sind Bestandteil des Vereins ZAK „Zusammen Aktiv in Neuperlach“ Verein für Gemeinwesenarbeit und Stadtteilgestaltung e.V. und existieren seit 1991. In der Anfangszeit nannte sich der Verein "Neuperlach soll blühen" und verfolgte mit der Gründung ester Gärten im Wohnring (Neuperlach Zentrum) im Jahr 1988 das Ziel, kreative Eigeninitiativen der Bewohner zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unterstützen, Begegnungsorte zu schaffen und Zugang zu Natur durch Aneignung des anonymen Abstandsgrüns zu ermöglichen und umweltbewusstes und verantwortungsvolles Handeln zu fördern.

Neben dem gesundheitlichen und wirtschaftlich Nutzen steht für die Bewohnergärten vor allem der soziale Aspekt im Vordergrund: Die Gärten als Orte gemeinschaftlicher Aktivität ermöglichen ungezwungene Integration und Kommunikation zwischen Menschen verschiedener Altersstufen und unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft.

Zusammen arbeiten schafft Solidarität und nachbarschaftliche Kontakte im ansonsten anonymen Wohnumfeld, bewirkt gegenseitige Wertschätzung, ermöglicht Erfahrungs- und wissenaustausch und die Annäherung gemeinsamer Werte Der interkulturelle Bewohnergarten ist ein aber auch ein praxisnaher Begegnungs- und Lernort für ökologische Themen wie Gärtnern, Ernährung, Ressourcenschutz, darüber hinaus für Nachhaltigkeitsthemen wie biologische Vielfalt.

Artikel vom 30.07.2020
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